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VW
Von Thomas G. Zügner
„Mit dem TDI gewinnen wir inzwischen auch Rennen.“ Mit dem Hinweis auf den auffällig lackierten Race Touareg erinnerte VW-Sprecher Jochen Grüten daran, dass die Zeiten längst Vergangenheit sind, in denen für ein Dieselfahrzeug die Überholspur tabu war.
Im wichtigsten Modell von Volkswagen, der seit Herbst letzten Jahres erhältlichen sechsten Generation des Golf, feiert der „Über-Diesel“ am 26. Juni Premiere und setzt mit dem neuen Golf GTD die lange Tradition der Wolfsburger Selbstzünder mit Turboaufladung fort.
Ein 1,6-Liter-Wirbelkammer-Diesel begründete 1982 die Geschichte der GTD-Ahnenreihe bei Volkswagen. Dem 69 PS „starken“ Ölbrenner mit vergleichsweise beschaulichen 133 Nm Zugkraft folgte ein 1.9 TD mit 75 PS. Der 1.9 TDI mit 90 PS und Verteiler-Einspritzpumpe begründete schließlich die Direkteinspritzer-Technologie. Die Umstellung auf Pumpe-Düse-Einspritztechnik brachte dann 116 PS Leistung. Zuletzt sorgte ein 2.0 TDI mit Common-Rail-Direkteinspritzung und 140 PS für flotte Fahrleistungen bei gleichzeitig niedrigen [foto id=“89074″ size=“small“ position=“right“]Verbrauchswerten.
Piezo-Injektoren der neuesten Generation sorgen beim neuen GTD-Triebwerk mit bis zu 1800 bar Einspritzdruck für feinste Zerstäubung des Kraftstoffs und damit für eine möglichst optimale Verbrennung in bis zu sechs Einspritzungen pro Zylinderhub. Ein wesentliches Merkmal des TDI ist die Zerstäubung in der Kolbenmulde, was laut Motorenentwickler Christian Flämmich für eine direkte Umsetzung in Vortrieb sorgt. Der Turbolader mit verstellbarer Schaufelgeometrie arbeitet dabei mit bis zu 2,5 bar Ladedruck. Der Common-Rail-Selbstzünder weist einem Hubraum von 1968 ccm auf und leistet 170 PS. Sein maximales Drehmoment von 350 Nm steht im Drehzahlbereich zwischen 1750 und 2500 Rotationen der Kurbelwelle zur Verfügung.
Dass man nicht nur mit einem GTI sportlich unterwegs sein kann, beweist der neue VW Golf GTD auf eindrucksvolle Weise. Dabei sind es nicht nur die reinen Fahrleistungen (0 bis 100 km/h in 8,1 Sekunden, Höchstgeschwindigkeit 222 km/h), die dem Selbstzünder eine Sonderstellung einräumen. Dazu zählen auch das spontane Ansprechverhalten, die souveräne, aber dennoch unspektakuläre Leistungsentfaltung sowie die trotz des speziell „komponierten“ Sounds dezente Geräuschentwicklung, die eigentlich gar nicht der [foto id=“89075″ size=“small“ position=“left“]herkömmlichen Vorstellung eines Diesel entspricht.
Optisch ist der neue Golf GTD eindeutig als GTI unter den Ölbrennern zu identifizieren, besitzt er doch eine ganze Reihe von identischen oder abgewandelten Merkmalen des Klassikers unter den sportlichen Kompakt-Limousinen. Da sind die senkrecht positionierten Nebelschweinwerfer zu nennen oder der Kühlergrill im Wabenmuster. Während dessen Zierleisten im oberen Bereich des Grills um das VW-Logo beim GTI in aggressivem Rot erstrahlen, sind sie beim GTD in dezentem Chrom ausgeführt. Unterschiede gibt es auch bei den Bremssätteln, die grau statt rot sind.
Weiter auf Seite 2: Video – VW Golf GTD; Feine Unterschiede; Fahrbetrieb; Aussttattung; Preise; Fazit
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Neben den Gemeinsamkeiten wie den abgedunkelten Rückleuchten und dem kleinen Heckspoiler gibt es auch in der Rückansicht kleine, aber feine Unterschiede. So wurde der Diffusor leicht modifiziert. Die beim GTI rechts und links am Heck angebrachten verchromten Endrohre der Auspuffanlage rückten zusammen und sind beim GTD links im Diffusor positioniert. Spezielle Seitenschweller sind ebenso Erkennungsmerkmal des Sport-Diesel wie eigens entworfene 17 Zoll große Leichtmetallräder. Insgesamt ist es den Designern gelungen, auch den GTD sehr unaufdringlich zu gestalten.
