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DAT-Report 2016
Wollen die Deutschen noch Auto fahren? Wie lange dauert ihre Entscheidung für den Kauf ihres nächsten Neu- oder Gebrauchtwagens? Wie wird sich das Carsharing entwickeln? Diese und viele weitere Fragen rund um die Nutzung des Automobils beantwortet der jetzt in Berlin vorgestellte DAT-Report 2016.
Über 90 Prozent aller knapp 4.000 für den Report befragten Verbraucher stimmen der Aussage „Es ist heutzutage notwendig, ein Auto zu besitzen“ zu. Die Top-3-Gründe sind individuelle Mobilität, Notwendigkeit wegen des Berufs beziehungsweise der Wohnsituation und eine erhebliche Zeitersparnis. Für 88 Prozent der befragten Pkw-Halter käme Carsharing als Alternative zum eigenen Auto nicht infrage. Der hohe Aufwand, den Standort des jeweiligen Pkw zu ermitteln, das fehlende Angebot am eigenen Wohnort sowie das Unbehagen, ein Fahrzeug mit jemand anderem zu teilen, sind die drei meistgenannten Begründungen. Das Auto ist und bleibt also im Bereich des Individualverkehrs des Deutschen liebstes Kind.
Kritisch sehen die Autofahrer die Speicherung von Daten im Auto. Nur rund die Hälfte aller Befragten ist mit der Speicherung von persönlichen Daten, die beim Autofahren anfallen, einverstanden. Die Top-3-Institutionen, die Zugriff auf diese Daten haben dürften, wären in dieser Reihenfolge Versicherungen, der Autohändler und der Automobilhersteller bzw. Importeur. Ob der Verbraucher allerdings genau weiß, was mit diesen Daten ausgewertet werden kann, wurde nicht gefragt.
Nur 33 Tage dauert es durchschnittlich bei einem Gebrauchtwagenkäufer von der ersten aktiven Informationssuche bis zum Kauf des entsprechenden Fahrzeugs. Ein Neuwagenkäufer benötigt im Schnitt rund 53 Tage. Acht Wochen und länger dauert diese Phase nur bei 19 Prozent der Gebrauchtwagen- und 38 Prozent der Neuwagenkäufer. Diese Informationen muss der Fahrzeughandel bei der richtigen Zielgruppen-Ansprache entsprechend berücksichtigen.
Durchschnittlich gibt ein Gebrauchtwagenkäufer 10.620 Euro, ein Neuwagenkäufer 28.590 Euro beim Kauf seines Pkw aus. Beide Werte liegen deutlich über dem Vorjahr. 16 Prozent der Gebrauchtwagenkäufer haben einen Neuwagen in Erwägung gezogen, sich dann aber doch für einen Gebrauchten entschieden. Was die Hintergründe dafür sind, war nicht Gegenstand des Reports.
Der Markenhandel hat im Gebrauchtwagengeschäft seine Bedeutung weiter ausgebaut. 2015 wurden 42 Prozent und damit deutlich mehr Gebrauchtwagen beim Markenhandel gekauft als im Vorjahr (plus 4 Prozentpunkte). Der freie Handel kam auf 19 Prozent. Der Anteil des Privatmarktes fiel von 41 Prozent auf 39 Prozent. Der Markenhandel verkaufte damit erstmals seit 1996 wieder mehr Gebrauchte als der Privatmarkt.
Neu- und Gebrauchtwagen-Käufer schätzen vor allem zuverlässige Automobile. Das stand bei beiden Käufergruppen auf Platz 1 der Kaufkriterien. Bei den Neuwagenkäufern folgte das Aussehen, dann der Preis. Bei Gebrauchtwagenkäufern erst der Preis und dann das Aussehen. Das dürfte auch die Erklärung für die deutliche Verschiebung des Marktanteils zu Gunsten des Markenhandels im Geschäft mit gebrauchten Automobilen sein. Beim Markenhandel wurden mit 86 Prozent Anteil besonders viele Gebrauchtwagen mit Garantie erworben. Auf dem Privatmarkt hatten nur 6 Prozent eine noch gültige Garantie. Bleibt abzuwarten, ob die klassischen Garantie-Versicherer aus dieser Entwicklung ein neues Produkt „Die Garantie des Privatverkäufers“ entwickeln werden.
Die Bindung an eine einzige Marke beim Autokauf kommt nur für 17 Prozent der Käufer von Gebrauchtwagen und für 26 Prozent der Käufer von Neuwagen infrage. Am anderen Ende der Skala stehen 35 Prozent der Gebrauchtwagen- und 21 Prozent der Neuwagenkäufer, die ihren Fokus eher auf den Preis oder die Funktion eines Automobils und nicht auf die Marke legen. Die übrigen Käufer wählen zwischen zwei oder drei Marken aus. Ein neues Unterkapitel des DAT-Reports behandelt dieses Thema ausführlich und zeigt unter anderem, dass beispielsweise 36 Prozent der Gebrauchtwagen- und 51 Prozent der Neuwagenkäufer dennoch wieder einen Pkw derselben Marke gekauft haben, der sie auch bisher treu gewesen sind.
Wer vor einem Werkstatt-Termin im Internet nach Informationen gesucht hat, der orientierte sich zu 57 Prozent auf der Homepage der jeweiligen Werkstatt oder des Autohauses. 38 Prozent surften auf Werkstatt-Portalen wie fairgarage.de nach Preisinformationen für die anstehende Reparatur oder Wartung. Fairgarage ist eine Tochtergesellschaft der DAT und verfügt über den breitesten Datenbestand zur Kalkulation von Verschleiß- und Wartungsarbeiten für den Autofahrer.
Der DAT-Report erscheint seit 1974 und ist als Standardwerk der Automobilbranche eine verlässliche und neutrale Quelle für Informationen rund um den Gebraucht- und Neuwagenkauf sowie das Werkstatt-Geschäft. Für die 2016er-Auflage wurden durch das Marktforschungsinstitut GfK 3.780 Privatpersonen zum Autokauf und zum Werkstattverhalten befragt.
geschrieben von MID veröffentlicht am 01.02.2016 aktualisiert am 01.02.2016
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