KBA-Statistik: Das fahren die Deutschen

Wissenswertes aus der KBA-Statistik – Schwarzfahrer in sparsamen Dieseln

In den Amtsstuben des Kraftfahrtbundesamtes (KBA)der Ostseegemeinde residieren mitnichten nur die „Jäger der verlorenen Lappen“ und Hüter gehäufter Führerscheinpunkte. Ein wesentlicher Teil der Arbeit fokussiert sich auf statistischen Erhebungen rund um das gesamte Kraftfahrtwesen dieser Republik. Mit den ausführlichen Ergebnissen ihrer Erhebungen treten die Flensburger regelmäßig an die Öffentlichkeit. Die statistische Bilanz des ersten Halbjahrs 2014 zeichnet ein spannendes Bild der aktuellen Autolandschaft.

Neuwagenkäufer sind 50 oder älter

Lassen wir Nutzfahrzeuge, Anhänger, Schlepper und Zweiräder außen vor, kamen im ersten Halbjahr 1.538.268 neue Pkw auf die Straße. 910.192 davon erhielten eine gewerbliche Zulassung, 628.076 gingen in private Hände. Entgegen der gebetsmühlenhaften Beschwörung junger Zielgruppen durch die Autoindustrie entlarven die Statistiker mit der Beleuchtung der Altersstruktur dieser Privatzulassungen den postulierten Jugendwahn als Mythos. Die stärkste Gruppe, die sich in den ersten sechs Monaten des Jahres einen Neuwagen gegönnt hat, waren die 50- bis 54jährigen. Sie stellten mit 93.712 Vertretern 14,9 Prozent der privaten Neuzulasser. 30.802 davon waren Frauen. Die 24- bis 29jährigen schafften es gerade auf 23.634 Mitglieder, einschließlich der 10.371 weiblichen, und damit gerade 5,1 Prozent. 18- bis 20jährige fanden sich in diesem Jahr bislang nur 4.945 Mal in einer Zulassungsstelle ein, dagegen stellten die über Achtzigjährigen 9.747 Neuwagenkäufer.

Lieblingsfarbe schwarz

Gälte es die Farbenpracht der neuen Autos auf Zelluloid zu bannen, würde ein Schwarzweiß-Film vollkommen ausreichen. Die Lieblingsfarbe 2014 war denkbar dunkel. 433.359 Neuwagen tragen nun das „kleine Schwarze“. Dicht gefolgt von 417.461 grau lackierten und 292.691 weißen Autos. Der größte „Schwarzmaler“ mit der Lackpistole war VW mit 90.436 „dunkelhäutigen“ Neuwagen. Audi mit 49.197 und BMW mit 48.844 schwarzen Neuwagen lieferten sich ein Kopf-an-Kopfrennen um Platz Zwei bei den neuen „Schwarz-Fahrern“.

Hyundai farbenfrohste Marke

Wie sich die Zeiten auch bei Autofarben ändern. Die Leucht- und Schockfarben der Siebziger, orange und grün sind dagegen einfach nur mega-out. 7.837 Neuwagen in Orange trugen die rote Laterne der Neuwagen-Farbcharts. 16.728 grüne Vehikel landeten auf dem drittletzten Platz. Dazwischen schoben sich noch verschämte 9.442 Neuwagen in Violett. Ganz offenbar verfügte Hyundai über die farbenfrohste Kundschaft. Von insgesamt 48.383 Neukunden im ersten Halbjahr 2014 kreuzten 1.241 Orange bei ihrer Bestellung an. Von den 323.474 Neukunden bei VW, entschieden sich gerade 1.285 für das extrovertierte Farbenspiel.

