Es ist ein beliebtes Diskussionsthema unter Autofahrern: Schmal, mittel oder breit - welcher Reifen ist im Winter besser? Der Automobilclub ACE und Experten der GTÜ haben es ausprobiert - und sind bei ihren Testfahrten und Messungen zu überraschenden Ergebnissen gekommen.
Beim Winterreifentest wurde ein
BMW 320i mit drei unterschiedlichen Reifen-Kombinationen ausgestattet und intensiv auf Schnee, Eis, nasser und trockener Fahrbahn bewegt. Zum Einsatz kamen jeweils I'ZEN KW27-Reifen der Marke Kumho, und zwar in den Dimensionen von schmalen 205/60 R 16 über 225/50 R 17 bis zu einer extrem breiten Mischbereifung in den Dimensionen 255/40 R 18 hinten und 225/45 R 18 vorne.
Ergebnis eins: Breitreifen machen sich besonders gut beim Beschleunigen und Abbremsen auf Schnee, diese Disziplin konnte die Mischbereifung wegen der größeren Zahl von Lamellen, die sich in den Schnee "verbeißen" können, für sich entscheiden. Platz zwei belegten die schmalen Reifen wegen ihres höheren Bodendrucks. Die mittlere Dimension landete auf Platz drei.
Ergebnis zwei: Beim Fahrverhalten auf Schnee sieht es schon ganz anders aus: letzter Platz für die Mischbereifung, die empfindlicher auf Spurrillen reagiert. Die beiden anderen Dimensionen können das besser, allerdings mit unterschiedlichen Schwerpunkten: Beim Handling liegen die schmalen 205er eindeutig vorne, dafür patzen sie beim Bremsweg auf trockener Fahrbahn.
"Einen klaren Sieger oder Verlierer gibt es nicht", konstatieren ACE und GTÜ. Wenn es nur darum geht, einen Berg rauf und wieder runter zu kommen, sind also heute selbst extreme Breitreifen auf der Antriebsachse im Schnee kein Nachteil. Deutlich harmonischer ist das Fahrgefühl aber mit gleicher Reifengröße vorn und hinten. Wie so oft im Leben stellt die Mitte den besten Kompromiss für trockene, nasse oder verschneite Fahrbahn dar.