Zahl der CO2-Zwerge wächst

Die Strafsteuer auf den CO2-Ausstoß kommt. Die Automobilhersteller müssen sich darauf einstellen, dass sie der Verkauf von Spritschluckern künftig teuer kommen könnte.

Spritsparmodelle werden daher auch für die Industrie immer wichtiger. Zumindest sind die großen deutschen Volumenhersteller bereits gut aufgestellt und bieten zahlreiche Pkw unter der magischen Emissionsgrenze von 120 Gramm pro Kilometer an. Für alle verkauften Autos oberhalb dieses Grenzwertes drohen ab 2015 saftige Strafen. Diese müssten die Hersteller auf die Kunden umlegen. Damit das nicht nötig ist, müssen mehr Spritsparer verkauft werden als heute. Denn diese drücken den durchschnittlichen Flottenausstoß des Herstellers, der die Berechnungsgrundlage für die Höhe der Strafe ist.

Naturgemäß handelt es sich bei den Öko-Modellen vor allem um Kleinwagen und Kompakte; ab der Mittelklasse aufwärts ist das Angebot äußerst dünn. Die größte Auswahl an CO2-Zwergen unter 120-Gramm bietet zurzeit Ford mit elf Modellen, darunter zehn Diesel und ein Benziner aus den Baureihen Ka, Fiesta, Fusion, Focus und C-Max. Mit dem Fiesta Econetic hat Ford sogar ein Modell auf dem Markt, das die symbolträchtige CO2-Marke von 100 Gramm unterbietet und lediglich 98 Gramm pro Kilometer ausstößt. Immerhin drei Modelle können VW und Opel in die Waagschale werfen: Die Diesel-Versionen von Polo und Corsa stoßen weniger als 120 Gramm CO2 aus, der Kleinstwagen Agila erreicht diesen Wert auch als Benziner. Außerdem hat VW den Golf 2.0 TDI auf den geringen Ausstoß von 119 Gramm getrimmt. Auch auf Premium-Fahrzeuge muss in Zukunft nicht verzichtet werden. Sowohl der Audi A3 1.9 TDI als Limousine und Sportback als auch der BMW 118d stoßen weniger als 120 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer aus. Mittelklassemodelle mit guten Emissionswerten gibt es in Deutschland zurzeit selten. Lediglich der Volvo S40 und seine Kombi-Version V50 bleiben mit dem Einstiegsdiesel unter dem Grenzwert. In Zukunft dürfte sich das aber ändern. So hat VW eine Sparversion des Passat angekündigt, die es auf einen Ausstoß von nur 109 Gramm bringen soll. Skoda hat mit dem Octavia Greenline ein ähnlich sparsames Auto in der Pipeline. Und auch richtig große Autos werden sauberer, auch wenn hier die 120-Gramm-Grenze noch in weiter Ferne liegt. Doch dass eine Oberklasselimousine wie der Mercedes-Benz S 400 Hybrid nur 187 Gramm ausstößt, lässt hoffen.

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