Wo kaufe ich mein Auto? – Teil 2: Privatkauf

Den alten Wegbegleiter bis an sein Lebensende gefahren? Oder doch nur an den nächsten Baum? Oder gerade erst den Führerschein gemacht? Es gibt unzählige Gründe, die dazu führen können, dass man den dringlichen Wunsch verspürt, ein Automobil zu kaufen. Wenn dann auch noch Geld vorhanden ist, kann die Suche nach dem Traumfahrzeug endlich beginnen. Doch wo und wie fängt man am besten an? Wo kann man Autos erwerben und was sind die Vor- und Nachteile dieser Herangehensweisen?

Im zweiten Teil geht es um den Fahrzeugkauf aus privater Hand ohne Zwischenhändler.

Vertraue keinem Fremden?

[foto id=“323220″ size=“small“ position=“left“] Diese Variante des Autokaufs ist insgesamt etwas heikler, aber trotzdem sehr beliebt. Man kauft von einem Autobesitzer direkt ein Fahrzeug. Die Quellen hierfür sind zahlreich, Zeitungsanzeigen und Internetportale (wie beispielsweise hier bei uns auf Auto.de) sind wohl die ergiebigsten. Nur: so zahlreich wie die Angebote, so zahlreich sind auch die schwarzen Schafe darunter. Denn eine Gewährleistung gibt es bei einem Privatkauf genauso wenig wie eine Beratung von einem Fachmann. Und in welchem Zustand das Auto wirklich ist, kann man meist nur anhand der Daten und einer Besichtigung mit Probefahrt erahnen. Da muss man dem Menschen vertrauen. Allerdings geht man dabei aber auch das Risiko ein, einen vom Vorbesitzer verschwiegenen Unfallschaden zu übersehen. Menschenkenntnis und ein wenig Sachkunde können wohl etwas helfen, nicht einen überteuerten Problemwagen zu kaufen… ganz schützen sie aber nicht.

Ein Problem ist oft auch die Entfernung zum Verkäufer. Da hat man im Internet endlich den richtigen Wagen in Wunschfarbe und guter Austattung zu einem guten Preis gefunden… und dann ist dieser 400 km vom eigenen Wohnort entfernt. Hat man dann doch die Reise angetreten, ist es umso enttäuschender, wenn das Fahrzeug bei der Testfahrt so manche negative Überraschung ans Tageslicht bringt. So hat sicherlich der eine oder andere schon ein Auto gekauft, welches er ohne den Reiseaufwand wohl hätte stehen lassen. Denn eine Anstrengung so ganz ohne Belohnung – das hat der Mensch nicht gern. Hier könnte man den Verkäufer bitten, vor dem Verkauf einen Gebrauchtwagencheck in einer nahegelegenen Werkstatt machen zu lassen (Kosten ca. 60-80 Euro), um eventuelle Mängel vorher zu erfahren.

Kaufvertrag auch ohne Zwischenhändler

Der größte Vorteil des Privatkaufs ist sicherlich der Kostenfaktor. Kein Autohaus muss hier als Zwischenhändler Gewinn machen oder irgendwie die Kosten decken, welche die Gebrauchtwagengarantie im Folgejahr noch verursachen könnte. Außerdem lässt es sich von Angesicht zu Angesicht ziemlich gut handeln und ein guter Draht zum Verkäufer kann schon mal Wunder bewirken. Nur kann der netteste Verkäufer beim angenehmensten Verkaufsgespräch einem das zuverlässigste, tollste, beste Auto aller Zeiten näher bringen… ob es wirklich so ist, wird sich erst zeigen, wenn es schon zu spät sein könnte. Deswegen ist es gut zu wissen, worauf man achten sollte, wenn einem nicht mehr als eine Probefahrt zur Verfügung stellt. Wir haben ihnen deswegen eine umfangreiche Checkliste für Probefahrten als PDF-Datei bereitgestellt. Und nach dem obengenannten, vorherigen Gebrauchtwagencheck kann natürlich auch gefragt werden.

[foto id=“323219″ size=“small“ position=“right“] Auf jeden Fall sollte auch ohne einen professionellen Zwischenhändler ein rechtlich gültiger Kaufvertrag aufgesetzt werden. In diesem kann dann vom Verkäufer eine Gewährleistung sowie ein Rückgaberecht ausgeschlossen werden, da diese sonst – nach aktuellen Gesetzen – geltend sind. Außerdem kann der Käufer sich so vom Verkäufer versichern lassen, dass das Fahrzeug zum Beispiel keinen verschwiegenen Unfallschaden hat. Im Internet gibt es mehrere Beispielexemplare für einen Autokauf von privat zu privat. Und wir von auto.de bieten hier sogar eine umfangreiche Sammlung aller notwendigen Formulare an. Normalerweise gilt auch bei privaten Verkäufen ein Rückgaberecht von 14 Tagen, welches aber entfällt, wenn das Auto nicht auf dem Weg des Fernabsatzes verkauft wird.

Fazit

Der Autokauf von einer Privatperson kann auf jeden Fall ein Schnäppchen, allerdings auch ein Reinfall werden. Denn man kauft den Wagen nach dem Prinzip „gekauft wie gesehen“. Eine Probefahrt sollte auf jeden Fall gemacht werden. Und sollte man selbst weniger ein Experte auf dem Fahrzeugsektor sein, kann es sicher nicht schaden, einen etwas erfahreneren Bekannten mitzunehmen. Außerdem kann man sich in Foren wie dem von Motor-Talk und natürlich unserem bereits vorher über häufige Schwächen des gewünschten Fahrzeuges informieren. Den besten Schutz gegen unliebsame Überraschungen stellt aber sicher ein rechtlich gültiger Kaufvertrag dar, auf den in keinem Fall verzichtet werden sollte.

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