Wohnmobil Carado T 138: Wendiger Reisebegleiter

Wohnmobil Carado T 138: Wendiger Reisebegleiter Bilder

Copyright: Uwe Schmidt-Kasparek/mid

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Für Städtereisen ist er wie geschaffen: der Carado T 138. Das Wohnmobil ist kompakt, schnittig und wendig. Trotzdem bietet das integrierte Reisemobil ausreichend Wohnraum. Der Trick: Ein Hubbett im Mittelteil des Motorcaravans.

Agil wirkt der T 138 von vorne, denn die Frontpartie fällt weit nach hinten ab. Das große Fahrerhausdachfenster auf dem knapp sechs Meter langen rollenden Wohnhaus imponiert. Doch den leicht gedrungenen Eindruck in der Seitenansicht können auch die beiden Zierstreifen nicht ganz [foto id=“481015″ size=“small“ position=“left“]auflösen. Mit seinen 2,90 Meter Höhe ist der Carado eher ein Zwerg unter den Wohnmobilen. Die Heckansicht ist klar und modern. Die beiden großen, tief angebrachten Rückleuchten wirken stimmig. Der zusätzliche Träger für insgesamt vier Fahrräder passt sich hier harmonisch ein.

Tadellos lässt sich das Mobil mit dem 130-PS-Dieselmotor auf Touren bringen. Auf gerader Strecke ist eine Geschwindigkeit von knapp über 140 km/h möglich. Gegenüber Seitenwind ist das auf einem Tiefenrahmen aufgebaute Mobil vollkommen unempfindlich. Stets bleibt der Carado der Spur treu. Besonders positiv ist der kleine Wendekreis von lediglich 11 Metern. Bei der Testfahrt verbrauchte das Fahrzeug mit zweiköpfiger Besatzung lediglich 9,7 Liter Diesel auf 100 Kilometern. Allein der nicht höhen verstellbare Beifahrersitz trübt etwas den Fahrkomfort.

Den Wohnraum des T 138 ist ganz leicht über die ausfahrbare Stufe unter Hilfe eines langen und stabilen Seitengeländers zu betreten, das direkt am Küchenblock befestigt ist. Die gleiche Stange an der robusten Außentür ermöglicht ein sicheres und einfaches Schließen des Wohnraums. Die hintere Front des Fahrzeuges wird durch Schränke, den Dusch- und Toilettenraum sowie einen großen Kühlschrank eingenommen. Dieser Aufbau ist durch das mitten im Innenraum unter dem Dach befestigte Hubbett möglich. Für normal große Personen ist unter dem Bett noch genug Kopffreiheit vorhanden. Die Kopffreiheit lässt sich zudem durch die Entnahme einer Bodenplatte erhöhen. Die Notwendigkeit nach „oben zu bauen“, [foto id=“481016″ size=“small“ position=“right“]hat aber auch an den Küchenschränken nicht haltgemacht. So müssen sich kleinere Personen unter 1,70 Meter schon etwas recken, um alles zu erreichen.

Gleiches gilt für das Dachfenster im Bad. Dafür ist der große, hoch gelegene Kleiderschrank sehr gut erreichbar. Durch die Kleiderstange in Rillenform verrutschen die Bügel nicht. Insgesamt ist für zwei bis drei Personen ausreichen Stauraum für Kleidung und Vorräte vorhanden. Allein der Campingtisch und die Stühle müssen während der Fahrt im Innenraum verstaut werden, da die Heckstauraum lediglich für Getränke, Elektrokabel, Wasserschlauch und sonstige notwendige Utensilien reicht. Im sehr praktisch aufgebauten und eingerichteten Toiletten-und Duschraum gibt es ausreichendem Platz für Kosmetik- und Hygieneartikel. Zwei stabile Stangen in der Tür überzeugen als Handtuchhalter. Allein die „Geländer“ in den Schränken sollten etwas breiter ausfallen. Andernfalls müssen Kleinigkeiten in den Kulturbeuteln verbleiben. Ausklappbare und robuste Haken an der Innenseite der Eingangstür und am Heckschrank im Eingangsbereich sorgen zusätzlich für Ordnung. Der Frühstücksraum ist durch das Drehen von Fahrer- und Beifahrersitz schnell eingerichtet.

