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Elektro-Fahrzeuge erleben gerade einen rasanten Boom. Nicht nur bei den Pkw, sondern zunehmend auch im Segment der Zweiräder. Vor allem in urbanen Ballungsräumen haben die flinken und emissionsfreien Bikes durchaus Zukunft.
Eines davon: Die Elmoto, als Prototyp erstmals im Jahre 2008 der Öffentlichkeit vorgestellt. Zwei Jahre arbeitete die Firma Firma ID-Bike aus Stuttgart mit Elektroingenieuren, Industriedesignern, Metallbauern und Wirtschaftswissenschaftlern an dem E-Bike. Selbst gestecktes und ehrgeizig formuliertes Ziel: „Mit Hilfe elektrischer Mobilität den urbanen Raum zu verändern“. Nachdem das Bike etliche Zulassungshürden überwunden hat steht nun die Serienfertigung des Elmotos an. Das Elmoto HR-2 ist irgendwo zwischen Fahrrad und Motorroller angesiedelt. Basis des außergewöhnlichen Zweirads in flottem Styling ist ein leichter und hochfester Alu-Rahmen. Angetrieben wird das Bike von einem Nabenmotor mit 50 Nm Drehmoment. Da das Elmoto gerade mal 45 Kilo wiegt, kommen auch kleine Personen mit dem Elmoto gut parat. Vergleichbare Roller haben das doppelte an Gewicht. Die Spitze liegt bei 45 km/h, das langt im Prinzip den Betrieb in der Stadt, wenn auch ein paar km/h mehr nicht schlecht wären. Die Reichweite soll nach Herstellerangaben bei bis zu 65 Kilometer liegen. Dann braucht das Elmoto eine Steckdose. Über Geschwindigkeit, Akkustand und die verbleibende Reichweite informiert ein Bordcomputer. Der Hersteller ID Bike will vor allem Menschen mit einem hohen Anspruch an Design und [foto id=“287270″ size=“small“ position=“right“]Technik für das Elmoto begeistern. Potenzielle Kunden sieht man auch bei Zeitgenossen, die das eher konservativen Design von Pedelecs (Fahrräder mit elektronischer Unterstützung) bisher abschreckte. Das emissionsfreie Elmoto HR-2 kann mit dem Führerschein Klasse M (ab 16 Jahre) und den Autoführerschein bewegt werden. Das Fahrzeug ist zulassungsfrei, ein Versicherungskennzeichen reicht. Preis: 3.980 Euro.
Ein Sprung aus dem Schwabenland über den großen Teich, in die USA. Dort wird die Mission One gebaut, ein Elektro-Motorrad, lautlos, emissionsfrei und: Mit einer Spitzengeschwindigkeit von 240 km/h. Damit dürfte sie das weltweit schnellste Serien-Elektromotorrad sein. Mission Motors, ein kalifornisches Start-Up-Unternehmen, hat das Design des Zweirads irgendwo zwischen einem Stealth-Bomber und italienischen Edelrennern von Bimota oder Ducati angesiedelt. Aber im Klang ist die Mission One anders, ganz anders als andere Bikes. Es gibt keinen „Sound“. Das Motorrad setzt sich, bis auf ein dezentes Surren und das leise Rattern der Antriebskette, völlig lautlos in Bewegung. Mit reichlich Drehmoment und ohne jeglichen Schaltvorgang geht es wie an der Schnur gezogen vorwärts. Ab Motorstart – und Drehzahl Null – liegt, bis zur maximalen Drehzahl von 6.500 U/min, ein Drehmoment von satten 135 Nm an. Die Drehmoment„kurve“ ist eine flache Linie, eine Schaltung überflüssig. Hier kommt Drehmoment nicht aus Drehzahlen, es steht ständig zur Verfügung.
Geistiger Vater der Mission One ist Forrest North, der Gründer von Mission Motors. Er ist davon überzeugt, dass es bei der Konzeption eines E-Motorrads weniger Probleme gibt als bei der eines E-Automobils. Mit denen hat [foto id=“287271″ size=“small“ position=“left“]North Erfahrung. Nur wenige Monate nach seinem Weggang von Tesla Motors, einem amerikanischen Elektroauto-Hersteller, startet der Fachmann für die Entwicklung von Lithium-Ionen-Akkupacks 2007 sein neues Projekt. An seiner Seite: Edward West und Mason Cabot, die Erfahrungen bei Ducati und Google mitbringen.
