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VW
Von Thomas G. Zügner
Seine Vorgänger sind längst Klassiker, er selbst wird eines schönen Tages wohl ebenso mit dieser Titulierung bedacht werden. Der Bulli, wie der einst als VW Kastenwagen gestartete Transporter von seiner weltweiten Fangemeinde liebevoll genannt wird, ist längst zu einem Synonym für eine bestimmte Fahrzeuggattung geworden. Sechs Jahre nach Markteinführung hat VW nun die intern T5 genannte Baureihe gründlich überarbeitet und aufgefrischt.
Ein bemerkenswertes Jubiläum feierte die T5-Familie in diesem Jahr, als das einmillionste Exemplar vom Band rollte. Was 1950 mit dem Kastenwagen und dann mit einem Bus und Kombi begann, hat sich fünf Generationen später zu einer kaum noch überschaubaren Modellvielfalt ausgeweitet und entwickelt. Kein Wunder, gibt es doch vom T5 insgesamt 460 verschiedene Varianten, die überwiegend in Hannover gebaut werden. Das sind die Eckpfeiler Transporter (mit seinen Derivaten Kastenwagen und Kombi sowie den Fahrgestellen und Pritschenwagen), Caravelle als Bus, Multivan als Großraumlimousine und California als Reise- und Wohnmobil. Je nach Version und Modell gesellen sich dann weitere Individualisierungsmöglichkeiten hinzu von unterschiedlichen Radständen und Dachhöhen über das Motoren- und Getriebeangebot bis zum Antrieb über die Vorderräder oder als allradgetriebener 4motion.
Optisch die auffälligsten Veränderungen erfuhr der T5 im Frontbereich, wo Scheinwerfer und Kühlergrill neu gestaltet sind. Das Gesicht des Bulli ist jetzt den Pkw-Modellen wie Golf oder Polo aus dem Hause VW nachempfunden. Klein, aber fein herausgearbeitet haben die Designer die Unterschiede zwischen den vier Modellreihen sowie zwischen den einzelnen Karosserie- und Ausstattungsvarianten. Neu sind auch die Heckleuchten sowie die Außenspiegel, in die jetzt die Antennen integriert wurden für Radio, Navigation, Telefon[foto id=“104942″ size=“small“ position=“right“] oder Bordfernsehen.
Beim Interieur zeugt das neue Cockpit mit den veränderten Instrumenten und Bedienelementen von hoher Qualitätsanmutung. Pkw-Charakter hat den Nutzfahrzeug-„Mief“ vergangener Epochen endgültig verdrängt. Der verbesserte Sitzkomfort soll speziell für Multivan und California die Langstreckentauglichkeit erhöhen.
Ein radikaler Schnitt erfolgte bei den Dieselmotoren des VW T5. Die Pumpe-Düse-Direkteinspritzer, der Vierzylinder 1.9 TDI und der Fünfzylinder 2.5 TDI, wurden in Rente geschickt und durch einen 1968 ccm großen Common-Rail-Direkteinspritzer 2.0 TDI ersetzt, der in vier Leistungsstufen zur Verfügung steht. Die Triebwerke sind zum Teil deutlich leiser als ihre Vorgänger und kommen im Schnitt mit zehn Prozent, in der Spitze sogar mit 20 Prozent weniger Kraftstoff aus. Eine veränderte Charakteristik des Drehmoments sorgte für ein spontaneres und harmonischeres Ansprechverhalten. Die beiden unteren Leistungsstufen entsprechen mit 84 und 102 PS den Vorgängeraggregaten. Es folgt eine Version mit 140 PS (Vorgänger 131 PS) sowie der Top-Diesel mit 180 PS (Vorgänger 174 PS). Beim Spitzentriebwerk handelt es sich um einen Biturbo, der 400 Nm Drehmoment auf die Kurbelwelle wuchtet und je nach Version den Bulli auf bis zu 191 km/h Spitzentempo treibt.
Praktisch unverändert blieb der 2,0-Liter-Benziner mit 115 PS im Programm. Nicht mehr angeboten wird dagegen der 235 PS starke 3,2-Liter-Sechszylinder, dessen Verbrauchs- und Emissionswerte einfach nicht mehr zeitgemäß waren. Ihn wird 2011 ein um die 200 PS starker TSI-Motor ersetzen.
