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VW
Von auto.de-Redakteur Ingo Koecher
Die Familie wächst unaufhörlich: Nach dem Marktstart des neuen Golf VI im vergangenen Jahr folgte zu Beginn 2009 der Golf Plus. Dem schloss sich der Golf GTI an, gefolgt vom Golf Variant. Den jüngsten Spross markiert nun der neue Golf GTD mit 125 kW / 170 PS, der mit 6-Gang-Schaltgetriebe oder einem 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe (DSG) geordert werden kann.
Wer da denkt, Diesel und GT würden sich nicht vertragen, der wird schnell eines Besseren belehrt. Nicht zuletzt die Entwicklungsgeschichte des Dieselaggregates im Volkswagenkonzern führte dazu, dass die Zeiten eines „klappernden“ Diesels lange der Vergangenheit angehören. Das Einsatzgebiet eines Selbstzünders, dessen Qualitäten von Begriffen wie langlebig und genügsam charakterisiert wurde, ist spätestens seit 27 Jahren nicht mehr nur auf den schnöden Transport von Dingen beschränkt. Mit der Einführung des aufgeladenen Dieselaggregates gelang es Volkswagen, dem Diesel gewissermaßen Sportgene einzuhauchen – oder, je nach Sichtweise – auch zu entlocken.
Und das Ergebnis kann sich sehen lassen. In seiner jüngsten Generation startet nun der Golf VI GTD, angetreten, die Herzen selbst zündender Sportwagenfans höher schlagen zu lassen. Obgleich der letzte Wolfsburger Diesel-Spross mit etwas weniger Leistung auskommen muss, wie sein mit 155 kW / 210 PS zur Verfügung habender Benzinbruder, bietet er für „sparsame“ Sportler reichlich Fahrspaß. Und das Ganze bei einem [foto id=“113564″ size=“small“ position=“right“]Verbrauch von gerade mal 5,3 Litern auf 100 Kilometer. Der geringe Verbrauch verhilft dem Golf GTD mit seinem 55 Liter Tank zu einer Reichweite von etwa 1.000 Kilometern.
Selbst Sprinterqualitäten bringt der Wolfsburger mit: In 8,1 Sekunden absolviert der GTD den Spurt von Null auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit erreicht er mit 222 km/h.
Doch genug der grauen Theorie. Schließlich soll der GTD nicht gefeiert, sondern getestet werden.
Dem Kenner wird gleich auffallen, dass es sich nicht um einen gewöhnlichen Golf handelt. Der GTD wurde 15 Millimetern näher an den Asphalt gedrückt und mit einem Sportfahrwerk ausgerüstet. Zudem fährt er mit 17-Zoll-Leichtmetallfelgen, bestückt mit 225 er Reifen, vor. Und frontal machen die Insignien klar, dass hier keine Stangenware, sondern etwas Besonderes darauf wartet, bewegt zu werden. Auch die Scheinwerfer, der mit [foto id=“113565″ size=“small“ position=“left“]Chromleisten bedachte Kühlergrill und die vertikal angeordneten Nebelleuchten räumen derartige Zweifel aus dem Weg. Endgültige Sicherheit bringt die Heckpartie mit Diffusor, abgedunkelten Heckleuchten und dem verchromten Doppelendrohr der Abgasanlage.
Anleihen an den GTI finden sich auch im Innenraum. Dennoch war man im Hause Volkswagen bestrebt, sich vom Bruder abzusetzen. Kariertes Sportgestühl, Aluminiumapplikationen, Dreispeichen-Sportlenkrad und Alu-Pedalerie lassen Sportatmosphäre aufkommen. Der Arbeitsplatz ist wie der gesamte Innenraum aufgeräumt. Wie es bei VW dazu „trocken“ heißt, „ergonomisch durchdacht gestaltet“. Und durchdacht ist er wirklich. Alles ist am rechten Platz. Die Aluminium gerahmten klassischen Rundinstrumente hat man bestens im Blick und über das Multifunktionslenkrad ist alles steuerbar.
Generell ist unser Eindruck positiv: Verarbeitung wie auch Materialauswahl sind erwartungsgemäß hochwertig. Die Sportsitze bieten Komfort und ausreichend Seitenhalt.
