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Die Amerikaner lieben sie. Bei uns dagegen gelten Pick-ups als automobile Außenseiter. Kein Wunder, schließlich versprüht diese Fahrzeuggattung eher den Charme eines Baustellenfahrzeugs denn eines schicken Boulevard-Cruiser. Nun stellt Volkswagen, in Deutschland Marktführer in diesem Segment, seinem Amarok die gepimpte Lifestyle-Version Canyon zur Seite. Das Sondermodell kommt im Juli zum Preis ab 38 372 Euro auf den Markt.
So ganz sicher war man sich in Hannover in der Abteilung VW Nutzfahrzeuge wohl anfangs nicht. Kommt ein optisch aufgemotzter Amarok wirklich bei den typischen Pick-up-Käufern an? Die Frage beantwortete eine Konzeptstudie, die Volkswagen bereits voriges Jahr auf dem Genfer Autosalon präsentierte, mit Ja. „Die Reaktionen auf solch ein Fahrzeug waren derart positiv, dass wir uns entschlossen haben, eine Serienversion aufzulegen“, sagt der Leiter des Produktmarketings, Christian Wattenberg.[foto id=“468292″ size=“small“ position=“left“]
Für Außenstehende mag der Amarok mit dem Beinamen „Canyon“ lediglich ein großer Pick-up sein, Kenner der Szene dürften ihn dagegen sofort als coolen Lifestyle-Laster entlarven. Selbst wenn der Canyon nicht in seiner exklusiven Farbe Metallic Copper-Organge vorfahren sollte. Ihn unterscheiden von der Normalversion äußerlich spezielle 17-Zoll-Felgen mit All-Terrain-Reifen, der dicke Überrollbügel auf der Pritsche (Styling-Bar genannt) sowie die in Hochglanz lackierten Stoßfänger. Absoluter Blickfang aber wird gewiss die Lampenleiste auf dem Dach sein, die VW sich allerdings mit 1 416 Euro bezahlen lässt. „Sie möchten ja sicher nicht, dass Ihnen die Dinger bei 180 km/h wegfliegen“, verteidigt Wattenberg den recht stolzen Aufpreis und verspricht: „Die vier Fernscheinwerfer machen die Nacht zum Tag.“
Auch innen soll dem Canyon-Fahrer der Duft von Outdoor- und Abenteuer-Feeling um die Nase wehen. VWs Stylisten versuchten, dies mit zweifarbigen wie exklusiven Nappa-Ledersitzen sowie einer Vielzahl an Dekorelementen und farblich abgesetzten Nähten zu erreichen. Selbst die hinteren Sitze – den Canyon gibt es nur in der Ausführung mit Doppelkabine – tragen Bi-Color-Trimm.
Jüngste neue Motorisierung im Amarok-Programm ist der 2,0-Liter-TDI-Diesel mit 103 kW/140 PS, der die bisherige Version mit 90 kW/122 PS ablöst, ein weiser Entschluss. Immerhin wiegt der Amarok knapp zwei Tonnen, da kann etwas mehr Leistung, vor allem aber etwas mehr Drehmoment nicht schaden. Auf einer ersten Probefahrt im Canyon zeigte sich der Zweiliter-Selbstzünder als treuer und ruhiger Weggefährte. Seine maximale Durchzugskraft von 340 Nm steht bereits bei 1 600 Umdrehungen an, was besonders bei Geländefahrten von Nutzen ist. In welche Reviere sich der Fahrer dabei traut, hängt von der Art des Allradantriebs ab, mit dem der Amarok bestückt ist. „Wir bieten aufpreisfrei den permanenten und den zuschaltbaren 4×4-Antrieb an“, sagt Wattenberg. „Letzterer verfügt sogar über eine Untersetzung für schwieriges Gelände.“ [foto id=“468293″ size=“small“ position=“right“]Zu erkennen ist diese Version an der roten „4“ im Schriftzug am Heck. Wer noch tiefer in die Botanik eintauchen will, dem sei die mechanische Differentialsperre (690 Euro) für die Hinterachse empfohlen.
Große Stückzahlen wird allerdings auch der Amarok Canyon nicht bewirken. Dafür ist der Pick-up-Markt in Deutschland insgesamt zu klein. Nur etwas mehr als 12 000 Einheiten haben voriges Jahr einen Käufer gefunden. 4 200 Fahrzeuge davon tragen den Namen Amarok. „Der Canyon wird einen Anteil von etwa zehn Prozent haben“, prognostiziert Wattenberg. Mit dem Sondermodell will Volkswagen vor allem Selbstständige ansprechen, die „nicht mainstream“ denken und den Pick-up „dual nutzen“ wollen, wie VW es in bestem Marketing-Deutsch ausdrückt. Gemeint ist damit zum Beispiel der Autohändler, der unter der Woche mit dem Trailer den Wagen eines Kunden abholt und am Wochenende den Amarok nutzt, um sein Boot oder den Pferdeanhänger zu ziehen.
Plus: komfortable Fahrwerksabstimmung, souveräne Leistung im Gelände, laufruhiger Dieselmotor |
Minus: großer Wendekreis, unübersichtlich beim Rangieren |
Viertüriger, fünfsitziger Pick-up | |
Länge: | 5,25 Meter |
Breite: | 1,95 Meter |
Höhe: | 1,83 Meter |
Radstand: | 3,10 Meter |
Ladefläche: | 2,52 qm |
Wendekreis: | 12,95 Meter |
Leergewicht: | 1948 kg |
max. Zuladung: | 872 kg |
Tankinhalt: | 80 Liter |
2,0-Liter-Turbo-Vierzylinder-Diesel mit 103 kW/140 PS bei 3500/min, Sechsgang-Schaltgetriebe | |
max. Drehmoment: | 340 Nm bei 1600 bis 2250/min |
0-100 km/h: | 13,5 Sek. |
Höchstgeschwindigkeit: | 162 km/h |
Verbrauch: | 7,6 l Super auf 100 km |
CO2-Emission: | 199 g/km |
Preis: | 38 372 Euro |
geschrieben von auto.de/(ms/mid) veröffentlicht am 28.05.2013 aktualisiert am 28.05.2013
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