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VW
Leichtbau, Aerodynamik, Hybridisierung, Downsizing – es gibt inzwischen viele Ansätze, die Spritverbräuche weiter zu drücken. Eine der technisch anspruchsvollsten Lösungen ist sicher die Zylinderabschaltung. Nach den ersten Anläufen von Mercedes und Audi mit großvolumigen V8-Motoren setzt der VW-Konzern die Technologie nun verstärkt in Vierzylinder-Benzindirekteinspritzern um.
Die Idee, bei konstanter Fahrt auf der Autobahn und Landstraße oder im Teillastbetrieb in der Stadt, einzelne Zylinder still zu legen, ist nicht neu. Schon in den 80er und 90er Jahren fuhren in den USA Cadillac und Chrysler-Modelle, in Deutschland das BMW 7er- und 8er-Modell sowie bis 2005 einzelne Versionen der Mercedes S-Klasse mit Zylinderabschaltung. Auf der IAA 2011 hat die Technologie dann mit dem Mercedes SLK 55 AMG mit 422 PS Leistung sowie dem neuen Audi S8 mit 520 PS starkem 4.0 TFSI eine kleine Renaissance erlebt. In beiden Modellen arbeiten V8-Achtzylinder, die im Teillastbetrieb vier Zylinder still legen.[foto id=“510439″ size=“small“ position=“right“]
Beim Anfahren und Beschleunigen werden alle acht Brennräume befeuert, beim konstanten Dahingleiten je zwei Zylinder pro Bank durch Stilllegung der Ventilsteuerung nicht mehr mit Sprit versorgt. So wird aus dem Achtzylinder ein Teilzeit-Vierzylinder, der unterem Strich bis zu 15 Prozent Sprit einsparen soll. Der Fahrer merkt davon nichts. Das Millisekunden-schnelle Ab- und Zuschalten der Zylinder ist weder zu hören noch zu spüren. Allein eine Anzeige im Display informiert über den jeweiligen Fahrmodus. Neben dem Audi-Topmodell kommt der Vierliter-V8 außerdem im Bentley Continental zum Einsatz, wo er den Verbrauch im Vergleich zum bisherigen V12 um fast die Hälfte reduzieren soll. In den Modellen S7, S7 Sportback und S6 setzt Audi zudem eine auf 420 PS abgespeckte V8-Variante ein.
Es geht aber auch eine Nummer kleiner. Im Frühjahr 2012 hat VW die Zylinderabschaltung im Polo BlueGT erstmals in einem Vierzylinder vorgestellt. Der bekannte 103 kW/140 PS starke 1,4 -Liter-TSI-Turbobenziner mit Direkteinspritzung fährt dabei im unteren und mittleren Drehzahlbereich zwischen 1 250/min und 4 000/min nur auf zwei Töpfen. Ähnlich wie beim Achtzylindern legt er dabei die Ventile der Zylinder zwei und drei still. Die sogenannte „Active Cylinder Management Technology“ (ACT) [foto id=“510440″ size=“small“ position=“left“]reduziert laut VW den Verbrauch um 0,4 Liter Benzin (CO2-Äquivalent: 8 Gramm pro km). Bei 50 km/h im dritten oder vierten Gang soll sich eine Einsparung von nahezu einem Liter auf 100 Kilometer ergeben. Bei 70 km/h im fünften Gang sind es immer noch 0,7 Liter weniger.
Nach der Markteinführung im Polo BlueGT im Frühjahr 2012 hielt die ACT-Technologie auch in den Vierzylinder-Motoren anderer Konzern-Töchtern Einzug. Bei Audi heißt die Technik „Cylinder on Demand“ (COD) und sorgt im A3 1.4 TFSI COD mit 103 kW/140 PS für einen Durchschnittsverbrauch von 4,7 Liter Benzin. Den identischen Wert hat jetzt auch Seat für seinen ersten ACT-Vierzylinder in der neuen Leon-Baureihe angekündigt. Der 1.4 TSI ACT leistet im spanischen Kompaktmodell allerdings bereits 110 kW/150 PS. Ebenso viel wie der neue Polo BlueGT, der damit Mitte des Jahres auf den Markt kommen soll. Nur bei Skoda ist von einer Einführung der Zylinderabschaltung weder etwa zu hören noch zu sehen. Doch auch bei den Tschechen kann sich nur noch um den einen oder anderen Modellwechsel handeln.
Frank Wald/mid
geschrieben von auto.de/(fw/mid) veröffentlicht am 13.05.2014 aktualisiert am 13.05.2014
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