Besitzer der Mission One können verschiedene Einstellungen wie die Einstellungen des Gasgriffs und der Bremse am Laptop vornehmen. Neben der Brembo-Bremsanlage steht eine Elektro-Bremse zur Verfügung. Sie nutzt bei jedem Bremsvorgang die kinetische Energie zum Laden der Batterie. Am Getriebe kann man auch per Rechner nichts tunen. Es gibt keines. Ebenso fehlen alle für einen Verbrennungsmotor typischen Bauteile. Vergaser oder Einspritzung, Auspuff, Tank, Wasser-/Öl-Kühler, Fehlanzeige. All das, was manchem Motorradfahrer schon Ausfälle und Bastelstunden beschert hat, gibt es an der Mission One nicht. Das Fehlen der üblichen Motor- und Getriebe-Vibrationen verspricht zudem weitgehend ermüdungsfreies Fahren. Die Touren sind allerdings kurz, die maximale Reichweite des E-Bikes liegt bei 240 Kilometern. Eine Strecke, die bei „Vollgas“ – theoretisch – in einer Stunde zu schaffen wäre. Denn Erfahrungen mit andern Elektro-Fahrzeugen zeigen, dass die Lithium-Ionen-Akkus bei Volllast deutlich schneller entleert werden. Nach zwei Stunden an der Steckdose soll der Akku-Pack der Mission One voll aufgeladen sein. Zu den Beschleunigungswerten trifft Mission Motors bisher keine Aussage, aber Elektro-Motorräder sind gerade für rasante Beschleunigungswerte bekannt. Das schnellste Elektro-Motorrad der Welt, die Killacycle, schafft den Sprint von 0 auf 100 km/h in knapp einer Sekunde!
Die erste Baureihe der Mission One ist auf 50 Exemplare limitiert, seit Anfang 2010 werden sie ausgeliefert. Wegen des spektakulären Designs und der atemberaubenden Fahrleistungen hat die Mission One gute Chancen, zum neuen Statussymbol von Hollywood-Filmstars und Silicon Valley-Millionärenzu werden. Denn die [foto id=“287272″ size=“small“ position=“right“]Anschaffungskosten sind für Normal-Sterbliche eine gewisse Hürde. Für den Mission One-Preis von rund 54.000 Euro bekommt man gleich drei Harley Davidson V-ROD.
Ebenfalls aus den USA kommt Zero, gleich mit vier verschiedenen Modellen im Segment der Elektro-Motorräder vertreten: Zero S, DS, X und MX. Die Bikes des Modelljahrgangs 2010 sollen eine verbesserte Akku-Technologie und damit bessere Beschleunigung bieten. Zero stieg 2007 mit der Geländevariante Zero X ins Motorradgeschäft ein. Sie ebnete den Weg für das ersten Straßenmotorrad, die 2009 eingeführte Zero S Supermoto. Neal Saiki, Erfinder und Gründer von Zero Motorcycles: „Es war von Anfang an unser Ziel, ein leistungsstarkes Elektromotorrad für den Straßenverkehr zu entwickeln, das die Branche grundlegend verändert. Das Zero S ist ein faszinierendes Motorrad, das mit jeder Straße, jedem Hügel und jedem Hindernis spielend fertig wird.“ Mit der Zero MX erweiterte das Unternehmen im gleichen Jahr seine Produktlinie um eine Motocross-Maschine. Jüngstes Modell ist die Zero DS, eine Kombination aus Gelände- und Straßenmotorrad, sie wurde im November 2009 in Europa vorgestellt.
