Nissan

Vorstellung Nissan Juke: City-Flitzer für Individualisten

Nissan rühmt sich, mit dem Murano das Crossover-Segment begründet zu haben und nach dem unbestreitbaren Verkaufserfolg des kompakten Qashqai nun die führende Crossover-Marke zu sein. Das ist für manchen eine Frage der Definition, doch für den japanischen Hersteller Anlass genug, sein Angebot in diesem Genre mit dem ab Oktober erhältlichen Juke nach unten hin abzurunden.

Der Baby-Crossover als Mischung aus kompaktem SUV unten und coupéartigem Sportwagen oben setzt dabei im Kleinwagen-Segment völlig neue Akzente. Doch ob er ebenfalls so erfolgreich wie sein größerer Bruder Qashqai werden wird – im nächsten Jahr sollen allein in Deutschland 12.500 Einheiten verkauft werden – muss erst einmal abgewartet werden. Denn der 4,13 Meter lange Stadtflitzer dürfte mit seinem eigenwilligen, für so manchen sicherlich gewöhnungsbedürftigen Blechkleid stark polarisieren. Und die anvisierte Zielgruppe, lifestyle-orientiert, jung und vorwiegend männlich, dürfte trotz des günstigen Basispreises von 16.990 Euro nicht schnurstracks ihren MINI, VW Cross Polo oder Kia Soul beim Nissan-Händler eintauschen.

Ungewöhnlich ist beim Blechkleid des Juke vor allem die Frontgestaltung. Zwei große Rundscheinwerfer vereinen Fern- und Abblendlicht, in zwei auf den stark gewölbten Kotflügeln liegenden Aufsätzen sind Blinker und Tagfahrlicht untergebracht und vermitteln wegen der wechselnden konkaven und konvexen Linien ein sehr unruhiges und gleichzeitig fast aggressives Erscheinungsbild. Sportiv-eleganter wirkt dagegen die Seitenansicht mit hoher Gürtel- und abfallender Dachlinie. Die sehr schmal ausgefallenen hinteren Seitenfenster dürften aber ebenfalls nicht jedermanns Geschmack sein.

Innenausstattung

Im Innenraum setzten die Nissan-Designer das Sportwagen-Thema fort. Die auf den Fahrer zugeschnittene Kabine wird von einer lackierten Mittelkonsole dominiert, die an einen Motorradtank erinnern soll. Die wichtigsten Instrumente sind gut ablesbar, und die Bedienung der Schalter und Knöpfe kann intuitiv erfolgen. Das zentral in der Mittelkonsole untergebrachte Informations- und Kontrollterminal ist ebenfalls kinderleicht zu bedienen, vorausgesetzt allerdings, dass man nicht allzu dicke Finger hat. Inbegriffen ist dort auch eine Fahrdynamikregelung, mit der man den Juke entweder in Richtung einer sportlichen oder einer mehr ökonomischen Fahrweise einstellen kann.

Die Sitze sind komfortabel und geben ausreichend Seitenhalt. Übersichtlich die runden Instrumente und Bedienelemente, die intuitiv zu handeln sind. Fahrer und Beifahrer verfügen über genügend Platz, hinten wird es in puncto Kopffreiheit bei etwas größer gewachsenen Passagieren allerdings recht knapp. Auch der Kofferraum kann trotz sehr niedriger Ladefläche kaum punkten, da das Volumen lediglich 251 Liter beträgt.

Aggregate

Für den Vortrieb sorgen zwei bekannte Motoren: ein 1,6-Liter-Vierzylinder-Benziner mit 86 kW/117 PS sowie ein 1,5-Liter-Vierzylinder-Diesel mit 81 kW/110 PS, die ordentlich, aber eben nicht begeisternd ihren Dienst verrichten. Da hat ein neuer 1,6-Liter-Turboenziner mit 140 kW/190 PS schon erheblich mehr Power. Er ist als einziger mit Allradantrieb erhältlich und lässt den Juke bei flotter Fahrt auf kurvigen Straßen sogar zum Spaßmobil mutieren. Nicht zuletzt dadurch, dass das Antriebsmoment nicht nur zwischen Vorder- und Hinterachse, sondern erstmals auch zwischen dem rechten und linken Hinterrad variabel verteilt wird.

Serienmäßig ist der Juke unter anderem mit sechs Airbags, ESP, Klimaanlage und CD-Radio bereits in der Basis-Version recht gut ausgestattet. Pflicht ist allerdings die optionale Rückfahrkamera, da ansonsten Rempler beim Einparken vorprogrammiert sind. Die mittlere Ausstattungsvariante Acenta, die nach Einschätzung von Nissans Marketingexperten zu rund 75 Prozent geordert wird, verfügt darüber hinaus über zahlreiche weitere Komfort-Features, sodass sich ein äußerst faires Preis-Leistungs-Verhältnis ergibt.

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