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„Dass hochpreisige Oldies etwa von Mercedes, Ferrari oder Porsche die stärksten Wertsteigerungen erzielen, gehört zu einer Legende“, berichtet Götz Knoop, Vizepräsident des Bundesverbands für Clubs klassischer Fahrzeuge (DEUVET), während eines Branchengesprächs auf der Oldtimer-Messe „Klassikwelt Bodensee“ in Friedrichshafen. Mit einem Wertzuwachs von 295 Prozent von 1999 bis 2010 liegt der Citroen CV auf Platz eins. Somit kletterte der Durchschnittspreis der „Ente“ von 2.000 Euro auf 7.900 Euro.
Auf Platz zwei in der Oldtimer-Wertsteigerungstabelle liegt der Fiat 500 F. Er legte im gleichen Zeitraum von 2.300 Euro auf 8.400 Euro zu, was eine Wertsteigerung von 265 Prozent bedeutet. Mit einer Wertzunahme um 194 Prozent belegt der eher unscheinbare Frontmoter-Porsche 924 den dritten Rang. Laut Knoop kann von den drei schwach motorisierten, unspektakuläre Fahrzeugen – der 2CV verfügt lediglich über neun bis 29 PS, zirka einen halben Liter Hubraum und zwei Zylinder – abgeleitet werden, dass die echten Oldtimerfreaks die Nachfrage bestimmen.
„Die Käufer, die sich einen Oldi als Kapitalanlage zulegen, interessierten sich nur für Modelle ab höherem fünfstelligem Bereich“, bestätigt Mike Tetzlaff vom Oldtimer-Verkaufshaus E. Thiesen. Inzwischen bestimmten 90 Prozent Enthusiasten und zehn Prozent Kapitalanleger die Oldtimerverkaufsszene, ergänzt der Repräsentant des älteste Oldtimer-Verkaufshaus in Deutschland.
Der Trend zeige weiter in Richtung Freaks, da die hochpreisigen Modelle zunehmend rarer werden. Und auch teurer, was den Einstieg erschwert. Immer mehr Kapitalanleger bunkerten ihre Fahrzeuge über Jahre hinweg ein, dies mit der Gewissheit, dass ein Oldtimer noch nie an Wert verloren, sondern immer hinzugewonnen hat, so Tetzlaff. Hinzu komme, dass finanziell Gutbetuchte sich stärker für Youngtimer interessierten, also die künftigen Oldies. Sie kauften die unter 30-Jährigen und warteten mit dem Weiterverkauf bis diese deutlich über 30 Jahre alt sind.
Für Martin Halder, Vorstand des Fahrzeugkulturforums Meilenwerk, spricht für die steigende Zahl der Oldtimerfreaks auch die Fahrzeugbestandstabelle. Mehr als 360.000 Fahrzeuge sind über 30 Jahre alt. Allein die Zahl der Personenwagen mit H-Kennzeichen hat sich Ende 2011 auf über 231.000 Oldies erhöht, was bezogen auf die letzten zehn Jahre eine Verdoppelung darstellt. Der bisherige Verlauf in 2012 bestätigt den Trend. Bei der Anzahl der H-Nummerschildern steht der VW Käfer mit rund 26.000 Altmodellen mit großem Abstand auf Platz eins. Danach folgen mit etwa 6.800 Einheiten die Strich-Acht-Modelle von Mercedes.
geschrieben von auto.de/(gz/mid) veröffentlicht am 21.05.2012 aktualisiert am 21.05.2012
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