Entfernungen richtig einschätzen

Wenn die Augen den Autofahrer täuschen

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Die Augen der Autofahrer sehen anders. Psychologen der Universität Trier haben jetzt herausgefunden, dass Entfernungen hinter dem Steuer geringer eingeschätzt werden als sie in Wirklichkeit sind. Und zwar um mehr als 40 Prozent. So werden aus 20 Metern am Lenkrad „gefühlte“ 12 Meter. Und das kann gefährlich sein. Denn diese Fehleinschätzung erhöht das Risiko, die Distanz zu einer gelben Ampel zu unterschätzen und deshalb bei Rot auf die Kreuzung zu fahren.

Eine weitere Gefahr droht, wenn die Strecke für das Überholen eines längeren Lastwagens falsch eingestuft wird. „Generell kann man sagen, dass die unterschiedlichen Distanz-Wahrnehmungen vermutlich die Anpassung im Verkehr erschwert“, erklärt Studienleiterin Dr. Birte Moeller. Die Psychologin hat Autofahrer und Fußgänger Entfernungen von 4 bis 20 Meter schätzen lassen. Während Fußgänger die Distanzen durchschnittlich um knapp 24 Prozent unterschätzten, verfehlten Autofahrer die richtigen Werte um etwas mehr als 40 Prozent.

Das im Fahrzeug eingeschränkte Sichtfeld ist für diesen Effekt jedoch nicht verantwortlich. Diese Annahme schlossen die Wissenschaftler durch eine Fußgänger-Kontrollgruppe aus, die durch eine Cockpit-ähnliche Holzkonstruktion auf das Distanz-Messfeld blickte. Die Wissenschaftler entdeckten noch ein weiteres Phänomen. Nach bisherigen psychologischen Erkenntnissen war zu erwarten, dass die Abweichungen mit der Entfernung zunehmen würden. Während die Fußgänger bei größeren Distanzen tatsächlich stärker unterschätzten, blieben die Werte bei den Autofahrern annähernd gleich. Die Wissenschaftler vermuten, dass Fahrer 20 Meter als eine eher kurze Distanz empfinden und sich Abweichungen möglicherweise erst in einer größeren Entfernung einstellen werden.Welche Auswirkungen diese Ergebnisse auf den realen Verkehr haben und ob die Fehleinschätzungen beispielsweise durch Fahrassistenzsysteme entschärft werden können, sind Fragen mit denen sich der Forschungsverbund Verkehrstechnik und Verkehrssicherheit (FVV) beschäftigt. Hier arbeiten Forscher der Fachbereiche Technik und Informatik der Hochschule Trier mit der Abteilung Allgemeine Psychologie und Methodenlehre der Universität Trier seit mehr als zehn Jahren zusammen.

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Jürgen

Oktober 24, 2015 um 4:15 pm Uhr

Also, gefühlte 12 Meter sind in Wirklichkeit 20 Meter. Wie kann ich jetzt zu weit bei Rot in die Kreuzung einfahren? Bei meinen Rechenkünsten steh ich da aber 8 Meter vor der Kreuzung! Und für so einen Bullshit kriegen die auch noch Geld. So einfach würd ich auch gern Geld verdienen. Hihi.

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