„Unser Entwicklerteam hat alle vier Modelle komplett neu designt. Das Ergebnis ist mehr Leistung auf der Straße, ein neuer Look und ein unvergleichliches Fahrerlebnis“, so Gene Banman, CEO von Zero Motorcycles. Vor allem das mit dem unvergleichlichen Fahrerlebnis stimmt. Die Zero S wiegt gerade mal 122 Kilo und hat eine Spitze von gur 105 km/h. Definiert der Fahrer bei einem herkömmlichen Motorrad Geschwindigkeit vor allem auch über Motorgeräusch, taucht er auf der Zero in eine neue Welt. Hier ist es still, bis auf ein wenig Kettenrattern. Das Drehen am Gasgriff setzt die Zero spontan in Vortrieb um. Da müssen keine Drehzahlen bemüht werden, um Drehmoment zu erzeugen, alles geht easy und selbstverständlich ab „Null“. Die S zieht ordentlich los, still und leise. Und ermöglicht so ein ganz anderes, völlig neues Erleben der Geschwindigkeit und der durchfahrenen Natur. Der Wind rauscht unter dem Helm, anfänglich fehlt der Motorsound und das Auspuffgeräusch. Aber man gewöhnt sich an die Stille, genießt sie sogar. Durch das geringe Gewicht ist die schmale Zero S mit ihrem Rahmen aus Flugzeug-Aluminium spielerisch leicht zu handhaben, beinahe wie ein Mountain-Bike. Neben dem geringen Gewicht erfreut das ordentliche Drehmoment ab Start. Die Zero S passt in die Stadt, für die Fahrt zum Büro oder zum Brötchenkauf, ebenso wie auf kurvige, verwinkelte Landstraßen. Ein neu entwickeltes Z-Force-Luftinduktionssystem soll überschüssige Motorwärme besser ableiten und so die Energie der Batterie besser [foto id=“287273″ size=“small“ position=“left“]nutzen. Längere Laufzeit und mehr Leistung sind das Resultat der Maßnahme. Dennoch, je nach Topographie und Fahrstil ist nach rund 80 Kilometer Fahrstrecke Schicht im Schacht. Dann muss eine Steckdose her, Nachladen ist angesagt. Preis der Zero S: 9.995 Euro.
Gleich teuer ist die Zero DS, eine Kombination aus Enduro und Straßenmaschine. Günstiger kommt man mit dem Gelände-Hoppser MX weg. Für sie werden 8.295 Euro aufgerufen. Günstigste Variante ist die X, die bereits ab 7.495 Euro zu haben ist. Herkömmliche Motorräder kommen günstiger, sind aber im Unterhalt teurer – und eben nicht emissionsfrei und leise. Übrigens kann es die Zero durchaus mit konventionell angetriebenen Maschinen aufnehmen. Bei einem Rennen in Gironville bei Paris belegte die MX in der Klasse der Elektromotorräder den ersten und im Gesamtklassement den dritten Platz. Dabei zog die Zero zog über dreißig Motorrädern mit Verbrennungsmotor davon.
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In den USA herrscht offenbar ein Klima, in dem Elektro-Fahrzeuge gut gedeihen. Mit der Brammo Enertia könnte bald ein weiteres E-Bike aus „gods own country“ zu uns kommen. Die Firma Brammo Incorporated wurde 2002 von Craig Bramscher gegründet. „Brammo“, das war zu Highschool-Zeiten Craigs Spitzname. So wurde er vom Trainer seines Football-Teams gerufen, und so nannte er seine Firma. Mit Software hat Craig gutes Geld verdient, das steckt er nun in seine Idee von elektrischer Mobilität. In Ashland, Oregon, nur zwölf Meilen von der Grenze zum „grünen“ Kalifornien entfernt, werden die Enertias gebaut. Gerade mal zwei Stunden dauert es, bis eines der E-Bikes, die in den USA über das Internet und eine große Elektronikkette vermarktet werden, auf den Rädern steht. Günstige Produktionskosten, davon ist Bramscher überzeugt, sind der Weg, um gegen den Wettbewerb aus Asien bestehen zu können. Und neue, umweltschonende Technologien. Null Emissionen, keine Geräuschentwicklung, geringe Unterhaltskosten – und eine umweltfreundliche Produktion. Recycelte Materialien kommen beim Bau der Enertias zum Einsatz, aus ehemaligen Plastikflaschen werden die Kotflügel gefertigt.
Brammos E-Bike nutzt einen in einem Alurahmen hängenden bürstenlosen Wechselstrommotor. Der hat eine Leistung von rund 13 kW, was 18 Pferdestärken entspricht. Das maximale Drehmoment liegt bei 40 Nm. Die [foto id=“287275″ size=“small“ position=“right“]Antriebsleistung trifft bei der 207 cm langen Enertia auf rund 145 Kilo Gewicht, die Zuladung inklusive Fahrer liegt bei 125 Kilogramm. Die 18 Pferde reichen für eine Höchstgeschwindigkeit von 95 km/h, und mehr. Je nach Topographie und Fahrweise soll die Reichweite mit einer Akkuladung bei 60 bis 70 Kilometern Fahrstrecke liegen. Bei 76,8 Volt speichert der Lithium-Eisen-Phosphat-Akkupack eine Ladung von 3,1 kWh. Ungefähr vier Stunden dauert ein Ladevorgang, Ladegerät und Ladekabel stecken unter dem „Tank“ des knapp 50 cm breiten Bikes (Breite von Lenkerende zu Lenkerende: 84 cm). Rund 2.000 Ladevorgänge soll man, so verspricht der Hersteller, dem Akkupack zumuten können.
