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Yamaha hat sich bei der Vorstellung des neuen Adventure-Bikes XT1200ZE für die italienische Chaos-Metropole Neapel entschieden. Aus Angst vor dem Albtraum dieser Stadt wurden die Straßen dann doch etwas weiter südlich an der quirligen, mit Kurven übersäten Amalfi-Küste mit der Super Ténéré unter die Räder genommen. Wer italienische Verkehrsgepflogenheiten kennt, weiß, dass selbst das zum Überlebenstrip avancieren kann. Also raus aus der Kuschelecke und rauf auf das Yamaha-Gegenstück zum BMW-Bestseller R 1200 GS. Wobei der japanische Hersteller immer wieder betont, dass die Super Ténéré im Gegensatz zu manchen Mitbewerbern als echte Fernreise-Enduro für den Offroad-Einsatz entwickelt wurde.
Die neue XT1200ZE setzt auf eine größere Bandbreite, sucht das Abenteuer genauso im Großstadt-Dschungel, auf kurvigen Asphaltstraßen und während der beschaulichen Urlaubsreise. Dafür haben die Entwickler jede Menge Detailarbeit geleistet. Angefangen beim flüssigkeitsgekühlten Vierventil-Parallel-Twin mit 1199 ccm Hubraum, der dank zahlreicher Modifikationen wie größeren Ein- und Auslassventilen, überarbeiteten Nockenwellen und Kolbenringen sowie einer neuen Auspuffanlage mit jetzt 82 kW/112 PS zwei PS mehr Leistung besitzt als das Vorgängermodell. Gleichzeitig ist auch das in der Vergangenheit kritisierte, nervige Motorgeräusch bei niedrigen Drehzahlen beseitigt. Der Antriebstrang verfügt zudem über einen neuen Gummidämpfer in der Kupplungseinheit, zudem wurde die Dämpfer-Auslegung zwischen Motor und Kardanwelle optimiert.[foto id=“501529″ size=“small“ position=“right“]
Die Veränderungen am Motor führen in Verbindung mit einem Update des Mapping zusätzlich zu einer Spreizung der beiden programmierbaren Fahrmodi „Touring“ und „Sport“. Besonders auffällig wird dies beim Durchschlängeln im Stadtverkehr von Sorrento, wenn der Fahrer ständig zwischen erstem und zweiten Gang hin- und herschalten und mit dem Gasgriff „spielen“ muss. Während im Sport-Modus die Gasannahme bei niedriger Drehzahl in solchen Situationen sehr direkt ist und lästige Lastwechselreaktionen hervorruft, gewinnt man im T-Modus das Gefühl völlig entspannt an den Fiats, Apes und Alfas vorbei zu gleiten. Bei freier Fahrt schiebt der Motor das 265 Kilogramm schwere Bike druckvoll vorwärts.
Ein ähnliches Erlebnis hat der Fahrer auf den Serpentinen hinauf zum Monte Faito. Im T-Modus fühlt sich die Super-Tenere zwischen dem zweiten und dritten Gang sanfter in der Gasannahme [foto id=“501530″ size=“small“ position=“left“]und leichter manövrierbar an. Auf den flüssigeren Kurven-Passagen zwischen Amalfi und Positano passt dagegen die Sport-Einstellung ideal und lädt zur fahraktiven Kurvenhatz ein.
Neben den Verbesserungen am Antrieb weist die 2014er Groß-Enduro zahlreiche praktische Neuerungen auf: zum Beispiel ein in vier Stufen ohne Werkzeug per Hand verstellbares Windschild und eine Cruise-Control für entspanntes Langstreckenfahren auf der Autobahn. Das Digital-Display inklusive Ganganzeige ist wesentlich größer geworden. Es gibt schicke LED-Lichter als Blinker und Rücklicht und einen Seitenständer aus Aluminium für mehr Stabilität beim Laternenparken.
Die eigentliche Neuerung der XT1200ZE gegenüber der Standard-Ténéré XT1200Z sind die neuen elektronisch einstellbaren Federelemente, die sich vom Fahrer während der Fahrt abstimmen lassen. Das System wird über einen Multifunktionsschalter am Lenker gesteuert. Die Federvorspannung lässt sich in vier Stufen variieren, je nachdem, ob man alleine, mit Sozius oder mit oder ohne Gepäck unterwegs ist.
Darüber hinaus hat der Fahrer die Wahl zwischen den drei Dämpfungsstufen: hart, Standard und soft. Inklusive weiterer sieben Einstellungsvarianten stehen insgesamt 84 Setup-Möglichkeiten zur Wahl. Die werden wohl eher selten genutzt, denn bereits in der vorgegebenen Standardeinstellung bieten die Kayaba-Gabel und das einzelne Kayaba-Zentralfederbein jede Menge Fahrkomfort. Die Dämpfer schlucken selbst die gröbsten [foto id=“501531″ size=“small“ position=“right“]Schlaglöcher abseits der Piste, ohne dass Unruhe ins Fahrwerk kommt oder die Bandscheibe in Mitleidenschaft gerät.
Geradezu leichtfüßig umkurvt die Super Ténéré Lieferwagen und Pkw, die in den schmalen Ortsdurchfahrten an der Küste im Weg stehen. Lenkbefehle werden spontan und gleichmäßig umgesetzt. Der Wendekreis ist erstaunlich gering. Ins positive Bild passt das Bremssystem aus zwei Scheibenbremsen vorne und einer hinten, unterstützt von einem serienmäßigen Integral-ABS und dreistufiger Traktionskontrolle.
15 295 Euro verlangt Yamaha für die neue XT1200ZE (1 000 Euro mehr als für die Standard-XT), dafür gibt es neben den elektronisch einstellbaren Federelementen aber auch noch eine Aufbockhilfe, eine Vorbereitung fürs Topcase, einen Hauptständer und beheizbare Lenkergriffe. So ausgestattet kann das nächste Abenteuer ruhig kommen.Norbert Meiszies/midTechnische DatenFlüssigkeitsgekühlter Zweizylinder-Reihenmotor, vier Ventile je Zylinder, dohc, 1 199 ccm, Bohrung x Hub 98 x 79,5 mm, 82,4 kW/112 PS bei 7250/min, 117 Nm bei 6000/min, Einspritzung, G-Kat, 6-Gang-Getriebe.
Zentralrohr-Rahmen, Upside-down-Gabel vorn, Zentralfederbein hinten, Alu-Schwinge, zwei Scheibenbremsen vorne, eine Scheibebremse hinten, Integral-ABS, Traktionskontrolle, Reifen vorn 110/80 R19M, hinten 150/70 R17MMaße: Radstand 1540 mm, Sitzhöhe 845-870 mm, Gewicht fahrfertig 265 kg, Tankinhalt 23 lPreise: 15 295 Euro zzgl. NK (Standard-Version 14 295 Euro zzgl. NK)
geschrieben von auto.de/(nm/mid) veröffentlicht am 26.02.2014 aktualisiert am 26.02.2014
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