Opel

Vorstellung Opel Zafira: Mit breiten Schultern

Mit seiner Neuauflage, die jetzt vorgestellt wird, hat er dazu gewonnen bei der Statur und Erscheinung und an Reife. Er wird mit Motoren zwischen 100 PS und bald auch 240 PS angeboten: Die beiden Dieselmotoren der Palette sind serienmäßig mit Partikelfilter ausgestattet; die Preisspanne Zafira reicht jetzt von 22 340 Euro bis 27 140 Euro. Der Preis für den später angebotenen Zafira OPC steht noch nicht fest.

Opel Zafira. Foto: UnitedPictures/Opel
Mit frischem Selbstbewusstsein steht die Opel-Mannschaft um Hans H. Demant hinter der zweiten Generation des Zafira. Sie alle sind sicher, mit dem Neuen einen weiteren Schritt nach vorn in eine neue Ära von Opel geschafft zu haben. Außerdem verweisen sie auf bereits 7000 Bestellungen, die in Rüsselsheim eingegangen sind, ohne dass die Besteller das neue Auto kennen konnten. Der Zafira hat nach 1,4 Millionen Fahrzeuge inzwischen offenbar eine Fan-Gemeinde.

Die hat sich bisher schon angezogen gefühlt von dem Zweiklang aus Nützlichkeit und Familienkutsche. Sie werden vom neuen Zafira nicht enttäuscht sein; denn mit ihm kommen einige neue Komponenten dazu. Außerdem hat der Zafira seinen Charakter geändert. Er betont jetzt weniger seinen vielfältigen Nutzen. Er wurde darüber hinaus attraktiv und erwachsen. Der Betrachter kann am Design ablesen, dass es dessen Urhebern rund um Malcolm Ward mehr als bisher darum ging, Besitzerstolz zu erzeugen. Dieses Auto soll Vergnügen bereiten, auch Fahrvergnügen.

So wuchs der neue Zafira um mehr als nur in der Gesamtlänge und beim Radstand (2703 mm) oder bei der Spur (vorn 1488 mm, hinten 1510 mm). Die ausgeprägte, breite Schulter signalisiert einen neuen Reifegrad des Konzepts.

Die Motorenauswahl lässt keinen Zweifel, dass Opel diesen Reifegrad auch bei den Fahrleistungen spürbar werden lassen möchte. Vier Benziner und drei Diesel stehen zur Wahl, alle Vierzylinder: der 1,6 Twinport Ecotec mit 77 kW(105 PS), der 1,8 Ecotec mit 103 kW (140 PS), der 2,2 Direct Ecotec mit 110 kW (150 PS) und der 2,0 Turbo Ecotec mit 147 kW (200 PS). Der 1,9 CDTI Ecotec wird in drei Leistunsstufen angeboten: 74 kW (100 PS), 88 kW (120 PS) und 110 kW(150 PS), alle Selbstzünder sind Common-Rail-Directeinsprizer, die nach Euro 4 schadstoffarm sind.

Wir hatten die Möglichkeit zu Probefahrten mit dem jeweils stärksten Motor. Benziner wie Diesel überzeugen durch spontanes Zugreifen und ein kraftvollen Drehmoment – beim Benziner sind das 262 Newtonmeter, beim Diesel 320 Newtonmeter. Zwei handgeschaltete Getriebe (5- und 6-Gang) sowie vier Automatiken (4, 5 und 6 Stufen, 5-Gang-Easytronic) lassen sich in unterschiedlichen Kombinationen zusammenbringen. Die 6-Stufen-Automatik überzeugte mit fast ruckfreiem Schalten. Beim Sechs-Gang-Handschalter hätten wir uns eine etwas exaktere Führung und kürzere Wege gewünscht. Das hätte besser zum Fahrspaß gepasst.

Denn gepaart mit dem aktiven IDS plus-Fahrwerk à la Astra ensteht ein sportlicher Auftritt. Das Fahrwerk verhindert das Wanken des Aufbaus selbst bei raschen Kurvenwechseln. Zusammen mit den elektronischen Helfern wie dem ESP Plus bietet der Zafira ein Maß an aktiver Sicherheit, das deutlich besser ist als der Durchschnitt. Darüber hinaus kommt der Zafira auch mit adaptivem Fahrlicht und dynamischen Kurvenlicht daher.

Bei der passiven Sicherheit kann die Opel-Mannschaft auf den mit fünf Sternen erfolgreichen Crashtest nach EuroNCAP, dem europäischen Vergleichsstandard, verweisen. Außerdem legen die Rüsselsheimer Wert auf die Feststellung, dass der Zafira bereits den Fußgängerschutz der ersten Generation aufweist: Die Motorhaube gibt bei einem Aufprall in der geforderten Weise nach.

Der Innenraum überzeugt immer noch mit seiner Flexibilität. Er lässt sich vom Siebensitzer bis zum Zweisitzer umbauen, allein durch Umklappen der Sitze. Das maximale Laderaumvolumen beträgt 1820 Liter. In allen Varianten bietet der neue Zafira mehr Lade- oder Kofferraum als sein Vorgänger.

Doch so viel Nützlichkeit weiß der Zafira gut zu verbergen in einem großzügigen Interior mit moderner, zweifarbiger Gestaltung mit leichten Anklängen an die des Astra. Insgesamt strahlt die Kabine über Gestaltung, Materialwahl und Verarbeitung gediegene Qualität aus. Das ist ein Raum zum Wohlfühlen, besonders für den Fahrer, der auf klar gezeichnete Instrumente blickt, in der Mittelkonsole sich weitgehend selbst erklärende Funktionen bedienen und sich über so pfiffige Lösungen freuen kann wie den hoch gesetzten Schaltknüppel und den U-förmigen Handbremshebel, die zwischen den Sitzen Raum lassen für noch mehr Anlagen.

An Ablagen mangelt es dem Zafira nicht. Spitze in dieser Hinsicht ist die Version mit dem Panorama-Dach. Zwischen den jeweils zwei großen Fenster auf der linken und rechten Seite des Dachs verläuft in der Mitte eine Erhebung nach Art des Haarschnitts der Irokesen. Von innen finden sich dort zusätzliche Ablagen, im gesamten Fahrzeug rund 30.

Opels Mannschaft mit ihrem frischen Selbstbewusstein sieht den Zafira im direkten Wettbewerb mit dem Volkswagen Touran. Vielleicht ist es dieses Mal anders als in der Vergangenheit. Schon oft hatte Opel in der Vergangenheit das anscheinend bessere Angebot, und die Käufer entschieden sich doch für den Wolfsburger. Vielleicht hilft dabei der Frühbucherrabatt in Höhe von 1220 Euro. Man wird sehen. (ar/Sm)

Weitere Fotos finden Sie bei unseren Kollegen von www.unitedpictures.com

Von Peter Schwerdtmann

26. Mai 2005. Quelle: Auto-Reporter

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