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Kleiner Bruder für Tiguan und Touareg
Das SUV-Segment boomt ohne Ende, in den nächsten zehn Jahren soll es sich weltweit auf gut zehn Millionen Exemplare pro Jahr annähernd verdoppeln. VW will dabei logischerweise kräftig mitmischen – und stellt seinen Vorkämpfern Tiguan und Touareg ab November den kleineren T-Roc zur Seite. Seine Besonderheit: ein für einen VW erfrischend knackiges Design.
Kompakte SUV gibt es bereits jede Menge. Aber nach einem ersten Augenschein des Newcomers bei der feierlichen Enthüllung in der Villa Erba am Comer See zeichnet sich bereits Monate vor der ersten Auslieferung ein altvertrautes Szenario ab: Volkswagen startet spät in ein florierendes Segment, um sich dann im Handumdrehen als meistverkauftes Fabrikat an die Segment-Spitze zu setzen. Dem frechen T-Roc mit seiner ausgefallenen Tagfahrlicht-Grafik, dem breiten, flachen Kühlergrill und den auf Wunsch unterschiedlichen Farben für Karosse und Dach ist solch ein Siegeszug durchaus zuzutrauen, schließlich trägt er ja eine Menge Gene des Dauer-Bestsellers Golf in sich.Seine Crossover-Statur legt aber eher den Größenvergleich mit dem Tiguan nahe, das hilft bei der Einordnung. So ist der T-Roc mit einer Länge von 4.23 Meter exakt 25,2 Zentimeter kürzer als der größere Bruder, beim Radstand, der Breite und der Höhe sind die Unterschiede deutlich geringer. Das bedeutet, dass der Neue sehr markant auf seinen Rädern steht und dank des für ein SUV eher niedrigen Karosserieschwerpunkts nochmals an Präsenz gewinnt.
Das Raumangebot innen ist, so das Ergebnis einer ersten Sitzprobe vorne wie hinten, in etwa mit dem eines höhergelegten Golf zu vergleichen. Die Kopffreiheit ist in beiden Reihen gut, bis zu fünf Passagiere finden Platz, die möglichst nicht alle Überlänge haben sollten. Aber schließlich sieht VW den T-Roc ja auch als passende Ausrüstung für „den vielseitig engagierten Single, Familien, die seine Flexibilität schätzen oder auf Paare, deren Kinder bereits aus dem Haus sind“. Der Kofferraum mit recht hoher Ladekante ist bei Fünfer-Bestuhlung 445 Liter groß, das ist im Segmentvergleich ein ziemlich guter Wert, wie auch die 1.290 Liter nach dem Umklappen der 60:40 teilbaren Rücksitzlehne, die allerdings eine recht deutliche Stufe bildet.
Das Interieur ist frisch und modern, das Armaturenbrett spiegelt stilistisch und farblich die Grafik des Kühlergrills und ist auch mit einem volldigitalen, individuell einstellbaren Cockpit zu haben. Vernetzung, Assistenzsysteme für Sicherheit und Unterhaltung, Komfort, einfache, logische Bedien-Struktur und Individualisierungs-Möglichkeiten: In diesen wichtigen Disziplinen lässt VW beim T-Roc nichts anbrennen, die Ausstattung ist in jeder Hinsicht auf dem aktuellen Stand.
Das gilt auch für das Antriebs-Kapitel, in dem lauter gute alte Bekannte vorzufinden sind. Drei Benziner und drei Diesel decken jeweils ein Leistungsspektrum von 85 kW/115 PS, 110 kW/150 PS und 140 kW/190 PS ab. Die 115-PS-Versionen sind grundsätzlich mit Frontantrieb und manuellem Getriebe ausgerüstet. Bei den beiden 150-PS-Motoren können die Käufer auch den Allradantrieb 4Motion und 7-Gang-DSG bestellen, die beiden stärksten Varianten gibt es ausschließlich mit der Automatik und Allrad.
Genaue Preise nannte VW bei der Weltpremiere noch nicht. Wenn der T-Roc im November zu den Händlern kommt, dürfte der Einstieg aber knapp unter 20.000 Euro liegen. Wer sich etwas mehr gönnt, sich zum Beispiel für die feineren Ausstattungsversionen Style und Sport entscheidet, die großen Motoren wählt und dann noch ein paar Kreuzchen auf der langen Options-Liste macht, kann sicher auch das Doppelte für den „urbanen Crossover“ ausgeben. Den Bestellstart hat VW für den September angekündigt.
geschrieben von Rudolf Huber/mid veröffentlicht am 24.08.2017 aktualisiert am 24.08.2017
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