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VW-Standort Chattanooga: Bürger polieren ihre Stadt auf

Rebel Yell: Mit diesem kreischenden Ausruf lehrten die konföderierten Truppen im amerikanischen Bürgerkrieg (1861 bis 1865) die Unions-Soldaten aus dem Norden das Fürchten. Rebellisch war auch die „Flower Power Bewegung“ Ende der 1960er Jahre. In Chattanooga treten die „Volksfolks“ heute noch gern mit ihren bunten T-Shirts aus der Ära der Blumen-Kinder auf. Der Volkswagen-Fanclub ist begeistert, dass Europas größter Automobilhersteller mit seinem neuen Werk in Chattanooga nun für Arbeitsplätze und wirtschaftlichen Aufschwung sorgt.

DoKa, Bug, ein Golf 2 GTI mit 375 000 Meilen auf dem Tacho – bei den Volks-Folks sind viele automobile Raritäten vertreten. Die meisten haben ihre alten Volkswagen selber aufgebaut, nachdem die Modelle häufig über Jahre ein trauriges Schattendasein in dunklen Scheunen oder verstaubten Garagen gefristet hatten. Dabei sind die meisten von ihnen keine Automobilfachleute. Dirigenten, Geschäftsmänner, Farmer – sie alle verbindet das deutsche Auto: der Volkswagen.

Viele Veranstaltungen bestimmen das Jahresprogramm der Volksfolks: Grillen, Ausfahrten, Präsenz auf US-amerikanischen Klassiker-Treffen. Was noch in Planung ist: Ein Besuch des neuen Werkes von Volkswagen in Chattanooga. Dieser Produktionsstandort gehört zu den weltweit umweltschonendsten [foto id=“419443″ size=“small“ position=“left“]Automobilwerken. Innovative Lösungen in der Produktion, der Werksbeleuchtung oder bei den speziell gepflegten Grünanlagen rundum die Fabrik machen Chattanooga zum derzeit saubersten Werk im Volkswagen-Konzern.

Wir finden es gut, dass Volkswagen hier einen neuen Standort hat. Das war für die Volksfolks ein echter Glücksfall, zumal VW sich hier wirklich in das Umweltkonzept unserer Stadt einbringt.“ So urteilen alle Mitglieder des Fanclubs, während wir sie bei einem Baseballspiel der „Chattanooga Outlooks“ treffen. Das Lob der Fans hat einen guten Grund: Chattanooga gehörte Ende der 1960er Jahre zu den dreckigen Metropolen der USA.

Die damalige TV-Nachrichten-Ikone Walter Cronkite bezeichnete Chattanooga als schmutzigste Stadt der USA. Betrachtet man sich heute das Stadtbild und die Umgebung, ist das kaum noch vorstellbar. Man könnte sprichwörtlich von der Straße essen. Die Bürger sammelten private Spenden und polierten ihre Stadt Stück für Stück auf. Und heute gehört Chattanooga, wo einst das erste Flaschenabfüllungswerk von Coca Cola stand, in Amerika zu den Vorzeigestädten.

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