Oldtimerpflege

Wie Autos in Würde altern

Mit 30 Jahren gehören Autos noch lange nicht zum alten Eisen. Ab diesem Alter erhalten sie in Deutschland ein H-Kennzeichen als neues Gütesiegel. Damit sind sie offiziell in den erlauchten Club der Oldtimer aufgenommen – vorausgesetzt, sie befinden sich immer noch im Original-Zustand. Und wie das bei den älteren Semestern so ist, verlangt es dafür eine angemessene Pflege. Schließlich soll der Liebling im Blechkleid würdevoll altern. Und da gilt es vor dem nahenden Frühling ein paar Dinge zu beachten. Was genau, erläutern jetzt die Spezialisten von „MyCleaner“.

Standplatz

Der größte Feind des Oldtimers ist der Rost, denn Wind und Wetter setzen jedem noch so gut gepflegtem Auto zu. Grundvoraussetzung, um Korrosion zu vermeiden, ist der geeignete Stellplatz. Für den gilt: viel frische Luft und wenig Feuchtigkeit sollte er haben, also in jedem Fall überdacht sein. Doch nicht jede Standardgarage ist geeignet, da dort oftmals die Belüftung nicht ausreicht und dadurch unter Umständen die Rostbildung sogar begünstigt wird. Wer keine geeignete Unterstellmöglichkeit hat, sollte unbedingt einen Stellplatz mieten oder kaufen. Örtliche Oldtimerfreunde wissen meistens Rat.

Reinigung

Ist die passende Garage gefunden, rückt die Pflege in den Mittelpunkt. Die Reinigung des Lacks erfolgt am besten mit einem Mikrofasertuch. Um die Waschanlage sollten die stolzen Oldtimer-Besitzer einen Bogen machen, die Bürsten könnten sogenannte „Haarlinienkratzer“ verursachen. Die sehen hässlich aus und können nur durch intensives Polieren wieder beseitigt werden. Auch durch Hochdruckreiniger können Schäden an Blech oder Kunststoff entstehen, Reifen und Gummidichtungen können ebenfalls beschädigt werden. Wer ganz auf Nummer sicher gehen will, lässt seinen Oldtimer von einem spezialisierten Fahrzeug-Aufbereiter reinigen oder spendiert ihm eine Handwäsche.

Innenraumpflege

Gleiches gilt für den Innenraum, wo neben Stoff, Leder und Kunststoff auch Materialien wie Holz, Messing, Edelstahl oder Kupfer vorzufinden sind. Da sind spezielle und hochwertige Pflegeprodukte gefragt. Ratsam ist es, sich von einem Oldtimer-Spezialisten beraten zu lassen. Gegen chemische Reiniger spricht beispielsweise, dass diese einen unangenehmen, künstlichen Duft hinterlassen. Und jeder Auto-Romantiker verbindet mit den vertrauten Gerüchen seines Oldies nach Leder, Öl und altem Eisen auch so manche schöne Erinnerungen.

Da Oldtimer während der kalten Jahreszeit meist einsam in der Garage stehen, sollte die Technik vor der ersten Ausfahrt im Frühjahr unbedingt überprüft werden. Dazu gehört zunächst ein Öl-Wechsel. Moderne Synthetik-Öle eignen sich unter anderem wegen ihrer Additive nicht für alte Motoren, daher sollte man spezielle Oldtimer-Schmiermittel kaufen. Bei längeren Standzeiten ist es zudem ratsam, den Reifendruck zu erhöhen, um sogenannte „Standplatten“ zu vermeiden. Um die Sicherheit des Fahrzeugs generell zu gewährleisten, müssen Reifen, Bremsen und Beleuchtung regelmäßig geprüft werden, erklären die Experten – das gilt aber nicht nur für Oldtimer. Nach all dieser Pflege fehlt eigentlich nur noch der Frühling für eine Spazierfahrt ins Grüne. Dann heißt es endlich wieder: Oldies but Goldies.

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