Städte ächzen unter der Feinstaub-Belastung durch Industrie und Verkehr. Für Diesel-Fahrzeuge werden daher immer mehr Gebiete zu Tabu-Zonen, in die sie nicht mehr fahren dürfen. Die naheliegende Lösung: den innerstädtischen Lieferverkehr elektrifizieren.
Diese Entwicklung könnte sich jetzt beschleunigen, denn Volkswagen will 2017 eine Elektro-Variante des neuen Crafter auf die Straße bringen. Und der kennt keine Tabus. Eine Studie des e-Crafter präsentiert Volkswagen Nutzfahrzeuge jetzt auf der Nutzfahrzeug-IAA in Hannover (noch bis 29. September). Die versprochenen Eigenschaften klingen schon einmal vielversprechend: Der Großraumtransporter hat 11,3 Kubikmeter Ladevolumen - ebenso viel wie die Diesel-Varianten.
Die maximale Zuladung des Stromers mit 4,2 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht beträgt 1.709 Kilogramm. Die Abmessungen des Frachtabteils - 4,86 Meter lang, 1,96 Meter hoch und 1,38 Meter zwischen den Radkästen - ändern sich im Vergleich zu den Verbrenner-Varianten nicht. Denn die Batterien mit zusammen 43 kWh Kapazität sind unterhalb des Ladebodens platziert.
Bis zu 400 Kilometer Reichweite
Mit einer Ladung soll der e-Crafter mehr als 200 Kilometer weit kommen. So viel fährt im Lieferverkehr kaum jemand. Später sollen dennoch frei konfigurierbare Reichweiten bis zu 400 Kilometer angeboten werden. In 45 Minuten lassen sich die nun vorgestellten Stromspeicher von 0 auf 80 Prozent laden.
Der E-Antrieb mit 100 kW/136 PS und 290 Newtonmeter ab Leerlauf-Drehzahl sollte für ein flottes Vorankommen stark genug sein. Er beschleunigt den e-Crafter bis auf die erlaubte maximale Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h - das reicht nicht nur in der Stadt, sondern auch über Land. Optisch hebt sich die "Flüster"-Variante des Transporters durch die spezielle Lackierung im Farbton
"Reef Blue Metallic" und einer blauen Leiste im Kühlergrill von den Diesel-Versionen ab. Das Tagfahrlicht ist wie bei den übrigen E-Fahrzeugen von Volkswagen als stilisiertes C ausgeformt. Im Innenraum kommt statt einem Tourenzähler das sogenannte "Powermeter" zum Einsatz. Damit der Fahrer auch optisch stets Bescheid weiß, wie sparsam er mit seinem Transporter mit dem grünen Herzen unterwegs ist.
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