Diesel im Schnitt größer als Benziner

Bei den Benzinern dominierte die Hubraumklasse bis 1,4 Liter mit 518.156 Einheiten die Neuzulassungen. Bei den Dieseln stand dagegen die Hubraumklasse 1,4 bis zwei Liter mit 539.810 Einheiten auf Platz Eins. Bekenner alternativer Antriebe gebärden sich statistisch noch immer wie Veganer in der Ochsenbraterei. So kamen gerade 2.692 Mobile mit Flüssiggas, 4.311 mit Erdgasantrieb und 2.982 mit E-Motoren neu an den Start. Auch für die Hybride reichte es mit neuen 13.813 Vertretern allenfalls zum Achtungserfolg.

Wuchtbrumme Citroen C5

Wer ist das größte Pummelchen in der Mittelklasse auf der Waage und wer der Musterknabe der Weightwatchers? Auch eine so ausgefallene Frage beantworten die Flensburger Statistiker gerne. Mit 1.871 Kilo Leergewicht, war der Citroen C5 die führende Wuchtbrumme der Klasse. 1.847 Kilo stemmte jeder Infiniti Q50 und mit „Hüft-goldenen“ 1.806 Kilo reichte es beim Opel Insignia souverän für Platz 3. Was Wunder dass Schwaben dagegen mit Kilos am vorbildlichsten geizen. Als schlankster Mittelklässler machte der Mercedes CLA mit 1.468 Kilo das Rennen. Dicht gefolgt von der C-Klasse mit 1.528 Kilo. Das Äquivalent eines knappen Kasten Biers verbannte den Mazda 6 mit 1.535 Kilo auf den dritten Platz. Der leichteste Neuwagen 2014 war der Smart fortwo mit 848 Kilo Leergewicht. Mehr als das Dreifache brachte dagegen das führende Dickschiff des Jahres mit 2.769 Kilo auf die Waage, der Bentley Mulsanne. Viel zu rund um die Hüften ist auch der Range Rover Discovery mit seinen 5.294 Pfunden, pardon, 2.647 Kilo.

Kraftstoffverbrauchim Fokus der Kunden

Der Kraftstoffverbrauch scheint zunehmend ein Thema für Neuwagenkunden zu werden. Bei den Dieseln bis 3,4 Liter Normverbrauch auf 100 Kilometer stieg der Anteil der Neuwagen im ersten Halbjahr 2014 im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2013 von 6.848 auf 10.056 Einheiten und damit um 46 Prozent. In der Klasse von 3,5 bis 4,5 Liter Normverbrauch auf 100 Kilometer bedeuteten 251.346 Neukunden ein Wachstum von 21 Prozent gegenüber den 207.653 Neuwagenkäufern in dieser Verbrauchsklasse in den ersten sechs Monaten 2013. Insgesamt senkte die Dieselgemeinde der Neuwagen den durchschnittlichen Ausstoß von CO2 pro Kilometer von 140 Gramm (1. Halbjahr 2013) auf 136,8 Gramm im gleichen Zeitraum 2014.

Bei den Benzinern dominierte die Klasse der Fahrzeuge 4,0 bis 5,2 Liter Normverbrauch mit 273.151 Vertretern und sorgte damit für ein Plus von 16,2 Prozent gegenüber 2013. Auch verzeichnet die Statistik einen deutlichen Rückgang bei den richtig heftigen Schluckspechten. Gönnten sich von Januar bis Juni 2013 noch 2.776 Neuwagenkunden einen fahrbaren Untersatz, der mehr als 13,9 Liter im Normverbrauch pro 100 Kilometer verballert, so waren es in den ersten sechs Monaten diesen Jahres nur noch 1.661 jüngste Vertreter der trinkenden Klasse. Trotzdem stieg bei den Benzinern der durchschnittliche CO2-Ausstoss pro Kilometer von 134,2 Gramm in 2013 auf 136,7 Gramm in diesem Jahr.

Spätestens an dieser Stelle sollte der Flensburger Bundesbehörde der Nachweis geglückt sein, dass sich mit ihren Zahlen ein kunterbuntes Bild der deutschen Autolandschaft malen lässt. Und nicht nur mit Punkten das Portrait der Sünder.

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