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Sich über Autos und ihre Ausstattung zu informieren, kann manchmal richtig mühsam werden. Denn auch wenn es sich um genau diesselbe Technik handelt, bezeichnen verschiedene Hersteller besonders Fahrassistenzsysteme mit ganz unterschiedlichen Begriffen. Ein typisches Beispiel dafür: Der Notbremsassistent.
Als Erweiterung des Abstandsregeltempomats misst der Notbremsassistent per Infrarot oder GPS nicht nur den Abstand zum jeweils vorausfahrenden Fahrzeug, sondern leitet bei zu geringer Distanz auch eine Geschwindigkeitsreduktion ein. Die verschiedenen Systeme funktionieren radar- oder lasergestützt und agieren mit Warnmeldung auf dem Display, Alarmsignal bis zur Teilbremsung oder sogar automatischen Vollbremsung. Neueste Systeme scannen nicht nur vorausfahrende Autos, sondern auch stehende Fahrzeuge, Fußgänger und Gegenstände und führen nach Errechnung des Abstands bei zu geringer Entfernung eine automatische Vollbremsung mit maximaler Bremswirkung durch. Die Wirkweise des Notbremsassistenten geht also über den normalen Bremsassistenten zur Verstärkung der Bremsleistung hinaus und kann sich neben Warnsignalen und Bremsen der Motoren auch auf Assistenzsysteme im Innenraum wie Gurtstraffung, Schließen der Fenster und optimale Sitzposition für einen Crash beziehen.
Serienmäßig wird der Notbremsassistent international seit 2002 verbaut, als erstes als Pre-crash Safety System von Toyota im Modell Toyota Harrier, einem radargestützten Notbremsassistenten. In Deutschland ist vor allem das Notbremsassistenzsystem von Mercedes-Benz mit seiner Pre-Safe-Bremse bekannt: Seit 2006 wird die Pre-Safe-Bremse zur Vermeidung von schweren Auffahrtunfällen in der S-Klasse eingesetzt und durch weitere Schutzsysteme wie Multikontursitze ergänzt. Dafür warnt das System der Stuttgarter zunächst dreimal per Tonsignal vor einem nahenden Hindernis auf der Fahrbahn und leitet dann 1,6 Sekunden vor dem errechneten Aufprall eine autonome Teilbremsung ein. Dabei wirken 40 Prozent der maximalen Bremsleistung, wenn der Fahrer jetzt reagiert und das Bremspedal drückt, wirkt ohne Verzögerung sogar sofort die gesamtmaximale Bremsleistung des Fahrzeugs. In Zukunft soll das System noch eigenständiger wirken und bei Nichtreaktion des Fahrenden auf die Teilbremsung 0,6 Sekunden vor dem Aufprall ebenfalls autonom eine Vollbremsung einleiten.
Die verschiedenen Kollisionssysteme der Hersteller arbeiten mit Messungen per Radar und Laser sowie teilweise mit Kameras in der Frontscheibe. So unterschiedlich wie die Erkennungstechnologien sind auch die Begriffe, mit denen die Fahrzeughersteller ihre Notbremssysteme benennen: Bei Pionier Toyota spricht man vom Pre-Crash Safety-System, bei Daimler in Stuttgart wie erwähnt von Pre-Safe-Bremse, bei der Konkurrenz von Audi dagegen von Pre-Sense (Pre-S). Radargestützte Notbremsassistenten bieten auch Ford als Forward Alert (FA), genauso wie Volkswagen mit dem ähnlich klingenden Front Assist an. Ebenfalls im Angebot haben den Notbremsassistenten Honda als Collision Mitigation Brake System (CMBS) sowie Volvo mit dem Front Assist.
Manche Hersteller wie BMW bieten selbst im Premiumsegment interessanterweise keinen Notbremsassistenten an, sondern nur eine lasergestützte intelligente Bremse iBrake als Kollisionswarnung mit minimaler Bremswirkung.
geschrieben von Kira Fröhlich veröffentlicht am 16.10.2011 aktualisiert am 16.10.2011
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