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VW
Die sechste Generation des Volkswagen Golf GTI nach 1976 ist auch die sechste, die ich fahre. Man wird nicht nur erfahrener, sondern auch älter – nicht zu alt für einen GTI. VW hat wieder einmal den dreifachen Spagat geschafft zwischen auch Alltag und Freizeitsport zwischen „Dampf“ und Fahrkultur, zwischen jung und reif.
Hans Joachim-Stuck, der Altmeister in vielen Rennserien und auf vielen Rennstrecken, brachte seine persönliche Erfahrung mit seinen GTI auf den Punkt: „Wir sind älter geworden, das Auto jünger.“ [foto id=“66754″ size=“small“ position=“right“]Mit dem GTI verhält es sich wie mit einem guten alten Freund, den man seit Jahren zum ersten Mal wiedersieht. Es braucht nicht viele Worte, um sich sofort wieder zu verstehen.
Auch ein GTI ist ein Golf mit seinen viel gelobten Qualitäten, eben modernes reifes, hochwertiges leises und klassenloses Auto, das als GTI sogar einen vierten Spagat schafft, den zwischen Kult und Kultur, einschließlich Fahrkultur. Der GTI bekennt sich zu seiner Sportlichkeit, ohne die Grenzen zur optischen Kraftmeierei auch nur zu berühren.
Das passt auch zu seinem neu entwickelten Motor. Denn der zählt mit 155 kW / 210 PS nicht zu den Kraftprotzen der Szene. Entwicklungschef Dr. Ulrich Hackenberg sieht das als notwendige Zurückhaltung. [foto id=“66755″ size=“small“ position=“left“]Man solle den bisherigen GTI-Kunden keinen zu großen Sprung zumuten. Dafür entwickelt der neue Turbomotor sein maximales Drehmoment von 280 Newtonmetern nun schon 100 Umdrehungen pro Minute (U/min) früher ab 1700 (U/min) und verbraucht im Schnitt rund 0,7 Liter weniger auf 100 km. Dafür beschleunigt der TSI den GTI in 6,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 240 km/h. Hackenberg lässt den Freunden noch stärkerer Golf-Varianten bei der Präsentation des GTI in St. Tropez die Hoffnung auf eine R-Variante.
Die typischen Kennzeichen beim erste GTI waren der breite, schwarze Kühlergrill, umrahmt von einem roten Keder und geadelt mit einem GTI-Schriftzug, der breite und große schwarze Frontspoiler, die schwarzen Kunststoffverbreiterungen der Radhäuser sowie der schwarze Innenraum mit roten Ziernähten, karierten Polsterstoffen und dem Golfball als Knauf auf dem Schaltknüppel der Fünf-Gang-Schaltung. Die Stichworte breit, schwarz, rote Keder, rote Ziernähte, karierte Polsterstoffe taugen auch zur Beschreibung seines fünften Nachfolgers.
Besonders bei der Schnauze und beim Heck wollten die Designer zeigen, wie sie sich einen zeitgemäßen GTI vorstellen. Unter dem normalen Golg-Grill, der mit zwei roten Querleisten betont wird, öffnet sich ein breites schwarzes Maul in einem Frontteil, das an den Seiten aerodynamischer geformt ist, einen Wabengrill umrahmt, dessen Ende links und rechts von weit auseinander stehenden, senkrecht angeordneten Nebelleuchten. Der Neue steht auf 17-Zoll-Rädern mit 225/45 R 17-Reifen. [foto id=“66756″ size=“small“ position=“right“]18-Zöller passen auch. Das Heck wird bestimmt von einer zweiflutigen Aufpuffanlage mit großen Endrohren links und recht am schwarzen Diffuser.
