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Smart
Stuttgart/Berlin – Erst waren es, wie immer in solchen Fällen, nach ersten Ideen nur Prototypen, dann kleinere, später größere Flotten für ausgewählte Kunden in ausgewählten Ländern. Zwischendurch fanden Messepräsentationen und auch für Medien immer wieder Testfahrten statt. Smart hat es so eigentlich schon seit Ende der 1990er-Jahre geschafft, das Thema Elektromobilität für sich hochzuhalten, obwohl der Fortwo Electric Drive erst jetzt ganz normal geordert werden kann. In Deutschland beginnen die ersten Auslieferungen ab Spätsommer. Weltweit wird der Elektro-Smart auf mehr als 30 Märkten angeboten.
Zur Fahrvorstellung der von der zweiten nur eher dezent abweichenden dritten Generation in Berlin gab die Mercedes-Kleinstwagentochter jetzt den recht happigen Einstiegspreis mit 18 910 Euro für das Coupé und 22 000 Euro für das Cabrio an, hinzu kommen monatlich zehn Jahre lang 65 Euro Batteriemiete. Leicht auszurechnen, auf welchen Betrag sich das smarte [foto id=“423937″ size=“small“ position=“left“]Elektro-Vergnügen dann summiert, auch wenn man beim Strom im Vergleich zum Benzin oder Diesel spart. Für Fahrzeug samt Batterie rufen die Stuttgarter sogar 23 680 beziehungsweise 26 770 Euro ab.
Ein im Heck sitzender Elektromotor mit 55/75 kW/PS treibt den für die Stadt konzipierten Zweisitzer an. Ordentlich Drehmoment steht bei Autos dieser Art vom Start weg zur Verfügung. In unter fünf Sekunden schafft der Fortwo aus dem Stand Tempo 60, in der Spitze 125. Die Energie kommt aus einer im Doppelboden verbauten Lithium-Ionen-Batterie mit 17,6 Kilowattstunden, die den Cityflitzer zumindest lokal komplett schadstofffrei 145 Kilometer weit durch den Stadtverkehr bringen soll. Die eine Fahrstufe nimmt sich gegenüber dem sequentiellen Getriebe der herkömmlichen Benziner oder Diesel deutlich besser aus.
Eine Geduldsprobe bleibt das Laden der ausgelaugten Akkus mit sieben Stunden an einer gewöhnlichen Steckdose und mit immer noch sechs bei Schnellladung. Wer die müden Speicher in nur einer Stunde neu beleben will, der muss für eine [foto id=“423938″ size=“small“ position=“right“]Spezialstation nochmals vierstellig investieren.
Mit 200 Millionen Euro für den Ausbau des Standorts Hambach, wo seit Mitte Juni auch die Neuauflage des kleinen Stromers neben den Modellen mit Verbrennungsmotor vom Band läuft, will Konzernmutter Daimler die „Zukunftsfähigkeit des Werkes“ sichern. Und weil Komponenten der Elektroversion aus unterschiedlichen Daimler-Joint-Venture-Projekten mit deutschen Unternehmen wie Bosch und Evonik stammen und das Fahrzeug eben im französischen Hambach gebaut wird, stellt der neue Electric Drive für Smart das „erste echte europäische Elektroauto“ überhaupt dar. Markenchefin Annette Winkler nennt das Elektromodell und den Ausbau „zwei wichtige Meilensteine für die Zukunft von Smart“.
Elektroautos haben sich noch lange nicht durchgesetzt. Auch müssen sich die Milliarden, die Daimler in Smart investiert hat, irgendwann lohnen. Aber es geht, wenn überhaupt, nur in kleinen Schritten voran. Mal sehen, was die Zusammenarbeit mit Renault-Nissan da bringt.
Alles in allem: Der Elektro-Smart ist durchaus alltagstauglicher geworden. Auch wenn es für weniger Geld teilweise schon mehr Auto gibt. Mit mehr Platz, besseren Leistungen, besserem Fahrwerk und dazu im Ansatz wenigstens so etwas wie Mittel- und Langstreckenkomfort.
Motor: | Permanentmagnet-Synchron-Elektromotor |
Leistung: | 55/75 kW/PS |
Max. Drehmoment: | 130 Newtonmeter |
Beschleunigung: | 4,8 Sekunden von 0 auf Tempo 60 |
Höchstgeschwindigkeit: | 125 Stundenkilometer |
Batterie: | Lithium-Ionen |
Kapazität: | 17,6 Kilowattstunden |
Ladezeit: | sieben Stunden Normal-, sechs Stunden Schnellladung |
Reichweite: | 145 Kilometer |
Preis: | 18 910 Euro (Coupé) und 22 000 Euro (Cabrio) plus 65 Euro Batteriemiete/Monat oder 23 680 Euro (Coupé) und 26 770 Euro (Cabrio) für Fahrzeug inklusive Batterie |
geschrieben von auto.de/Günther Koch/KoCom veröffentlicht am 21.06.2012 aktualisiert am 21.06.2012
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