Avantgardistisch

VW T-Roc: Schicker kleiner Rocker

Volkswagen T-Roc. Bilder

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Jedes dritte weltweit neu verkaufte Auto ist ein SUV – und die Tendenz ist steigend. Bei VW setzt man voll auf diesen Trend und denkt dabei auch gleich noch an die Altersstruktur der Käufer. „Volkswagen wird jünger“, so Markenvorstand Herbert Diess. Zum Beweis zeigt er auf den T-Roc, der den Markt der kompakten SUV ordentlich aufmischt. Frische Farben, freche Formen, moderne Technik: Der Neue im Reigen der Sport Utility Vehicles vom Schlage eines Skoda Karoq, Kia Stonic, Hyundai Kona oder auch des Audi Q5 zeigt auf 4,23 Meter Länge eine kräftige Portion Charme und überrascht mit einem vergleichsweise großen Platzangebot – allerdings mit einer Einschränkung.

Vor allem junge Käufer sollen sich vom T-Roc angezogen fühlen

Wenn man es ganz platt sagen wollte, könnte man den T-Roc als höhergelegten Golf bezeichnen. Oder als die goldene Mitte zwischen dem „normalen“ Kompakten und dem deutlich größeren Tiguan. Er steht auf der selben Plattform wie der Golf, bedient sich aus dem selben Motorenregal und nutzt auch die sonstige Technik und Ausstattung des Bestsellers. Allerdings verbreiten das Box-Design und die aufrechtere und höhere Sitzposition das angesagte SUV-Gefühl. Die Vornesitzenden können sich nicht über Platzmangel beschweren. Auf der Rückbank wird es allerdings ein wenig eng für die Knie, wenn vorne ausgewachsene Zeitgenossen Platz genommen haben.

Gute Noten fährt wiederum der Kofferraum ein, der mit 445 Liter Volumen bei voller Fünfer-Bestuhlung knapp 100 Liter mehr bietet als der Golf. Werden die Rücksitzlehnen umgeklappt, entsteht eine stufenlose, aber leicht nach oben geneigte Staufläche mit 1.237 Litern. Eine respektable Größe. Der T-Roc richtet sich an junge und jung gebliebene Käufer, deswegen ist er auch kräftig individualisierbar.

Es gibt elf zum Teil ziemlich auffällige Außen- und vier Dachfarben, insgesamt sind 24 Kombinationen möglich. Auch der Innenraum ist in der Ausstattungsversion Style auf Wunsch recht bunt, Armaturenbrett, Einfassungen und Sitze lassen sich in der jeweiligen Außenfarbe ordern, das ist nach VW-Maßstäben fast schon avantgardistisch poppig.

Optional holen die Niedersachsen jetzt auch das digitale Cockpit in die Klasse der kompakten SUV, die Vernetzungs- und Infotainment-Angebote im T-Roc sind auf dem aktuellsten Stand und auch die Ausstattung mit Assistenzsystemen belegt die Demokratisierung dieser Helfer für mehr Sicherheit, also ihren Siegeszug aus den großen in die immer kleineren Baureihen.

Vom Frontassistenten mit Fußgängererkennung über den Spurverlassens- und den Toten Winkel-Warner, den Auspark-Helfer oder der automatischen Distanzregelung bis zum Stau- und Notfall-Assistenten – alles teils serienmäßig, teils optional im Angebot. Und auch an Feinheiten wie die induktive Handy-Lademöglichkeit oder die Möglichkeit, persönliche Einstellungen per Schlüssel zu programmieren, haben die Techniker gedacht. Nicht wirklich überraschend: Die netten Zutaten kosten fast durchgehend Aufpreis.

