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Porsche
Während andere Hersteller mit sportlichen Ambitionen sich nach Kräften mühen, ihre Coupés in eine halbwegs glaubhafte Sportwagen-Historie einzuordnen, genügt Porsche eine zusätzliche Variante, um die Fangemeinde in kollektive Verzückung zu versetzen. Dabei operieren die Zuffenhausener äußerst geschickt mit Anspielungen an eine nun auch schon einige Jahrzehnte zurückliegende Rennsport-Historie. So verweist der nun vorgestellte, 69.830 Euro teure Cayman R auf den 1967 vorgestellten 911 R.
Dass gerade der Cayman das traditionsreiche Label führen darf, ist kein Zufall – handelt es sich dabei doch um das im Vergleich zur Markenikone 911 fahrdynamisch ausgeglichenere Konzept. Denn der Cayman und sein offenes Schwestermodell Boxster verfügen, genauso wie der noch im Prototypenstadium befindliche Supersportwagen 918, [foto id=“345912″ size=“small“ position=“left“]über einen Mittelmotor. Und der sorgt für eine bessere Gewichtsverteilung als die ganz weit hinten platzierte Maschine im 911.
Mit seinem festen Heckflügel und den Streifen an der Flanke kann man den Cayman R auf den ersten Blick von den etwas profaneren Cayman-Modellen unterscheiden. Weitaus wichtiger ist jedoch, was sich unter der muskulös gespannten Außenhaut getan hat. Um stolze 55 Kilogramm hat Porsche den Zweisitzer abgespeckt, das sind geradezu Welten in diesem Segment. Die Aluminium-Türen sparen 15 Kilogramm ein, 12 Kilogramm gehen auf das Konto der Sitzkonstruktion, und die Leichtbau-Räder bringen weitere 5 Kilogramm. Wer auf die Klimaanlage verzichtet, schafft weitere 12 Kilogramm, und das nur auf Wunsch eingebaute Radio bringt 3 Kilogramm. Der Rest geht auf das Konto von Feinarbeit im Detail. Das Ergebnis: Ein Leergewicht von nur noch 1.295 Kilo. Gegen Aufpreis geht es noch leichter: Die Karbon-Keramik-Bremsanlage reduziert das Gewicht um weitere 3, die Lithium-Ionen-Batterie um mindestens 12 Kilogramm.
Der Cayman R ist aber nicht nur leichter, er verfügt auch über einen niedrigeren Schwerpunkt – und mehr Leistung. Das Plus von 10 PS auf nunmehr 243 kW/330 PS geht auf das Konto eines modifizierten Vorrohrs der Abgasanlage mit weniger Gegendruck – und der entsprechend angepassten Motorsteuerung. Überdies hat Porsche die Kennlinien des optionalen PDK-Doppelkupplungsgetriebes in Richtung Sportlichkeit optimiert. Noch besser hat uns jedoch das serienmäßige Sechsgang-Schaltgetriebe gefallen – es ist überdies 25 Kilogramm leichter als das von ZF zugelieferte PDK.
Die Modifikationen bedeuten am Steuer des Cayman R eine spürbare Verbesserung gegenüber der bisherigen Spitzenversion Cayman S – jedenfalls dann, wenn Sportlichkeit an oberster Stelle steht. Der Fahrer fühlt sich auf Anhieb [foto id=“345913″ size=“small“ position=“right“]mit dem Fahrzeug verwachsen, und die Präzision, mit der auf Gas-, Brems- und Lenkbefehle reagiert wird, sucht ihresgleichen. Auf abgesperrter Piste fordert der Cayman R dazu heraus, die Grenzen immer weiter nach oben zu schieben – bis die (natürlich abschaltbare) Stabilitätskontrolle kurz und entschlossen eingreift.
Mit PDK und Sport Chrono-Paket wird die 100-km/h-Marke in nur 4,7 Sekunden passiert, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 280 km/h, der Norm-Verbrauch bei 9,3 l/100 km – ein in Anbetracht der Fahrleistungen hervorragender Wert. Die Werte für den Handschalter differieren nur marginal.
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Obwohl das Fahrwerk straffer abgestimmt ist als bei den anderen Cayman-Modellen, bietet der Cayman R auch für längere Strecken ausreichenden Komfort. Der Zugewinn an Sportlichkeit wird also keineswegs durch einen Mangel an Alltagstauglichkeit erkauft. Mit einigen Details treibt Porsche die rennsportliche Attitüde sogar auf die Spitze. So sind [foto id=“345915″ size=“small“ position=“left“]anstelle herkömmlicher Türgriffe Schlaufen aus Stoff montiert – eine Form des Purismus, die sicher nicht ganz ernstgemeint ist. Denn letztlich ist der Cayman R eben doch nicht so radikal ausgelegt wie beispielsweise die RS-Modelle der 911er-Reihe.
Mit einem Grundpreis von 69.830 Euro ist der Cayman R sicher kein Sonderangebot. Zum Vergleich: Der 250 kW/340 PS starke BMW Z4 sDrive 35is mit seinem Metall-Klappdach kostet 57.000 Euro, der ebenso starke Audi TT RS mit Allradantrieb 56.750 Euro. Doch der Cayman R ist der bessere Sportwagen – vermutlich sogar einer der besten überhaupt.
Zweitüriger, zweisitziger Mittelmotor-Sportwagen, Hinterradantrieb | |
Länge: | 4,35 m |
Breite: | 1,80 m |
Höhe: | 1,29 m |
Radstand: | 2,42 m |
Antrieb: | 3,4-Liter-Sechszylinder-Boxermotor 243 kW/340 PS bei 7.400 U/min |
max. Drehmoment: | 370 Nm bei 4.750 U/min |
0-100 km/h: | in 5,0 (PDK: 4,7) s |
Vmax: | 282 (280) km/h |
Verbrauch: | 9,7 (9,3) l/100 km |
CO2/km: | 228 (218) g |
Preis: | 69.830 Euro |
Alternative zu: | Audi TT RS, BMW Z4 sDrive 35i – oder einem gebrauchten 911 |
Sieht gut aus: | neben einem klassischen Porsche |
Passt zu: | Porsche-Fans, die lieber mit dem Cayman auf die Rennstrecke gehen als mit dem 911 Cabrio auf den Boulevard |
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 24.02.2011 aktualisiert am 24.02.2011
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