Ihre persönliche Autoberatung
0800 - 40 30 182
WTCC
Copyright: Volvo
1984 war Volvo erstmals mit dem 240 Turbo im Tourenwagensport am Start und hatte anfangs Häme geerntet. Während die Konkurrenz auf großvolumige Motoren setzte, fand sich im Motorraum der kantigen Limousine ein Vierzylinder mit gerade einmal 2,1 Litern Hubraum – gebaut für jene uneitlen Menschen, die sich ein neues Auto kaufen, es viele Jahre nutzen und dann gegen einen neuen Volvo tauschen, der nicht viel anders aussieht als ihr letzter. Wie das stärkste Modell der 240er-Reihe, der als Kombi und Limousine gebaute 240 Turbo, setzt das Rennauto auf die Kraft aus der Turbine, die schon das Serienauto unerwartet fix machte: 154 PS brachte dieser Volvo an die Hinterräder und wurde dadurch zum schnellsten Kombi seiner Epoche: 195 km/h Spitze und 0-100 km/h in weniger als neun Sekunden schaffte damals kein anderer.
Das Lachen verging der Konkurrenz im Rennzirkus schnell, denn dank Wassereinspritzung – eine von Volvo erdachte Novität, der BMW aktuell neues Leben einhaucht – brachte es der Rennmotor auf 330 PS und glich dadurch das mäßige aerodynamische Talent der Limousine aus. „Fliegender Ziegelstein“ – Flying Brick – nannten die Fans bald den schnellen Volvo, der bereits beim ersten DTM-Gaststart 1984 mit 35 Sekunden Vorsprung das Flugplatzrennen in Mainz-Finthen gewann und auch in der Europäischen Tourenwagen-meisterschaft zweimal als erster die Ziellinie überquerte. Die Konkurrenz war beachtlich und erfahren im Rennsport, doch der Volvo bügelte immer wieder auch die hell trompetenden Sechszylinder Alfa Romeo GTV 6 und BMW 635i, die grollenden Achtzylinder Chevrolet Camaro und Rover Vitesse und sogar die großen V12 der nicht wirklich handlichen, aber eben brutal starken Jaguar-Coupés. Der DTM-Fahrertitel der Saison 1985 ging dank eines Sieges und fünf Podiumsplätzen an den Volvo-Werksfahrer Per Stureson.
Im kommenden Jahr nimmt Volvo das Thema Motorsport wieder auf und startet mit zwei S60 in der World Touring Car Championship. Das Reglement schreibt Zweiliter-Vierzylinder mit Turbos vor, und das passt ziemlich perfekt zum neuen Volvo-Kurs: Der traditionsreiche, aber nicht genügend sparsame Fünfzylinder geht in den Ruhestand, über alle Baureihen hinweg bis zum mächtigen SUV XC90 kommen Zweiliter-Vierzylinder-Turbos der modernen Motorengeneration Drive-E zum Einsatz. Im Renn-S60 bringt er es auf 400 PS und sollte damit durchaus konkurrenzfähig sein gegen das Establishment, das unter anderem aus dem Honda Civic Type R, Seat Leon oder BMW 320is besteht.
Rennsport- Know-How hat sich Volvo unlängst ins Haus geholt: Im Sommer übernahm das Unternehmen 100 Prozent der schwedischen Tuningschmiede Polestar Performance. Die kooperiert schon seit 1996 mit Volvo im Motorsport und hat weitreichende Erfahrung in der Software-Optimierung sowie in der Entwicklung und Produktion aerodynamischer Karosserieteile. „Wir haben uns entschieden, diese Erfahrung mit noch mehr Autofahrern zu teilen. Mit den Ressourcen von Volvo im Hintergrund wollen wir Polestar als Marke für unsere Hochleistungsfahrzeuge etablieren“, erklärt Volvo-Präsident Hakan Samuelsson dieses Bündnis. Gut möglich also, dass wir bald mit Volvo nicht nur Sicherheit assoziieren oder Qualität, sondern auch die eine oder andere spannende Geschichte aus dem Tourenwagen-Sport.
geschrieben von MID veröffentlicht am 27.10.2015 aktualisiert am 27.10.2015
Auf auto.de finden Sie täglich aktuelle Nachrichten rund ums Auto. All das gibt es auch als Newsletter - bequem per E-Mail direkt in Ihr Postfach. Sie können den täglichen Überblick zu den aktuellen Nachrichten kostenlos abonnieren und sind so immer sofort informiert.
Bitte beachte Sie unsere Community-Richtlinien.
Comments are closed.
Paul
Oktober 27, 2015 um 9:12 pm UhrIn China ist halt noch Geld.
Weil die westliche Welt deren Nippes kauft,
Und dieser Schrott millionenfach über die Weltmeere geschippert wird….
Weiter so. Dann können die Chinesen bald noch weitere
Westliche Firmen kaufen, und die Menschheit unterdrücken..