VWs I.D. Familie

VW’s dritte Elektro-Stufe zündet in Schanghai

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VW hat der E-Mobilität erst spät eine hohe Priorität in der Modellpolitik eingeräumt. Wohl auch angestoßen von der Abgas-Affäre, will Wolfsburg nun aber die Muskeln spielen lassen, zeigen, was möglich ist und zu seiner grünen Identität finden.

 VWs "I.D. Familie"

In der passenderweise "I.D. Familie" genannten Serie von Studien vereint VW Tugenden, die durchaus schon von Fahrzeugen anderer Marken bekannt sind. Der deutsche Marktführer bringt diese nun unter einen Hut und gedenkt so, das Feld von hinten aufzurollen: "Bis 2025 wollen wir den Absatz von reinen Elektrofahrzeugen auf eine Million Einheiten pro Jahr steigern", lässt VW-Markenvorstand Herbert Diess wissen. Der nun auf der "Auto Shanghai" (19. bis 29. April) präsentierte dritte Streich namens I.D. Crozz ist keine Öko-Schaukel, kein reines Vernunftauto, obwohl es natürlich schon vernünftig ist. Die Konzernschwester Skoda zeigt übrigens zeitgleich den Vision E, der sich mit dem neuen VW die Technik teilt. Das Rezept: Bis zu 500 Kilometer elektrische Reichweite plus Schnelllade-Funktion, ein 225 kW starker E-Motor für eine gehörige Portion Fahrspaß und 180 km/h Topspeed sowie volle Vernetzung, "state of the art"-Entertainment und ein Autopilot, der seinen Namen verdient. Das bekannte Head-up-Diplay erhält ein Update mithilfe von Augmented Reality (erweiterte Realität) und der Gestensteuerung kommen neben der Steuerung des Infotainments zusätzliche Aufgaben zu - etwa das Öffnen einer neu entwickelten Lichtjalousie im transparenten Panoramadach des I.D. Crozz. Die Eckdaten des Viertürers klingen durchaus appetitlich. VW selbst bezeichnet ihn als "Smartphone auf Rädern" - ob das nun wirklich ein Kompliment ist, sei mal dahingestellt. Fakt ist: Er soll alles können, was die Wettbewerber können - etwa die Tesla-Fraktion oder auch der neue Opel Ampera-e - und noch einiges mehr. Und zwar verlässlich.

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Ab 2020 geht die I.D. Familie in Serie

Die Produktion soll 2020 anlaufen. Damit ist VW zwar deutlich im Hintertreffen, dafür besteht jedoch die reelle Chance, dass manch eine Funktion auch genutzt werden kann.Ein Beispiel: Die Schnellladefunktion der Studie ist gut und schön - in nur 30 Minuten soll der entleerte 83 Kilowattstunden fassende Akku wieder zu 80 Prozent gefüllt sein. Doch dazu sind 150 kW-Schnellladesäulen notwendig, die noch sehr rar gesät sind. Und auch der Autopilot des I.D. Crozz, der sich aktiviert, wenn der Fahrer für drei Sekunden das VW-Logo berührt, wäre heute sicher nicht vollumfänglich nutzbar. In drei Jahren wird auf diesem Gebiet sicher viel geschehen.Durch die Elektro-Architektur mit dem Batteriepack im Unterboden bietet der Innenraum der 4,63 Meter langen Studie trotz kompakterer Abmessungen ebenso viel Platz wie ein Tiguan Allspace. Im Fond sollen Oberklasse-Maße herrschen. Zudem lässt sich dadurch ein sehr variables Sitzkonzept realisieren - sollte er autonom fahren, ist das auch nötig. Recht ungewöhnlich ist das von den guten alten Vans bekannte Türsystem mit Schiebetüren für Reihe zwei. Das Konzept des I.D. Crozz wirkt stimmig - bleibt abzuwarten, wie viel der Studie VW in die Großserie rettet.

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