Innen wird die modern elegante Golf-Welt mit GTI-Insignien und roten Details so aufgepeppt, dass es niemand über sehen kann, aber kaum die Gefahr besteht, dass man sich schnell daran sattsieht. Die Sportsitze geben den erwartet guten Seitenhalt und erlauben gemeinsam mit dem verstellbaren Lenkrad die Einstellung für entspannte Langstreckenfahrten ebenso wie die Sitzposition à la DTN mit angewinkelten Armen. Alle Bedienelemente sind selbsterklärend; der Bildschirm liegt in einer noch gut einsehbaren Position. Insgesamt wirkt der Innenraum mit seinem Schwarz und den farbigen GTI-Elementen wohnlich bis sportlich, aber keinesfalls überzogen.
lesen Sie weiter auf Seite 2: Raumangebot; EDX-System; unproblematische Kurvenfresser; D-Stellung; Fazit; techn. Daten
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Beim Raumangebot unterscheidet sich der GTI naturgemäß nicht vom normalen Golf. Die einzige Einschränkung der Alltagstauglichkeit ergibt sich aus der Tatsache, dass ein GTI natürlich ein Dreitürer ist, aber dennoch ein Dreitürer mit dem Kofferraum, der sich zum Laderaum vergrößern lässt.
Das erste, was dem GTI in Hinblick auf seine Fahreigenschaften passieren konnte, ist das serienmäßige EDX-System, [foto id=“66758″ size=“small“ position=“left“]eine Erweiterung des ESP, die dafür sorgt, das der GTI schneller und Kurven eindreht und das lästige Untersteuern verhindert. Das EDX wirkt mit Hilfe von Bremseingriffen als Quersperre. Damit hat auch die sechste Generation mit ihren 1339 kg Leergewicht (Mit Sechs-Gang-Doppelkupplungsgetriebe) zwar die Leichtfüßigkeit der ersten Generation, die mit ihrem 81 kW / 110 PS-Motor nur 810 kg bewegen musste, aber das Untersteuern und das Zerren des Antriebs an der Lenkung fällt weg.
So erlebten wir den neuen GTI in den Bergen oberhalb St. Tropez als unproblematischen Kurvenfresser mit (aufpreispflichtigen 18-Zöllern) und dem adaptiven Fahrwerk DCC, der in der Sport-Stellung der DSG spontan auf Gas und Lenkung reagiert und den Griff zu den Schaltpaddeln vergessen lässt.
Will man es in der D-Stellung des Getriebes gemächlicher angehen lassen, kommt man in den Genuss der Golf-Vorzüge: souveränes Rollen auch bei hohen Geschwindigkeiten und mit extrem niedrigen Fahrgeräuschen. [foto id=“66759″ size=“small“ position=“right“]Wenn das stört, der kann ja bei Vollgas hören, wie die Wolfsburger Akustiker dem TSI einen sportlichen Klang beigebracht haben. Der Motor klingt dann zwar stark, aber nicht so laut wie beim Ur-GTI.
Die Mischung macht’s. Der GTI hat wieder das Zeug zu einem Fahrzeug, mit dem sich jeder sehen lassen kann. Junge Fahrerinnen und Fahrer bekennen sich damit zu ihrem Erfolg und ihrer sportlichen Orientierung. Ältere Fahrer müssen nicht die Unterstellung fürchten, sie hätten ihren GTI angeschafft, um jünger zu wirken. VW meint, mit dem neuen GTI wieder eine Ikone geschaffen zu haben. Das könnte sich als richtig erweisen.
Länge x Breite x Höhe: 4,12 m x 1,78 m x 1,47 m
Luftwiderstandsbeiwert: 0,34
Leergewicht/Zuladung: 1339
Motor (Bauart, Hubraum): Vierzylinder, 1984 ccm, Turbolader und Direkteinspritzung
Max. Leistung: 155 kW / 210 PS ab 5300 U/min
Max. Drehmoment: 28 Luftwiderstandsbeiwert: 0,34
0 Nm ab 1700 U/min
Verbrauch NEFZ im Mittel: 7,4 Liter
CO2-Emission: 250 g/km
Reifen: 225/45 R 17
Luftwiderstandsbeiwert: 0,34
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 6,9 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit: 240 km/h
Kofferraum: 450 Liter, erweiterbar
Basispreis: 26 650 Euro
geschrieben von (ar/Sm) veröffentlicht am 27.03.2009 aktualisiert am 27.03.2009
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