Weiter auf Seite 2: Video – VW Golf GTD; Zündung; Ausstattung; Fazit; Datenblatt & Preis
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Es ging also los – zunächst Stadtverkehr. Der Golf GTD ist leicht im Handling und, was Wunder, sprintfreudig. Probleme gab es auf diesem Terrain zu keiner Zeit. Wir freuten uns auf den zweiten Abschnitt, bei dem es etwas mehr „zur Sache“ gehen würde. Der Highway vor unserer Tür bietet Gott sei Dank reichlich Abschnitte, auf denen freien Bürgern noch freie Fahrt – jenseits irgendwelcher Reglementierungen – möglich ist. Dann wollten wir es also wissen.[foto id=“113566″ size=“small“ position=“right“]
Bereits in der Stadt fiel uns auf, dass der Sound nicht ganz dem entsprach, was wir von einem GTD erwartet hatten. Schließlich verfügte unser Testkandidat über 125 kW / 170 PS, und die wollten wir eigentlich auch (wenigstens ein bisschen!) hören … Doch stattdessen flüstert der Wolfsburger sich einen ab.
Das 6-Gang-Schaltgetriebe begeistert mit kurzen Schaltwegen und der unmittelbaren Umsetzung des erteilten Schaltauftrages. Um den Golf wirtschaftlich und effizient bewegen zu können, kann sich (der Interessierte) an der im Display angezeigten Schaltempfehlung orientieren. So lässt sich der Wolfsburger mit Idealwerten vorantreiben.
Die Geräuschentwicklung (Wind …) im Innenraum auch bei hohen Geschwindigkeiten war vorbildlich. Dennoch: Mehr motorseitigen Sound hätten wir mit Begeisterung begrüßt!
Alles war im grünen Bereich. Die Straßenlage ließ nichts zu wünschen übrig. Zudem kann im GTD über drei zur [foto id=“113567″ size=“small“ position=“left“]Verfügung stehende Fahrwerksmodi „Normal“, „Comfort“ und „Sport“ der eigenen Vorliebe bezüglich der bevorzugten Straßenlage Rechnung tragen.
Auch den Abschnitt „Buckelpiste“ brachte der GTD ohne Fehl und Tadel hinter sich. Die Geräuschentwicklung im Wageninneren können wir angesichts der Fahrbahnbeschaffenheit als sehr gut bezeichnen, Klappern und Knistern war an keiner Stelle auszumachen. Auch Spurtreue, Geradeauslauf und Fahrbahnkontakt rissen in keinem Augenblick ab.
VW bietet für seinen GTD ein Vollausstattung, bestehend aus Chromeinfassungen diverser Schalter, einen schwarzen Dachhimmel und schwarze Dachsäulen-Verkleidungen, Klimaautomatik, Multifunktionsanzeige „Plus“, Mittelarmlehnen und das Radio-System RCD 210.
Ebenfalls Serie sind Features wie die Absenkung des Beifahrerspiegels beim Rückwärtsfahren, beheizte[foto id=“113568″ size=“small“ position=“right“] Scheibenwaschdüsen vorn, Scheinwerfer-Reinigungsanlage, der „ParkPilot“ (mit Sensoren im Front- und Heckstoßfänger), ESP mit Gegenlenkunterstützung und Bremsassistent sowie sieben Airbags inklusive Knieairbag auf der Fahrseite.
Wer es gern etwas sportlicher im Golf mag, der ist mit einem Golf GTD bestens beraten. Er bietet bereits in der Serienausstattung eine Vielzahl Features, die ihn im Segment der Kompakt-Sportler zur Spitze zählen lassen. Und seine Fahrleistungen, wie auch die zunehmend in den Focus rückenden Verbrauchswerte lassen ihn zu einem interessanten Alltagssportler werden. Fahrspaß ist im Bruder des GTI in jedem Falle garantiert.
Datenblatt VW Golf GTD TDI | |
zweitüriger Kompaktsportler, mit 6-Gang-Schalt- oder 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe (DSG) |
|
Motor | 4-Zylinder-Dieselmotor, Common Rail/Abgasturbolader mit 6-Gang-Schaltgetriebe |
max. Leistung | 125 kW / 170 PS bei 4.200 U/min |
max. Drehmoment | 350 Nm bei 1.750-2.500 U/min |
Höchstgeschwindigkeit | 222 km/h (DSG: 220 km/h) |
Beschleunigung |
8,1 s (von 0-100 km/h) |
CO2-Emission | 139 g/km (DSG: 147 g/km) |
Schadstoffklasse | Euro 5 |
Preis | ab 27.475 Euro (6-Gang-Schaltgetriebe) |
ab 29.350 Euro (6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe, DSG) |
geschrieben von auto.de/ingo koecher veröffentlicht am 06.11.2009 aktualisiert am 06.11.2009
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