Einen prominenten Fan hat Brammos Enertia bereits. Der Schauspieler Jackie Chan hat sich für seine JCAM (Jackie Chan Advanced Mobility Company Ltd.) den Verkauf der E-Bikes in Hongkong und Singapur gesichert. Aber nicht nur in den USA und Asien soll die Enertia Verkaufserfolge einfahren, auch Europa ist ein bereits angepeilter Markt. Vom Hersteller war zu erfahren, dass die E-Bikes möglicherweise bereits gegen Ende des Jahres in Deutschland verfügbar sein könnten. In den USA liegt der Verkaufspreis der Brammo Enertia aktuell bei 7.995 Dollar.
Ganz ohne Motorgeräusch und ohne Gestank fahren auch die Quantyas. Herzstück der Moto-Cross-Maschine aus der Schweiz ist eine Lithium-Polymer-Batterie. „Nach etwas mehr als eine Stunde Auftanken an der Steckdose, kann man – je nach Fahrweise – bis zu drei Stunden Fahrspaß im Gelände haben“, so Hans Eder, Importeur des [foto id=“287276″ size=“small“ position=“left“]Quantya und Geschäftsführer von Kom Enterprise GmbH aus Burgkirchen. Dabei liefert das Motorrad über den gesamten Zeitraum die volle Leistung von 14 kW / 19 PS bei 38 Nm. Parameter, die lker ocder Zugkraft eines 250 ccm-Motorrads entsprechen. Beim Fahrwerk des Quantya sind Ähnlichkeiten zum Mountainbike erkennbar. „Wegen umweltpolitischer Notwendigkeiten wurde der Motocross-Sport in Deutschland immer weiter zurück gedrängt,“ so Eder. Waren in den 80-er und auch 90-er Jahren in ganz Deutschland unzählige Motocross-Strecken für freies Training geöffnet, so verschwanden diese in den letzten Jahren mehr und mehr von der Bildfläche.
Kurzum: es wurde im Laufe der Jahre immer schwieriger, aufwändiger und teurer, den Motocross-Sport auszuüben. Mit dem Quantya soll Moto-Cross wieder ohne großen Aufwand möglich werden. Durch die Geräuschlosigkeit kann die Quantya an vielen Orten gefahren werden. Zum anderen soll ein Quantya auch im Alltag ein ökologisches Vorbild sein. Null Emission und – im Vergleich zum Verbrennungsmotor niedrige Betriebskosten – sollen das Quantya auch ökonomisch attraktiv machen. Die Kosten sollen, je nach Stromanbieter, für eine Akkuladung bei derzeit maximal 50 Cent liegen. Das Quantya ist in der aktuellen Version mit Straßenzulassung auf Basis eines 125 ccm-Motorrades erhältlich. Je nach Fahrstil sind mit dem Quantya Fahrstrecken von bis zu 100 Kilometer möglich.
Bisher haben etablierte Motorrad-Firmen den Einstieg in den Markt der Elektro-Bikes nicht so richtig vollziehen wollen. Dafür sei es noch zu früh, die Teile seien zu unzuverlässig, die Marktchancen zu gering – und was der Argumente mehr sein mögen. Aber jetzt preschen die Österreicher vor, als einer der großen Motorrad-Hersteller hat KTM erste Elektro-Bikes avisiert.
Gleich zwei – serienreife – sportliche Modelle mit Akkuantrieb stellten die Mattighofener ausgerechnet auf der Tokyo Motorcycle Show 2010, im Land der vier großen Motorrad-Firmen, unter der Bezeichnung „Freeride“ vor. Die Supermoto- und auch die Enduro-Version treibt eine zum Patent angemeldete und gekapselte Batterie-Motor-Kombination an. Eigentlich ist es kein Wunder, dass KTM ausgerechnet jetzt den Eintritt in den ein wenig riskanten, da noch neuen und unbekannten Markt der Elektromotorrädern wagt. KTM ist Spezialist für die Segmente Offroad, Supermoto und sportliche Bikes. Das Unternehmen wirbt mit dem Slogan „Ready to Race“ und hat ein gutes Image als Seriengewinner in der Motorradwertung der Rallye Dakar. Mit diesem Hintergrund kann man keinen Elektro-Roller präsentieren. Andererseits laufen für KTM die Geschäfte, wie bei allen anderen Motorrad-Herstellern auch, na ja, sagen wir mal: suboptimal. Da schaut man sich dann schon mal nach neuen Kunden und Käuferschichten um und denkt über Diversifizierung nach. Dieses Nachdenken hält bei KTM schon etwas länger an. Denn der Motorradhersteller aus Österreich zeigte schon im Oktober 2008 einen Crosser mit [foto id=“287277″ size=“small“ position=“right“]Elektroantrieb. Zugegeben, „damals“ waren noch viele Fachleute der Auffassung, es handele sich um einen Marketing-Gag, eine kleine Fingerübung der Mattighofener Ingenieure. Daneben getippt.