Das Fahrgefühl in der Sport und Style-Version unterscheidet sich erheblich

Die wichtigste Frage bei einem neuen Auto lautet natürlich: Wie fährt es sich? Bei den ersten Runden mit dem 150 PS-TDI und dem 190 PS-TSI präsentierte sich der T-Roc vom Start weg als echter VW. Leicht zu bedienen, solide bis ins Detail, agil, flink und stabil, mit gutem Geradeauslauf und einer Extra-Portion Fahrspaß in schnellen, engen Kurven. Auffallend ist, wie deutlich sich die Versionen Style und Sport unterscheiden. Erstere gibt den flinken Komfort-Flitzer, das Fahrwerk steckt auch üble Unebenheiten beeindruckend geschmeidig weg, der Komfortlevel ist in Relation zur überschaubaren Länge und dem Radstand von 2,59 Metern beeindruckend hoch.

Der Sport ist dagegen deutlich straffer, gibt die Rückmeldungen von der Straße wesentlich weniger gedämpft weiter. Dass er sich noch einen Tick knackiger ums Eck jagen lässt als sein Style-Bruder, ist die andere Seite der Medaille. Für welche der beiden besseren Ausführungen man sich entscheidet, oder ob man einfach die auch schon ordentlich ausgestattete Basis namens T-Roc wählt, bleibt also letztlich eine Frage des Geldbeutels und des Geschmacks.

Zum Start im November bietet VW den Neuen zunächst mit zwei 115 und 190 PS starken Benzinern und mit einem 150 PS-TDI an. In Kürze folgen noch die Diesel mit 115 und 190 PS und der 1,5 Liter-TSI mit 150 PS. Während die kleinen Motoren jeweils an Frontantrieb gekoppelt sind, ist 4Motion-Allrad für die mittleren Motorisierungen optional und für die höchsten zusammen mit dem DSG serienmäßig. Die ersten Erfahrungen mit dem mittleren Diesel mit Allrad und Doppelkupplungsgetriebe: Der T-Roc ist agil und erfreulich munter, der Verbrauch bewegte sich bei flotter Fahrweise um die sechs Liter pro 100 Kilometer.

Deutliche Erkenntnis: Mehr Leistung muss eigentlich nicht sein. Obwohl sie natürlich, wie die Fahrt mit dem 190 PS-TSI zeigte, sehr viel Spaß machen kann. Das Niedersachsen-SUV wird damit zum Ampelstart-Star und beeindruckt mit spontaner, geschmeidiger Kraftentfaltung – bei einem Testverbrauch von rund 7,8 Litern im gemischten Fahrbetrieb. „Der T-Roc ist weit unter dem Tiguan eingepreist“, sortiert ein VW-Sprecher die finanziellen Belastungen für künftige Käufer ein. So ist der Basis-T-Roc als 115 PS-TSI mit Sechsganggetriebe ab 20.390 Euro zu haben, als Style kostet er mindestens 22.590 Euro. Der 190 PS-Benziner wird zum Start nur als Sport angeboten und kostet ab 30.800 Euro. Beim 150 PS-TDI mit Allrad und DSG als Style stehen mindestens 31.825 Euro auf der Preisliste.

 

Zu den Angeboten

Technische Daten VW T-Roc Sport TSI 4Motion, Fünftüriges, fünfsitziges Kompakt-SUV mit Allradantrieb

Länge/Breite/Höhe/Radstand in Metern 4,23/1,82/1,57/2,59
Leergewicht 1.495 kg
Zuladung 570 kg
Gepäckraumvolumen 445 – 1.237 l
Tankinhalt 55 l
max. Anhängelast 1.900 kg
Bodenfreiheit 155 mm
Motor Vierzylinder-Turbobenziner
Hubraum 1.984 ccm
Leistung 140 kW/190 PS bei 4.180 – 6.000 U/min
max. Drehmoment 320 Nm bei 1.500 – 4.180 U/min
Beschleunigung 0 – 100 km/h 7,2 s
Höchstgeschwindigkeit 216 km/h
Normverbrauch 6,8 Liter Super je 100 km
CO2-Emissionen 155 g/km
Preis ab 30.800 Euro

 

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