Das leicht nach unten ziehbare Hubbett über dem Wohnraum ist eine praktische Idee, die aber noch etwas optimiert werden kann. So ist es eine kleine Herkulesaufgabe, dass Bett wieder nach oben zu schieben. Grund: Die unter dem Bett angebrachten Schränke machen die Liegefläche recht schwer. Unser Tipp: Nur sehr leichte Sachen in die Unterschränke packen. Zudem könnte die Matratze etwas stärker ausfallen. Sehr praktisch ist das dritte Bett, das sich aus der Mittelsitzgruppe bauen lässt. So ist auch ein getrenntes Schlafen möglich. [foto id=“481017″ size=“small“ position=“left“]Mit dem zusätzlichen Flachbildschirm, der klug in einem hohen Schrank untergebraucht ist, lässt sich sowohl im Bett also vom Fahrersitzen – bei hochgefahrenem Bett – das Neuste aus aller Welt schauen. Insgesamt ist das Fahrzeug, für das es eine Dichtigkeitsgarantie von fünf Jahren gibt, sehr solide verarbeitet.

Mit einem Basispreis von 37 000 Euro ist der Carado ein echter Angriff auf die etablierte Reisemobilwelt. Doch der im Testwagen eingebaute Motor kostet rund 1 400 Euro Aufpreis. Unter dem Strich summiert sich der Kaufpreis mit dem tollen Hubbett (Aufpreis 1 350 Euro), mehr Fenstern, dem größeren Kühlschrank, Fahrradträger und Fernsehen mit Omnistor-Satellitenschüssel auf fast 50 000 Euro.

Fazit

Das Reisemobil Carado T 138 ist mit Mittel-Hubbett auch mit Top-Zusatzausstattung noch ein Preis-Leistungsriese. Es muss sich vor seinem großen Wettbewerber Hymer auf keinen Fall verstecken.

Bewertung

Plus: Gute Verbrauchswerte, kleiner Wendekreis, ausreichender Wohnraum dank Hubbett, gut abgestimmte Beleuchtung
Minus: Kein Stauraum für Stühle und Campingtisch, zu hoch angebrachte Küchenschränke, Mülleimer in der Tür bei geschlossenem Mückenschutz schwer erreichbar

Datenblatt: Carado T 138 Teilintegriertes Reisemobil

Länge/Breite/Höhe/Radstand/Innenhöhe in Millimeter: 5 980/2 320/2 910/3 000/2 100
Anhängelast 12 Prozent gebremst/ungebremst: 2 000 kg/ 750 kg
zulässiges Gesamtgewicht: 3 495 kg
Leergewicht: 2 645 kg
Zuladung: 850 kg
Tankinhalt: 90 Liter
Preis: 36 999 Euro
   
Motor: Vierzylinder-Diesel-Reihenmotor
Hubraum: 2 287 ccm
Leistung: 96 kW/130 PS, bei 3 600/min
max. Drehmoment: 320 Nm bei 1 800/min
Kraftübertragung: manuelle Sechsgang-Schaltung
Wendekreis: 11 m
Abgasnorm: Euro 5
Testverbrauch: 9,7 Liter Diesel
CO2-Ausstoß kombiniert: 257 g km
Kühlschrank/Frosterfach: 141 Liter/23 Liter
Frischwassertank inkl. Boiler / Abwassertank: 122 / 92 Liter
Heizung: Truma Combi 6
Zulässige Personenzahl: 4
Liegefläche Hubbett: 200 x 140 cm
Liegefläche Mitte: 210 x 145 / 120 cm

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