Schon im kommenden Jahr will KTM die Supermoto und die Enduro mit Elektroantrieb bauen. Ab Frühjahr 2011 sollen beide Modelle zu kaufen sein, für die Supermoto soll eine Straßenzulassung möglich sein. Die Geländemaschine soll deutlich leiser als ein herkömmliches Motorrad sein, und völlig emissionsfrei dazu. Der Vorstandsvorsitzende von KTM, Stefan Pierer, sieht die Situation recht eindeutig: „Emissionsfreie Fortbewegung mit dem Motorrad bringt kurzfristig vor allem für den Offroad-Sport neue Impulse und eröffnet völlig frische Perspektiven, deshalb sind wir hier in doppelter Hinsicht gefragt“. Er setzt auf die E-Strategie und erhofft sich – neben einer deutlichen reduzierten Geräuschkulisse bei Elektro-Rennen und damit eine deutlich bessere Akzeptanz für stadtnahe Enduro- und Motocross-Strecken: – vor allem neue Rennklassen. „Wenn die Anwendung des Sportgerätes lautlos näher an ‚zu Hause‘ rückt, können neue Zielgruppen erschlossen werden.“ Pierer gibt eine mutige Prognose ab und schätzt, dass über einen Zeitraum von zehn Jahren rund ein Drittel der Enduro-Maschinen von Elektromotoren vorangetrieben werden dürfte.
Die Supermoto soll wie auch die Geländeversion von einem Block aus Lithium-Ionen-Batterien, der für die Stromversorgung zuständig ist, angetrieben werden. Für gut 45 Minuten fahrt soll der „Saft“ des Akku-Packs ausreichen, dann muss der Akku etwa 90 Minuten aufgeladen werden. Rund 500 Ladungen sind derzeit laut KTM realisierbar, was etwa dem normalen Lebenszyklus eines Enduro-Motorrades entsprechen soll. Der E-Motor dürfte bereits ab 500 Umdrehungen pro Minute für ein Drehmoment von 45 Nm gut sein, der E-Motor soll bis zu 22 kW / [foto id=“287278″ size=“small“ position=“left“]30 PS bringen. Damit sollen einer 125 ccm-Zweitakt-Maschine vergleichbare Fahrleistungen realisiert werden können. Bei einem Fahrzeuggewicht von gerade mal 90 Kilogramm müsste eine Spitzengeschwindigkeit von rund 70 km/h locker zu realisieren sein. Für die Steuerung sorgt ein Drive-by-Wire-System. Das leitet in Verbindung mit einem eigens entwickelten Controller die Impulse elektronisch an den Motor. Erstmals setzt KTM in einem Paket gekoppelt eine EInheit von Akku und elektrischem Synchronmotor ein. Die Kombination soll die speziell bei Cross-Maschinen üblichen Verschleiß-, Schmutz- und Wasser-Probleme deutlich reduzieren.
KTM positioniert sich mit den Freeride-Modellen deutlich abseits der großen japanischen Hersteller. Die setzen, wenn überhaupt, auf den Roller-Markt. BMW denkt über ein eigenes, langfristiges „Elektro-Konzept für die urbane Mobilität“ nach. Der Wettbewerb dürfte eher in Firmen wie den amerikanischen Herstellern Brammo oder Zero liegen. Beim Preis könnte die KTM den US-Modellen Paroli bieten. Er soll bei unter 10.000 Euro liegen, und damit auf dem Preisniveau einer konventionellen Sport-Enduro von KTM.
geschrieben von auto.de/Gerhard Prien | Fotos: Prien veröffentlicht am 12.04.2010 aktualisiert am 12.04.2010
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