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V7 oder V9?
Da Erfolg bekanntlich hungrig macht, folgte im vergangenen Jahr die – ebenfalls luftgekühlte – V9, dieses Mal ohne direktes historisches Vorbild. Und so darf sich die neue Modellreihe auch optisch etwas moderner präsentieren. Neben dem Softchopper Roamer traute sich die Marke aus Mandello hier auch erstmals an das trendige Thema Bobber (to bob = stutzen). Beide Modelle erhielten für dieses Jahr ebenfalls anders positionierte Fußrasten und eine geänderte Sitzbank, um den Komfort zu erhöhen.
Der vordere 19 Zöller der Roamer (to roam = wandern, streunen, umherstreifen) will mit Druck und Zug am Lenker geführt werden, folgt dann aber willig dem eingeschlagenen Weg. Die Bobber verlangt aufgrund ihres üppigen Vorderreifens der Dimension 130/90 im 16-Zoll-Format mit ihrem hochgelegten Dragbar-Lenker eine noch beherztere Hand, bietet aber gegenüber dem Schwestermodell auch eine fahraktivere Haltung für den geforderten Körpereinsatz. Weitere Unterscheidungsmerkmale: Sitzbank und hinterer Kotflügel sind „gebobt“, Kennzeichenträger und Rückleuchten entsprechend etwas höhergelegt.
Die Betonung beim Markennamen liegt im V-Fall auf dem ersten Wort – und so spürt der Fahrer stets den 850 Kubikzentimeter großen V2 vor den Knien, der hier wir dort vibrieren und Lastwechselreaktionen zeigen darf. Moto eben. Die Sitzposition fällt nach dem Update spürbar locker und entspannt aus. Etwas gewöhnungsbedürftig ist auf den ersten Kilometern allerdings der Abstandshalter an der rechten Fußraste, der den Stiefel leicht nach außen drückt, und auf der linken Seite könnte der Schalthebel gerne etwas mehr Angriffsfläche bieten.
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Die Modellbezeichnungen V7 und V9 suggerieren einen größeren Abstand als er tatsächlich vorhanden ist – was die Wahl nicht einfacher macht. Sowohl beim Gewicht als auch bei der Leistung – es sind nur ein, zwei Kilogramm und drei PS – zeigen sich eher geringe Unterschiede. Das größere Modell spielt mit 109 Kubikzentimetern mehr Hubraum ein klares Drehmomentplus über ein längeres Plateau aus, das sich in der Praxis stärker bemerkbar macht als es der Papierwert suggeriert (60 Nm zu 65 Nm). Im Gegenzug erweist sich der etwas kleinere Motor als etwas drehfreudiger und dennoch laufruhiger, zudem schaltet sich das Getriebe weicher und hat die V7 einen Handlingvorteil. Sie ist das agilere und sportlichere Motorrad, während die V9 deutlich gelassener zur Sache geht und ihre Kraft souveräner ausspielt, was sich auch im etwas sparsamerem Umgang mit dem teuren Nass niederschlägt.
Egal, für welche V-Guzzi man sich entscheidet: Charakter zeigen sie alle und Emotionen weckt der luftgekühlte (!) Motor in jedem Fall. So ist es wohl auch kein Zufall, dass der Markenname bei der Guzzi nicht auf dem Tank, sondern stolz auf dem Zylinderkopf prangt.
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Motor | 90-Grad-V2, 853 ccm, luftgekühlt |
Leistung | 40 kW / 55 PS bei 6250 U/min |
Max. Drehmoment | 55 Nm bei 5500 U/min |
Höchstgeschwindigkeit | 170 km/h |
Beschleunigung 0–100 km/h | k.A. |
Getriebe | sechs Gänge |
Antrieb | Kardan |
Tankinhalt | 15 Liter |
Sitzhöhe | 785 mm |
Gewicht | 210 kg (fahrbereit) |
Normverbrauch | 5,0 l/100 km |
CO2-Emissionen | 114 g/km |
Bereifung | 100/90 R 19 (vorne), 150/80 R 16 (hinten) |
Preis | 9990 Euro (zzgl. NK) |
geschrieben von AMP.net/jri veröffentlicht am 26.09.2017 aktualisiert am 26.09.2017
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