Natürlich ist die Neuauflage des VW T5 auch wieder mit permanentem Allradantrieb erhältlich, der traditionell [foto id=“104943″ size=“small“ position=“left“]4motion heißt. Dabei handelt es sich um die neueste Generation des elektronisch geregelten Systems der schwedischen Firma Haldex. Als 4motion ermöglicht der Bulli nicht nur bei Schnee und Glätte optimale Traktion, sondern bietet auch bei Nässe oder unter normalen Straßenbedingungen größere Sicherheitsreserven. Die Lamellenkupplung des Allradantriebs ist in der Lage, blitzschnell die Kraftverteilung zwischen den Achsen zu variieren und bei Bedarf bis zu 100 Prozent an die Hinterachse zu leiten.
Erstmals Einzug in die T5-Familie hält das Doppelkupplungsgetriebe (DSG). Es ist siebenstufig und ersetzt die Sechsgang-Wanderautomatik. Neben dem erhöhten Fahrspaß bietet DSG nach Werksangaben bis zu zwei Liter Kraftstoffeinsparung auf 100 Kilometer. Je nach Version kann DSG auch mit dem 4motion-Allradantrieb kombiniert werden.
Weiter auf Seite 2: Transporter; Caravelle; Multivan; California; Fazit
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Bereits an den Preislisten, die auf edles Hochglanzpapier verzichten, wird deutlich, dass der Schwerpunkt des Transporters auf dem gewerblichen Einsatz liegt. Hier findet sich auch die größte Vielfalt an Karosserievarianten vom Kastenwagen mit kurzem Radstand und Normaldach bis zum Kombi mit langem Radstand und Hochdach und vom Fahrgestell mit kurzem Radstand und Einzelkabine bis zum Pritschenwagen mit langem Radstand und Doppelkabine. Die Preise beginnen bei 22825 Euro plus Mehrwertsteuer für den Kastenwagen mit kurzem Radstand und Normaldach, motorisiert wahlweise mit dem Benziner oder dem schwächsten TDI.[foto id=“104945″ size=“small“ position=“right“]
Bis zu neun Personen Platz bietet der Caravelle. Der Bus der T5-Reihe steht in den Ausstattungsstufen Trendline und Comfortline sowie unterschiedlichen Radständen zur Auswahl. Mit verschiedenen Sitzkonfigurationen, einer zusätzlichen Schiebetür auf der linken Seite oder Flügeltüren anstatt der herkömmlichen Heckklappe lässt sich der Caravelle für die jeweiligen Anforderungen „maßschneidern“. Die Preise beginnen bei 27525 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer für den Caravelle Trendline mit kurzem Radstand und dem jeweiligen Basismotor.
Eine Art „eierlegende Wollmilchsau“ stellt der Multivan dar. Er ist die klassische Großraumlimousine für fünf bis acht Personen samt Gepäck. Je nach Version gibt es Camping-, Klapp- oder Multifunktionstisch. Den Einstieg in die Multivan-Welt bildet wieder die Startline-Ausführung (ab 25168 Euro plus Mehrwertsteuer), die durch einen komplett verkleideten Innenraum jetzt höherwertiger wirkt. Eine Sonderstellung innerhalb der Palette nimmt der Multivan PanAmericana ein, der Expeditionscharakter und Abenteuergeist versprüht.
Mit integrierten Schlafplätzen ist der California das klassische Freizeit- und Reisemobil, das sich aber ebenso gut [foto id=“104946″ size=“small“ position=“left“]im normalen Alltag nutzen lässt. Ob mit festen Dach oder praktischem Aufstelldach oder sogar mit integrierter Küchenzeile ist der California ein Begleiter zur sportlichen Wochenendtour oder zur ausgedehnten Urlaubsreise. Bei Preisen zwischen 27265 und 49740 Euro (zuzüglich Mehrwertsteuer) kann das Fahrzeug an den persönlichen Wünschen und Bedürfnissen ausgerichtet werden.
Auch wenn es auf den ersten flüchtigen Blick anders wirkt, hat VW den T5 gründlich renoviert. Das gilt ganz besonders für die Dieselmotoren, die sich mit einem Anteil von 98 Prozent einer überwältigenden Beliebtheit erfreuen und die jetzt nach dem Common-Rail-Prinzip den Kraftstoff sparsamer denn je einspritzen. Geblieben ist die Vielfalt der Modellpalette, die am 16. Oktober offiziell zum Händler rollt. Noch vor Weihnachten folgen die allradgetriebenen 4motion-Varianten.
geschrieben von auto.de/Thomas G. Zügner veröffentlicht am 25.09.2009 aktualisiert am 25.09.2009
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