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Winterreifen brauchen viel Profil, um auch auf Schnee und Matsch noch ordentlich zu greifen. Während in Deutschland relativ laxe gesetzliche Regeln gelten, sind andere Länder deutlich strenger.
Mindestens 1,6 Millimeter Restprofil muss hierzulande ein Winterreifen haben, um die gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen. Das ist nach Expertenmeinung jedoch gefährlich wenig. Ein schwaches Profil kann auf Schnee kaum mehr Traktion bieten. Zumal die typischen Lamellen, die bei einem Winterreifen erst für Grip sorgen, dann meist schon längst abgefahren sind. Experten von Reifenherstellern, Automobilclubs und Prüforganisationen empfehlen daher geschlossen ein Restprofil von mindestens vier Millimetern – das entspricht etwa der Halbierung der Profiltiefe gegenüber einem fabrikneuen Exemplar.
Was in Deutschland Empfehlung ist, kann im Ausland Pflicht sein. So schreibt Österreich laut TÜV Süd vier Millimeter Restprofil für Winterreifen vor. Ähnlich wie hierzulande müssen die Pneus bei schneebedeckter Fahrbahn, Eis oder Matsch aufgezogen sein. Die Regelung ist allerdings auf die Zeit zwischen dem 1. November und dem 15. April des Folgejahres beschränkt. Wer zu stark abgefahrene Reifen besitzt, darf ersatzweise Schneeketten aufziehen. Allerdings nur bei überwiegend geschlossener Schneedecke.
Ebenfalls vier Millimeter sind in Tschechien bei Winterreifen Pflicht. Aufgezogen sein müssen die Pneus zwischen dem 1. November und dem 31. März auf allen Hauptstrecken. Auf Nebenstraßen sind entsprechende Hinweisschilder zu beachten. In Schweden, Norwegen und Finnland sind drei Millimeter das Minimum. Die Ukraine schreibt sogar sechs Millimeter vor.
Gemessen werden kann die Profiltiefe in jeder Werkstatt und an vielen Tankstellen mit einem speziellen mechanischen Messgerät. Einige Reifenhersteller statten ihre Winterpneus auch mit einer Reifenverschleißanzeige aus. Zwischen den einzelnen Profilblöcken findet sich dann ein Gummisteg; ist dieser auf einem Höhenlevel mit dem restlichen Profil, sollte ein Wechsel erfolgen. Die meisten Hersteller wählen vier Millimeter als Anzeigepunkt, in Einzelfällen wird aber auch erst bei 1,6 Millimetern gewarnt. Der bekannte Test mit der Ein-Euro-Münze hilft im Winter übrigens nicht weiter. Der Goldrand ist nur drei Millimeter hoch und zeigt daher lediglich das empfohlene Restprofil für Sommerreifen an.
geschrieben von auto.de/sp-x veröffentlicht am 02.12.2011 aktualisiert am 02.12.2011
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Gast auto.de
Februar 6, 2012 um 11:24 pm UhrEin Irrsinn, denn in den letzten Wintern fährt man selbst hier in Bayern zu 90% auf Schneefreien bzw. gesalzenen Straßen auf denen sich die Reifen erfahrungsgemäß schneller abnutzen. Wie schnell sind also die Winterreifen an der vier Millimeter Verschleißgrenze angelangt. Müssen wir Autofahrer nicht schon genug in die Tasche greifen? Und zählt die Straßenverkehrsordnung nicht, wo drin geschrieben steht: Die Fahrweise ist den Straßenverhältnissen anzupassen. Dann muss es eben auch mal langsamer gehen. Profitieren würde natürlich die Industrie und der Staat mit den zu erwartenden Mehreinnahmen.
Es hat bis heute mit der bisherigen Regelung gut geklappt, warum sollte es also verändert werden. Es sei denn es steht Profitgier im Vordergrund. Auf Schneematsch lässt sich ein Auto mit 2mm Profil genau so schlecht lenken und beherrschen wie eins mit 4mm. Sicher ist ein neuer Winterreifen halt ein Neuer und baut mit Sicherheit einen guten Grip auf, aber bereits nach einem Winter wie diesen hat er im nächsten schon weniger Grip. Wer kann sich also ständig neue Winter oder Sommerreifen kaufen?
In unserer Wegwerfgesellschaft ist es sehr wichtig, dass wir die durchaus mit 4mm noch guten Reifen wegschmeißen und unseren Beitrag zu noch mehr Müll leisten.