VW

VW: Werbung statt Fahrerlebnis

Die vom VW-Marketing ins Leben gerufene Youngster Drive-Veranstaltung für künftige Fahranfänger zwischen 16 und 17 Jahren war weniger ein Fahrerlebnis als eine reine Werbeveranstaltung. Dabei hatte die Veranstaltung alles dabei, um die mit einem Elternteil geladenen Jugendlichen zu begeistern: mit dem Kleinstwagen Up ein jugendliches, handliches Auto, sympathische Instruktoren und ein gutes Konzept. Doch das Fahren kam hier einfach zu kurz.

Insgesamt stoppt die VW Youngster-Drive-Veranstaltung sieben Mal in Deutschland. Erdacht als Promotion-Aktion, um den Auto-Nachwuchs noch vor der Fahrschule auf die Marke VW einzuschwören. Der kleine Up sollte den Youngstern die Angst vor dem Auto nehmen. Doch dazu gab ihm der Veranstalter kaum Gelegenheit. Der erste Eindruck hätte intensiver und nachhaltiger ausfallen müssen.

Ein teilnehmender Junge brachte es auf den Punkt: „Das Fahrerlebnis bei diesem Event ist nicht viel anders als auf unserem Rasenmäher, nur dass ich dort länger und alleine fahren kann. Der VW Up schützt allerdings besser vor dem Wetter. Mehr Eindruck war nicht drin. Die Veranstaltung dauerte vier Stunden, die erste offizielle Pkw-Fahrt meines Lebens addierte sich insgesamt auf etwa 15 Minuten reine Fahrzeit. Dabei durfte ich übervorsichtig im ersten Gang fahren und einmal ordentlich auf die Bremse treten. Dafür opferte mein Vater seinen Sonntag, denn wir wohnen weit weg.“

Bei Teilnahme am „Junge Fahrer“ Programm unterstützt VW sogar den Führerscheinerwerb mit 1 000 Euro in Form einer Gutschrift auf den Kaufpreis eines neuen Volkswagen. So sollen die künftigen Käuferscharen bei der Stange gehalten werden, wenn VW nicht nur in China erfolgreich bleiben soll. Von Lüneburg aus über den Nürburgring bis Augsburg gingen die Promotionstermine, auf denen die jungen Leute „optimal auf ein automobiles Leben vorbereitet werden“ sollten. „Das erste Mal am Steuer eines Autos zu sitzen und den Motor zu starten, ist für junge Menschen ein emotionales Erlebnis und ein aufregender Moment, so Matthias Becker, Leiter Marketing Deutschland Volkswagen Pkw.

Doch emotional gefangene Teilnehmer sehen am Ende einer halbtägigen Veranstaltung anders aus. Ein nach Hause drängender Jungfahrer in Augsburg zu seinem Eindruck befragt, brachte klar zum Ausdruck, dass die Vorfreude auf sein erstes Fahrerlebnis nicht erfüllt wurde: „Bei der so verlockend klingenden Fahreinladung zum Youngster Drive dachte ich, dass ich da erstmals richtig auf dem Übungsgelände Autofahren kann, dass mich also eine richtige Fahrstunde erwartet. Doch hier war dann das Fahren nur eine Nebensache. Viel Theorie und Werbung, kaum Praxis.“

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