Startschuss gefallen

VW läutet neue Epoche ein: Der erste ID kann reserviert werden

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Wer zur Elektro-Avantgarde unter dem VW-Logo gehören möchte, sollte sich jetzt beeilen: Ab sofort ist das Reservierungsportal für das erste Modell der neuen ID-Familie geöffnet. Die Order am Computer soll einen sicheren Platz in den ersten Produktionsslots gewährleisten.

Das Auto gibt es im Sommer 2020

Die Inszenierung ließ keinen Zweifel daran aufkommen, dass es sich um ein epochales Ereignis handeln müsse. Im „Drive Forum“ an der Berliner Friedrichstraße hatte der Volkswagen-Konzern heute rund 300 Journalisten aus aller Welt versammelt, um die Freischaltung der Online-Reservierung live miterleben zu lassen. VW-Vertriebsvorstand Jürgen Stackmann ordnete die Bedeutung des ID-Starts denn auch als marken-historisch monumental ein: Die Planung von zusammen 20 elektrischen Modellen und die Investition von rund neun Milliarden Euro bis 2025 in Entwicklung, Bau, Vertrieb und Ladeinfrastruktur sei vergleichbar mit einem dritten tiefgreifenden unternehmerischen Wandel. Die ersten beiden seien durch den VW Käfer und der die Einführung der Modells Golf gekennzeichnet. Ob auch die Wahl des Datums für die Freischaltung als Bezug auf ein historisches Ereignis zu werten sei, blieb offen.

Gute Nachrichten hat Volkswagen bitter nötig, denn was man in Wolfsburg als „Dieselthematik“ bezeichnet, hat der Konzern auch dreieinhalb Jahre nach Aufdeckung des Skandals nicht hinter sich lassen können. Zudem verzögert sich der Anlauf der achten Golf-Generation, an die natürlich höchste Anforderungen hinsichtlich Digitalisierung und Konnektivität gestellt werden. Die emissionsfreien ID-Produkte kämen da gerade recht, zumal sie Maßstäbe in Komfort und Reichweite setzen sollen.

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VW läutet neue Epoche ein

Ein „neues Kapitel“ werde „auch für die Industrie insgesamt“ aufgeschlagen, so Jürgen Stackmann, denn Volkswagen bietet für die elektrische MEB-Plattform Teilhabe anderer Partner an. Die Elektromobilität fahre nach diesem Konzept „heraus aus der Nische“. Das erste ID-Fahrzeug in Kundenhand und auf der Straße werde die Ziffer 3 tragen und sich an den Dimensionen des Golfs orientieren. Allerdings, so versprach der Vertriebschef in der in englischer Sprache gehaltenen Pressekonferenz, werde sich das Erleben der Insassen, insbesondere das Raumgefühl, nachhaltig von dem im gegenwärtigen Kompakt-Bestseller unterscheiden: „Das ist sehr, sehr eindrucksvoll“. Wie eindrucksvoll, wird man bei der IAA in Frankfurt im September sehen können.

Um der Weltpremiere nicht zu viele Neuigkeiten zu nehmen, sind die technischen Informationen zum ID3 noch spärlich. Drei Leistungsstufen soll es geben, deren Batterien eine Kapazität von 45, 58 oder 77 Kilowattstunden (kWh) haben werden. Die damit verbundenen Reichweiten bezifferte Stackmann auf 330 bis 550 Kilometer. Der Vertriebler geht davon aus, dass die mittlere Variante den meisten Kundenzuspruch erhalten wird. Die Erst-Edition wird in vier Farb- und drei Ausstattungsvarianten zu haben sein. Ziel ist es, am Produktionsstandort Zwickau auf einen Jahresausstoß von 100 000 Fahrzeugen zu kommen.

Aus Zwickau für Europa

Die Erstausgabe ist freilich auf 30 000 Exemplare limitiert und diese Summe gilt nicht für Deutschland, sondern für 29 Märkte auf dem europäischen Kontinent. Feste Stückzahlen für jeden Markt sind nicht vorgesehen, sondern die Registrierung erfolge ohne Ansehen der Person oder der Herkunft nach Eingang der notwendigen Daten. Gut möglich also, dass elektro-affine Märkte wie Norwegen oder die Niederlande den Deutschen die meisten der ersten 30 000 Fahrzeuge wegschnappen. Da die „1st“-Edition mit einer besonderen Ausstattung (und einem 58 kWh-Akku) versehen ist, soll die „unter 40 000 Euro“ kosten. Das Einstiegsmodell soll später für 30 000 Euro zu haben sein. Die staatliche Förderung von Elektromobilen ist von diesem Betrag noch abzuziehen.

Inklusive ist außerdem ein Aufladevolumen von 2000 kWh, was aber auch für spätere Besteller des ID gelten soll. Parallel zur Produktionsvorbereitung arbeitet Volkswagen am Aufbau von Ladekapazitäten. Dazu stattet VW den ID mit der Lade-App „WeCharge“ aus und hat sich dem europaweiten Schnellladenetz Ionity angeschlossen. In Großbritannien wird eine Kooperation mit der Supermarktkette Tesco vorbereitet, auf deren Parkplätzen ebenfalls Ladestationen entstehen sollen.

Mit der Registrierung ist von den Interessenten eine Zusage über 1000 Euro abzugeben, die allerdings nicht auf ein VW-Konto zu überweisen sind, sondern in der Verfügbarkeit des Kunden verbleiben soll. Der Betrag ist später auf den Kaufpreis oder auf Service- und Wartungsleistungen anrechenbar. Wer es sich später anders überlegt, kann die Registrierung kostenfrei stornieren und sich die 1000 Euro wieder gutschreiben lassen.

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