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Wuchtig, breitbeinig, massiv
Ein großes SUV von Volkswagen, das preislich kaum oberhalb des Tiguan liegt? In Amerika und Asien gibt es das unter der Modellbezeichnung Atlas und Teramont schon seit ein paar Jahren, für Europa – außer für Russland – hat sich VW bewusst dagegen entschieden. Jetzt hat VW eine kompaktere Variante vorgestellt: Der Atlas Cross Sport verfügt zwar über den gleichen Radstand wie der reguläre Atlas, verzichtet jedoch auf die dritte Sitzreihe und leistet sich ein etwas kürzeres Heck mit deutlich abgeflachter Dachlinie.
Durch die eckige Kotflügelverbreiterungen wird der markante auftritt zusätzlich hervorgehoben. Das optionale R-Line-Paket lässt den Atlas Cross Sport noch aggressiver wirken. Wir sind jedoch die komfortbetonte Spitzenversion gefahren, die auf die Bezeichnung SEL hört und auf ihren 20-Zoll-Rädern ebenfalls dominant auftritt.
Copyright: Auto-Medienportal.Net/Shawn Ciecko
Seine große Fronthaube bläht sich auf, als säße ein großvolumiger Achtzylinder darunter. Da fehlt nur noch eine Auspuffanlage mit großen Endrohren. Damit allerdings kann das Auto nicht aufwarten: Die eckigen Blenden am Heck sind allzu offensichtlich als Attrappen erkennbar. Und einen V8 gibt es natürlich auch nicht. Stattdessen bietet Volkswagen den Atlas Cross Sport mit zwei kompakten Aggregaten an, die sich unter der Fronthaube geradezu verlieren.
Einstiegsmotorisierung ist der 238 PS starke 2,0-Liter-TSI, den es in ähnlicher Form in unzähligen anderen Modellen des VW-Konzerns gibt; er ist mit Front- oder Allradantrieb lieferbar. Gegen einen moderaten Aufpreis von nicht einmal 2000 Dollar (ca. 1850 Euro) bietet VW außerdem jenen 280 PS starken VR6-Saugmotor an, der nach beinahe 30 Jahren Bauzeit und Entwicklung im Atlas nunmehr sein Gnadenbrot fristet.
Der trinkfeste VR6 läuft zwar seidenweich, zieht im Alltag jedoch gegenüber dem kleineren Aggregat den kürzeren. Denn der moderne Vierzylinder-Turbo spricht fast verzögerungsfrei an, die Kraftreserven sind im Alltag mehr als ausreichend. Gerade im Stadtverkehr wirkt der Atlas Sport Cross agil. Er könnte im Sport-Modus die Gänge allerdings durchaus höher ausdrehen.
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Dass der Atlas Sport Cross so leichtfüßig wirkt, hat er seiner effizienten Plattform zu verdanken: Er steht auf der konzerneigenen MQB-Architektur, die er sich unter anderem mit Golf und Passat teilt. Die Seitenneigung ist auch in flott gefahrenen Kurven relativ gering, die Lenkung ist präzise, der Wendekreis mit 12,4 Metern allerdings ein bisschen zu groß.
Fahrer und Beifahrer sitzen hoch und bequem, großgewachsene Fahrer kommen dem Dach jedoch relativ nahe, weshalb klaustrophobisch veranlagten Naturen das optionale Panoramadach angeraten sei. Die zweite Sitzreihe ist extrem großzügig geschnitten und erlaubt es auch ausgewachsenen Mitfahrern, die Beine übereinanderzuschlagen. Und auch der Kofferraum ist mit 1141 bis 2208 Litern überaus geräumig, stößt allerdings in der Vertikalen wegen der Coupéform des Aufbaus an seine Grenzen.
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In Anbetracht des günstigen Kaufpreises ist die Qualitätsanmutung des Atlas Cross Sport mehr als zufriedenstellend und mit dem Etikett „Premium" durchaus zutreffend beschrieben. Die glatten, klaren Formen sind typisch für VW, das Infotainment-System funktioniert ohne Tadel: Binnen zwei Minuten war das Telefon verbunden, die Navigation klappt perfekt. Schade, dass es kein Head-Up-Display oder Ambientelicht gibt. Dafür ist die Stereoanlage, gemeinsam mit der Marke Fender entwickelt, erstklassig.
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In Anbetracht seiner Qualitäten ist die Preisgestaltung des Atlas Cross Sport geradezu sensationell: Gerade einmal 30.545 Dollar (ca. 28.210 Euro) kostet er mit Frontantrieb und in der S-Basisausstattung, die bereits den 238-PS-Motor, Automatik, Klimaanlage, 18-Zoll-Alufelgen und LED-Scheinwerfer umfasst. Für einen allradgetrieben Atlas Cross Sport mit SEL-Spitzenausstattung, wie wir ihn gefahren sind, wechseln moderate 41.445 Dollar (ca. 38.200 Euro) den Besitzer. Wir können uns vorstellen, dass dieses Modell auch in Deutschland seine Liebhaber finden würde, gerade in der Cross-Sport-Version, die ihn optisch deutlich vom teureren Touareg abhebt.
Vielleicht überlegen es sich die Wolfsburger ja noch einmal. Denn die potenziellen Gewinnmargen dürften bei diesem Modell deutlich größer sein als bei einigen der kommenden Elektro-Modelle. Und die Nachfrage möglicherweise auch.
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Länge x Breite x Höhe (m) | 4,97 x 1,99 x 1,72 |
Radstand (m) | 2,98 |
Motor | R4-Benziner, 1984 ccm, Turbo, Direkteinspritzung |
Leistung | 175 kW / 238 PS bei 4500 U/min |
Max. Drehmoment | 350 Nm bei 1600 U/min |
Höchstgeschwindigkeit | ca. 210 km/h |
Beschleunigung 0 auf 100 km/h | ca. 7,5 Sek. |
Leergewicht / Zuladung | min. 1945 kg / max. 495 kg |
Kofferraumvolumen | 1141-2208 Liter |
Wendekreis | 12,4 m |
Bodenfreiheit | 203 mm |
Böschungswinkel | 20,9 Grad (v.) / 26m7 Grad (h.) |
Rampenwinkel | 17,5 Grad |
Wattiefe | 500 mm |
Bereifung | 255/50 R 20 |
Basispreis | 41.445 US-Dollar |
geschrieben von AMP.net/Sm veröffentlicht am 29.04.2020 aktualisiert am 29.04.2020
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