XXL-Lkws werden nicht Standard, machen aber Sinn

Überlange Lkws, in der Öffentlichkeit auch als Gigaliner, EuroCombi oder Monster-Lkw bekannt, kamen in Deutschland bisher nur im Rahmen von offiziellen Tests zum Einsatz.

Wie das Institut der deutschen Wirtschaft Köln berichtet, wurden jetzt die Ergebnisse eines Thüringer Feldversuchs vorgestellt, der zeigt, dass ein Einsatz der 25-Meter-Laster durchaus Sinn machen kann.

Mit ihren 25,25 Metern liegen die Mega-Lkw deutlich über der heutigen Maximallänge von 18,75 Metern. Befürworter erhoffen sich durch sie mehr Effizienz im Güterverkehr: Weniger Kraftstoffverbrauch und weniger Straßenraum bei gleichem Gütervolumen. Auch die Studie unterstützt diese Theorie. So habe ein einziger Gigaliner zwischen März 2008 und Ende September 2009 im Vergleich zu früher, als mehrere Lkws für die gleiche Transportmenge unterwegs waren, etwa 83.000 Fahrzeugkilometer und 12.000 Liter Diesel eingespart.

Natürlich gibt es auch Gegner dieser übergroßen Brummis. Negative Effekte für den Bahngüterverkehr, Sicherheitsbedenken und die Belastung der Infrastruktur sind ihre Argumente. Zahlreiche europäische Tests zeigten jedoch, dass viele dieser Bedenken unbegründet sind. Demnach belaste ein überlanger Lkw die Straßenoberfläche deutlich weniger als die herkömmlichen Laster, und auch die Sicherheitsbedenken konnten nicht bestätigt werden.

Trotz aller Vorteile werden die XXL-Lkws jedoch nicht zum Standard werden. Zum einen lassen sie sich aufgrund der Enge vieler Straßen nicht einsetzen, zum anderen macht ihr Einsatz nur dann wirtschaftlich Sinn, wenn heute auf einer Strecke mehrere Lkws pro Tag fahren, um das Frachtvolumen zu bewältigen. Ist die Wirtschaftlichkeit jedoch gegeben, spreche nichts gegen einen Einsatz auf genehmigten Routen, so das Institut.