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„Bleibt alles anders“ bedeutete in den vergangenen Jahrzehnten der technische Fortschritt auch im Automobilbereich. Mit Techniken wie dem Airbag oder Navigationsgerät erreichte Autofahren neue Sicherheits- wie Bequemlichkeitsdimensionen. Auf der Strecke blieben dabei in den achtziger, neunziger und Nuller-Jahren Bauteile und Zubehör, die bis dahin das Leben vieler Autofahrer-Generationen nachhaltig prägten: Was wären die ersten Fahrten mit dem heiß ersehnten Führerschein ohne Mixtape von Freunden gewesen, der prollige Möchtegern-Sportwagen des Nachbarjungen ohne Fuchsschwanz-Deko oder die umhäkelte Klopapierrolle in Opas Auto, der diese übrigens erst vor drei Jahren aus dem Auto entfernte. Wir haben für Sie die Dinosaurier der Auto-Begriffe zusammengetragen. Heute aus der Old-School-Kiste: VW-Käfer-Blumenvase, Fuchsschwanz, Wunderbaum und Musikkasette.
War Autofahren früher romantischer? Da brachte der Gentleman der jungen Dame, wenn er ihr den Hof machte, die Blumen gleich im Auto mit – kein VW Käfer ohne Blumenvase am Armaturenbrett hieß es in den sechziger und siebziger Jahren. Geziert war diese Blumenvase aus Porzellan meist mit einem oder mehreren formschön schnell gerupften Gänseblümchen (einer völlig unterschätzten Blume). Mittlerweile sind die kleinen Vasen leider ziemlich aus der Auto-Mode gekommen und nur ein paar Oldtimer-Fans schmücken ihr Fahrzeug noch mit der kultigen Blumenvase. Auch in einigen VW New Beetle gab es für kurze Zeit solche Vasen, kamen jedoch gar nicht an. Heute kann man die Kult-Vasen bereits ab einem Euro bei Ebay ersteigern. Hach, die Zeit der Blumenkavaliere ist eben einfach vorbei..
[foto id=“337779″ size=“small“ position=“left“] Wie eingangs beschrieben: Kein Proll ohne Fuchsschwanz hieß es besonders zur Hochzeit der Popper gegen Punks. Oder was wäre in den achtziger Jahren ein Opel Manta ohne Fuchsschwanz gewesen? Warum ausgerechnet der Manta? Keine Ahnung. Aber seitdem hat sich dieses Auto unwiderruflich als Feinripphemd- und Bier-Proletenauto in mein Gehirn gebrannt- Und natürlich Rallye-Streifen außen drauf, linken Unterarm permanent aus dem Fenster. Aus Rüsselsheim bewarb man als Käufer gezielt den kleinen Mann aus der Kleinstadt mit seinem Traum vom kleinen Glück: „Ich träumte, ich wäre in neuen Opel Manta mit Caroline durch Monaco gefahren.“, hieß einer der Werbeslogans. Wenn Opel doch heute noch soviel Humor besäße..
[foto id=“337780″ size=“small“ position=“left“] Was der Fuchsschwanz an der Antenne. war der Wunderbaum am Rückspiegel: Hätte Henry Ford je gedacht, dass ausgerechnet ein Einweg-Lufterfrischer zum Kult im Auto werden würde? Doch der, von der Mehrheit der Autofahrer definitiv als zu aufdringlich empfundene intensive Geruch von Vanille oder Grüner Apfel hat es tatsächlich geschafft! Nicht nur als Filmaccessoirce (z.B. im Film Sieben), sondern als Teil einer ganzen Jugendkultur, der sogenannten Grease, konnte sich der Wunderbaum etablieren – in Skandinavien düsen selbst im Jahr 2011 noch hippe Jugendliche mit einem Meer an Wunderbäumen durch das Nirgendwo. Allerdings ist bei den Lufterfrischern seit eh und je Vorsicht geboten: Wird entgegen der Herstelleranweisung die gesamte Verpackungsfolie entfernt, sind die freigesetzten Gerüche so intensiv, das starke Kopfschmerzen oder Allergieanfälle möglich sind. Da helfen dann selbst Gerüche wie „Grand Prix“ oder „Karma“ nicht mehr beim Autofahren.
[foto id=“337781″ size=“small“ position=“left“] Der Verlust dieses unverzichtbaren Auto-Accessoires schmerzt schon: Fast so wie Whitney Houstons Liebesschnulzen hörend heulend nach dem Beziehungsaus mit der ersten großen Liebe oder Discokracher auf dem Weg in dörfliche Großraumdisko. Teurer als jede gekaufte Musikkasette war und ist das sogenannte Mixtape, in mühevoller Kleinarbeit vor dem Radio mit Mikro oder, wer Glück hatte besaß ein Kassettengerät mit integrierter Aufnahmefunktion, aufgenommen, mit liebevollen Ansprachen versehen und zusammengeschnitten. Als ich vor vielen Jahren mein letztes Mixtape aufnahm, freute sich der Empfänger zwar, brauchte jedoch in Ermangelung eines Kassettenrekorders fast ein Jahr, um sich das Meisterwerk einmal anzuhören. Klar, der Vorteil von MP3-Playern und Co im Auto liegt auf der Hand: Die Riesenauswahl kann so manche Autofahrt retten..aber die Langsamkeit und das Leiern einer Kassette fehlt eben doch. Denn haben wir schon im Hifi-Stereoanlagengewust im Wohnzimmer keinen Kassettenrekorder mehr, so war das Auto bis vor einigen Jahren der letzte Schutzraum der Musikkassette. Jetzt aber ist sie tot. Ich mach dir ein Mixtape zum Begräbnis, liebste Jugenderinnerung!
geschrieben von Kira Fröhlich veröffentlicht am 15.01.2011 aktualisiert am 15.01.2011
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