Natürlich hat auch der GTD die schon klassischen Bezüge der Sportsitze im Karostreifenmuster geerbt, deren Kontrastfarbe allerdings nicht in Rot, sondern in Hellgrau ausgeführt ist. Das gilt auch für die Nähte an den Sitzen sowie am unten abgeflachten Sportlederlenkrad mit dem Alu-Dekor. Ansonsten entspricht das [foto id=“89076″ size=“small“ position=“right“]Innenraumkonzept dem gewohnten Golf-Standard. Das Kofferraumvolumen beträgt 305 Liter und lässt sich durch Umklappen der Rücksitzbank auf 1305 Liter erweitern.
Speziell auf den GTD zugeschnitten ist das Sportfahrwerk, das um 15 Millimeter näher am Asphalt kauert als bei den „normalen“ Golf-Modellen. Damit macht der „Öl-GTI“ auf flotter Autobahntour ebenso eine gute Figur wie auf kurvenreichen Landstraßen. Eine Überlegung wert ist für 1875 Euro die Anschaffung des sechsstufigen Doppelkupplungsgetriebes, das fast ohne Zugkraftunterbrechung die Gänge wechselt. Es liegt bei den Fahrleistungen praktisch auf Augenhöhe des serienmäßigen Sechsgang-Schaltgetriebes. Beim Spritkonsum ist laut EG-Norm (5,6 gegenüber 5,3 Liter Diesel auf 100 Kilometer) ein geringfügiger Mehrverbrauch für die Automatik einzukalkulieren. Dennoch liegt dank des 55 Liter fassenden Vorratstanks die theoretische Reichweite um die 1000 Kilometer.
Auch wenn sich der Golf GTD mit einer Vielzahl von verlockenden Extras (den Parklenkassistenten muss man [foto id=“89077″ size=“small“ position=“left“]einfach mal ausprobiert haben) durchaus noch „verfeinern“ lässt, ist die Ausstattung bereits recht ordentlich. So sind Klimaautomatik und beheizbare Vordersitze ebenso von Haus aus an Bord wie die akustische Einparkhilfe vorne und hinten oder eine Radioanlage.
Wie auch die anderen Modelle der großen Golf-Familie ist der neue GTD als Zwei- und Viertürer zu haben. Mit einem Grundpreis von 27475 Euro liegt er um 825 Euro über dem Einstieg in die Welt des GTI. Für zwei zusätzliche Türen sind 765 Euro zu entrichten.
Dass Diesel-Fahren längst nichts mehr mit schwerfälligem Dahinkriechen auf der rechten Spur zu tun hat, ist durch den eingangs erwähnten Race Touareg von Volkswagen bereits hinlänglich dokumentiert worden. Einen erheblichen Beitrag zur Kultivierung und Salonfähigkeit des Selbstzünders hat nicht zuletzt die Einführung der Direkteinspritzung geleistet. Es ist schön, dass Volkswagen mit dem neuen Golf GTD die Tradition der sportlich orientierten Dieselmodelle wieder aufleben lässt. Dass dieses Fahrzeug dann auch noch eine Menge GTI-Gene mit auf den Weg bekommen hat, ist besonders erfreulich. Denn die Basis der Zutaten in Form des 170 PS starken 2.0 TDI stimmt. Das hat man nicht nur bei VW selbst erkannt, wo dieses Aggregat auch im Passat, Passat Variant, Passat CC und Scirocco zu Einsatz kommt. Auch die anderen Marken des Konzerns nutzen bereits das Potential dieses Motors. Als Beispiele seien von Audi die Baureihen A3, A4 und A6 genannt, von Seat das in etwas abgewandelter Form eingesetzte Aggregat im Leon oder von Škoda der Octavia, der Superb und demnächst auch der neue Yeti.
geschrieben von auto.de/Thomas G. Zügner veröffentlicht am 17.06.2009 aktualisiert am 17.06.2009
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EIN ENTTÄUSCHTER EHEMALIGER VW-GOLF -FAHRER SCHREIBT: Liebe Golfentwickler, manchmal wäre etwas weniger mehr! Der neue Golf verspricht leider nicht, was die Werbung von VW verspricht! DAS AUTO ist dieser Golf eben nicht. Unhandlich, upraktisch, nicht sauber verarbeitet etc etc. Kein Styling, sieht eben etwas verschissen aus!
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Gast auto.de
Juni 29, 2009 um 1:50 pm UhrFür den Preis was VW Golf kostet, würde ich mir ein anderes Auto kaufen!!! Eben ein Auto, das den Namen AUTO tragen darf! .. ein enttäuschter VW-Fahrer