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Für die meisten Motorradfahrer heißt es jetzt, für die kalte Jahreszeit vom Bike Abschied nehmen. Damit das Erwachen im Frühjahr gelingt, ist der Winterschlaf gut vorzubereiten. Angefangen wird mit einer gründlichen Reinigung der Maschine, denn Schmutz zieht Feuchtigkeit und Rost an. Ein Dampfstrahler kommt jedoch nur bei grobem Dreck zum Einsatz, schonender sind Schwamm und Wasser mit einem Spülmittel.Beim Reinigen fallen dann auch Lackschäden ins Auge, und typische Wartungspunkte können gleich mit kontrolliert werden: so etwa der Stand der Bremsflüssigkeit und Bremsbeläge oder der Zustand von Ritzel und Antriebskette. Die Kette wird am besten mit Hilfe einer ausgedienten Zahnbürste vom Schmutz befreit und danach mit Kettenspray wieder gründlich geschmiert und eventuell gespannt. Ein bis zum Rand mit Sprit gefüllter Stahltank schützt vor Korrosion. Bei Kunststofftanks empfiehlt es sich, den Sprit abzulassen und in einem geeigneten Kanister aufzubewahren. Könner entleeren die Schwimmerkammern der Vergaser, um ein Verharzen des Kraftstoffs und damit das Verstopfen der Einspritzdüsen zu verhindern. Zuerst wird dazu der Benzinhahn geschlossen, dann die Ablassschraube an der Schwimmerkammer geöffnet und der Kraftstoff in ein passendes Gefäß abgelassen. Ist der Sprit nicht verdreckt, kann er in den Tank zurückgegossen werden.
Wer sich die Bastelei selbst nicht zutraut, wendet sich an eine Fachwerkstatt. Dort kann auch der Ölwechsel vom Experten durchgeführt werden. Diejenigen, die selbst den Wechsel vornehmen möchten, lassen erst den Motor warm laufen. Nach dem Öffnen der Ölablassschraube wird das Altöl in einer Wanne aufgefangen und anschließend umweltgerecht entsorgt. Auch der Ölfilter sollte bei jedem Ölwechsel getauscht werden. Für das Ablesen der richtigen Füllmenge muss das Motorrad gerade stehen. Der Ölstand wird nach kurzem Motorlauf erneut überprüft, weil der dickflüssige Schmierstoff erst nachsacken muss. Spezielle Konservierungssprays schützen Kolben und Zylinder vor Kondenswasser. Notfalls reichen auch ein paar Tropfen Motoröl. Hierfür gilt es, die Zündkerzen herauszuschrauben, das Öl einzufüllen und den Motor per Starter mehrmals durchzudrehen. Jetzt können die Kerzen wieder eingesetzt werden.[foto id=“53780″ size=“small“ position=“right“]
Bewegliche Teile wie Gelenke, Hebel oder Bowdenzüge brauchen ebenfalls Öl oder Fett. Doch Vorsicht: Modernen Zügen kann Fett auch schaden, deshalb Herstellerhinweise beachten.Damit die Reifen sich nicht eckig stehen und im kommenden Frühjahr nicht mehr rund laufen, müssen sie entlastet werden. Generell empfiehlt sich eine Erhöhung des Luftdrucks um mindestens 0,3 bar bis zu einem bar. Verfügt die Maschine über einen Hauptständer, reicht ein Holzklotz unter dem Motorblock oder der Gabel, damit das Vorderrad nicht aufliegt. Bei Zweirädern mit Seitenständer gibt es im Zubehörfachhandel spezielle Aufbock-Vorrichtungen. Die Batterie wird abgeklemmt und an einem trockenen frostgeschützten Ort aufbewahrt. Am besten wird die Stromzelle an einen sogenannten „Ladewächter“ angeschlossen, der die Spannung konstant hält. Wer nicht über ein solches „Frischhaltegerät“ verfügt, lädt die Batterie während der Ruhepause und vor dem Einbauen noch einmal auf. Steht das Fahrzeug über den Winter im Freien oder in unbeheizten Räumen, gehört bei wassergekühlten Motoren etwas Frostschutzmittel ins Kühlwasser.
In Innenräumen bewahrt ein altes Bettlaken die Maschine vor dem Einstauben. Überwintert das Zweirad im Freien, ist das Einwachsen als Korrosionsschutz und die Abdeckung mit einer gut belüfteten Plane ein Muss. Kriechöl sorgt an allen Steckern für eine dauerhaft gute Verbindung.Die Winterpause eignet sich zudem gut, um die Motorradbekleidung einer Wartung zu unterziehen. Sowohl Lederkombis als auch Textilkleidung benötigen eine gründliche Reinigung und anschließende Pflege. Das Helmvisier ist von Insekten zu befreien, verkratzte Visiere sind zu ersetzen. Die fahrfreie Zeit bietet zudem Gelegenheit, die Kosten zu überprüfen: Lohnt sich ein Saisonkennzeichen oder ist es günstiger, das Motorrad trotz Winterschlaf das ganze Jahr angemeldet zu lassen? Sollte eventuell die Versicherung gewechselt werden, da sie recht teuer ist? In der Regel kann die Assekuranz zum Jahresende gekündigt und ein Vertrag bei einem preiswerteren Anbieter abgeschlossen werden. Silke Koppers/mid
geschrieben von (kosi/mid) veröffentlicht am 07.11.2008 aktualisiert am 07.11.2008
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