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WRC-Rallye Schweden: Youngster setzt Ogier unter Druck

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Sébastien Ogier siegt bei der Rallye Schweden. Allerdings war es in diesem Jahr nicht die erwartete Ogier-Show. Denn erst in einem dramatischen Finale auf der letzten Wertungsprüfung (WP) schnappte er Andreas Mikkelsen, dem Youngster des Volkswagen-Teams, noch den Sieg vor der Nase weg. Bitter für Mikkelsen, aber gut für die Rallye-Saison, die dadurch an Spannung gewinnt.

"Mehr als nur ein Sieg"

„Das war mehr als nur ein Sieg. Es war ein knallharter Kampf. Mein Beifahrer Julien Ingrassia und ich haben alles gegeben, waren voll am Limit und es ging dieses Mal gut für uns aus. Für mich war es die vielleicht spannendste Rallye überhaupt“, resümierte ein sichtlich erleichterter Ogier nach der letzten WP im Ziel.
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Später Fehler führt zu Enttäuschung

Sekunden zuvor verspielte Volkswagens Youngster Andreas Mikkelsen durch einen Dreher auf den finalen Kilometern der Rallye seinen ersten WRC-Sieg. Bis dahin führte der junge Norweger nämlich den WM-Lauf knapp, aber in beeindruckender Weise an. Entsprechend groß war dann auch die Enttäuschung bei Andreas Mikkelsen und seinem Beifahrer Ola Floene. „Wir waren so nah dran an unserem ersten WRC-Triumph, haben alles gegeben. Bis wir nach der letzten Zwischenzeit die Schneewand erwischten. Es ist traurig“, so Mikkelsen mit großer Enttäuschung in seinen Augen und weiter: „Vielleicht haben wir das nächste Mal mehr Glück.“ Wie großartig der Auftritt von Andreas Mikkelsen in Schweden war zeigt der Umstand, dass er in einem alten Auto aus dem Vorjahr saß. Weltmeister Ogier pilotierte hingegen das aktuelle, weiterentwickelte World Rallye Car.

Ein Krimi auf  der Piste

Beide Volkswagen-Piloten lieferten sich zudem einen Krimi mit Thierry Neuville im Hyundai, was der von den Experten vor Ort viel gelobten VW-Praktik, ohne Stallregie zu fahren, geschuldet war. Der Belgier Neuville raste nahezu fehlerfrei mit seinem i20 WRC stets auf Augenhöhe mit den Wolfsburgern über die vereisten und zugeschneiten Pisten in Värmland. Im Ziel trennten ihn gerade einmal 6,4 Sekunden vom Sieger Ogier.
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Das wandelbare Gesicht des Rallye-Sports

Am Freitag sah es bis zur neunten WP „Torsby“ aber noch ganz anders aus. Der zweite Dreifachtriumph von Volkswagen nach der Rallye Monte Carlo schien greifbar, bis der Rallye-Sport wieder sein wandelbares Gesicht zeigte. Jari-Matti Latvala landete abseits der Piste in einem zugeschneiten Graben und verlor mehr als acht Minuten. Die Siegchance war dahin. Auch Ogier verlor auf derselben Prüfung rund 30 Sekunden, was Andreas Mikkelsen nutzte, um sich an der Spitze des Feldes festzusetzen, bis zur letzten WP „Värmullsasen“ auf der er seinen Dreisekunden-Vorsprung verspielte und noch hinter Thierry Neuville auf Rang drei zurückfiel.

"Ein perfektes Wochenende"

„Ein perfektes Wochenende. Ich bin hohe Risiken eingegangen, aber das hat sich gelohnt. Ich hoffe, dass dieses Ergebnis alle im Team anspornt, noch mehr Gas zu geben bei der Entwicklung des neuen Autos. Der ‘Colin’s Crest Award‘ für den weitesten Flug an der berühmten Sprungkuppe ist eine schöne Zugabe“, freute sich Thierry Neuville in Hagfors. Sein Teamchef Michel Nandan nahm die Worte dankend an. „Thierry ist eine unglaubliche Rallye gefahren. Er hat zeitweise geführt. Das ist eine Riesen-Motivation für das gesamte Team. Dass es am Ende nicht zum Sieg gereicht hat, ist natürlich schade. Aber mit Rang zwei für Thierry und allen drei Autos im Ziel bin ich mehr als zufrieden“, erklärte Nandan.
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Heil ins Ziel kommen

Für Ott Tänak (Ford) war es eine Rallye, auf der er viel Erfahrung sammeln konnte: „Am ersten Tag haben wir durch unsere schlechte Startposition viel Zeit verloren. Danach ging es eigentlich nur noch darum, heil ins Ziel zu kommen und an der Optimierung des Streckenaufschriebs zu arbeiten.“ Für Hayden Paddon war es „beim ersten WM-Start in diesem Jahr, dazu noch in Schweden, auf Rang fünf ins Ziel zu kommen, mehr, als ich erwartet habe. Das Wochenende war hart, aber ich habe eine ganze Menge gelernt.“

Fehlendes Selbstvertrauen

Elfyn Evans kommt von WM-Lauf zu WM-Lauf immer mehr in Fahrt, geht aber hart mit sich selbst ins Gericht. „Ich bin mit der Leistungssteigerung im Verlauf des Wochenendes zufrieden. Die Fahrfehler sind allerdings frustrierend. Mir fehlt eindeutig Selbstvertrauen“, so der junge Walieser. Sein Teamchef Malcolm Wilson war hingegen voll des Lobes über seine jungen Fahrer: „Ott Tänak und Elfyn Evans sind während der gesamten Rallye nicht wirklich in Schwung gekommen. Sie hatten mit den schwierigen Bedingungen zu kämpfen. Unter diesen Umständen sind die Ränge vier und sechs das Maximale, was zu erreichen war.“ Und das Lob von einem ehemaligen Fahrer der alten Gruppe-B-Ära wird den „jungen Wilden von Ford gut tun.

Für Citroën erneut ernüchternd

„Ich ärgere mich über mich selbst. Dass ich durch einen Dreher wenige Kilometer vor dem Ziel das Duell mit Elfyn Evans um Rang sechs verloren habe, ist ärgerlich. Bei meinem zweiten Start bei der Rallye Schweden habe ich mehr Probleme gehabt als erwartet“, resümierte Kris Meeke sichtlich konsterniert. Citroëns Nummer Eins Mads Östberg lamentierte über „technische Probleme, die ich am ganzen Wochenende gehabt habe. Einmal bin ich deswegen sogar abseits der Strecke gelandet. Erst auf der Powerstage zum Abschluss hat mein Auto einwandfrei funktioniert. WP-Rang drei zeigt, was mit einwandfreiem Auto drin gewesen wäre“, so der Norweger frustriert.
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In verträumter Schneelandschaft

Schweden hat sich einmal mehr von seiner spannenden und spektakulären Rallye-Seite gezeigt. Nach der Schlammschlacht bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt im Jahr 2014 glich die Szene rund um Hagfors einer verträumten Schneelandschaft, wie aus einem Märchen. Und die WRC-Piloten bescherten den Fans an den Pisten eine wahrhaft spannende Schwedenrallye 2015. Die Spannung bleibt der WRC erhalten und der Volkswagen Polo R WRC hat nun genauso viele WM-Siege auf seinem Konto, wie einst der Quattro von Audi in den legendären 1980er-Jahren.

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