Zapfenstreich für Zündstoff E10

Der Benzingipfel am vergangenen Dienstag sollte eigentlich das Chaos um den Bio-Kraftstoff E10 beseitigen. Doch statt einer Verbesserung der Lage, verweigert jetzt auch die Polizei den Kraftstoff und das immer knapper werdende Super Benzin wird von Tag zu Tag teurer. Darum rufen auto.de und viel verärgerte Bürger zum total Tank-Boykott am morgigen Samstag (12. März) auf.

Bereits vor dem offiziellen Verkaufsstart des neuen Bio-Kraftstoffs mit zehn Prozent Ethanol zeichnete sich ab, dass deutsche Autofahrer diesem sehr ablehnend gegenüber stehen. In einer von auto.de durchgeführten Umfrage mit über 10.000 Teilnehmern sprachen sich 93 Prozent gegen das neue E10 aus. Dieser Trend bestätigte sich später auch an den Tankstellen. Während die Pächter auf ihren E10-Reserven sitzen blieben, werden nach und nach die anderen Benzinsorten wie Super E5 und Super-Plus knapp und damit teurer.[foto id=“349450″ size=“small“ position=“left“]

E10 ist fauler Kompromiss

Dabei raten mittlerweile selbst Experten vom sogenannten Bio-Kraftstoff ab. In einem Interview enttarnte Professor Jürgen Schmid vom Fraunhofer-Institut für Windenergie- und Energiesystemtechnik Kassel, der gleichzeitig auch Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen ist, die Umweltbilanz von E10 als faulen Zauber. Zum einen sieht Schmid effizientere Methoden Energie zu sparen und Klimaschutz zu betreiben. Durch Anbau, Düngung und Transport der für die Ethanol-Produktion benötigten Rohstoffe, falle teilweise mehr CO2 an, als durch dessen Beimengung zum Kraftstoff eingespart werde. Zudem erhöht sich der Benzinverbrauch bei E10 durch den geringeren Energiegehalt. Schmid sieht in der Einführung von E10 ein Ablenkungsmanöver der Regierung. Sie sei zu feige, eine konsequente Politik, weg vom Öl, auf den Weg zu bringen.[foto id=“349451″ size=“small“ position=“right“]

(Des-)Informationspolitik

Eines der größten Probleme bei der Einführung von E10 ist die katastrophale Informationslage, welches Modell welches Herstellers den erhöhten Ethanolgehalt nun verträgt und welches nicht. Weiter trägt zur Verunsicherung der Bürger bei, dass es lange Zeit keine verbindlichen Aussagen der Automobilhersteller zu diesem Thema gab. Sollte ein Wagen tatsächlich Schaden durch E10-Gebrauch nehmen, muss der Fahrzeughalter beweisen, dass der neue Kraftstoff tatsächlich verantwortlichen für den Defekt sei, was nur schwer zu beweisen ist. Gerade im Vorfeld des sogenannten Benzingipfels am vergangenen Dienstag warfen sich Vertreter aus Politik und Wirtschaft gegenseitig mangelndes Engagement für die Information der Bürger vor.

Samstag ist Zapfenstreich

Die Enttäuschung über den Ausgang des Treffens von Regierung,  Wirtschaft und Verbänden, machte sich vielerorts Luft. [foto id=“349452″ size=“small“ position=“left“] So beklagte der Auto Club Europa (ACE) , dass das Spitzengespräch für den Verbraucher, bis auf mehr Papier in Form von Informationsbroschüren, keine Fortschritte gebracht habe. Diese machen nun selbst Mobil gegen das staatliche Durchdrücken von E10 und die damit einhergehenden Benzinpreiserhöhungen. auto.de ruft mit vielen anderen zum Tank-Boykott an diesem Samstag auf.

Gefordert wird eine bessere Information der Bürger über den neuen Kraftstoff, eine generelle Wiedereinführung des E5 Kraftstoffes um dem Kunden die Wahl an der Zapfsäule zu lassen, ob er den Regierungs-Sprit-E10 überhaupt tanken will. Außerdem muss der Preis pro Liter für E10 deutlich sinken, anstatt die Preise der anderen Sorten in die Höhe zu treiben. Durch den Zusatz von zehn Prozent Alkohol und damit einem geringeren Mineralölanteil, ist der derzeitige Preis nicht zu rechtfertigen. In anderen Europäischen Ländern wie Frankreich ist daher das E10 im Schnitt um der Cent billiger als normales Super Benzin.

Längerer Boykott in Aussicht[foto id=“349453″ size=“small“ position=“right“]

Sollte sich nach dem heutigen Tank-Boykott nichts ändern, will auto.de solche Aktionen auch künftig wiederholen. Eine änliche Verbraucher-Mobilisierung hatte bereits 1995 Erfolg, als massive Boykotts der Konsumenten den Ölriesen Shell dazu zwangen, ihre Öllager- und Verladeplattfrom Brent Spar zu demontieren, anstatt einfach in der Nordsee zu versenken. Damals hatten auch einige deutsche Behörden Shell boykottiert, und der Konzern musste bis zu 50 Prozent Umsatzeinbußen hinnehmen.

+++Weiteren Informationen zu unserer Aktion in unserer Rubrik E10-Boykott.+++

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Gast auto.de

März 13, 2011 um 2:19 pm Uhr

Es ist richtig, man sollte nicht nur den Politikern mißtrauisch gegenüber stehen, sondern auch den Medien, denen oft genug ein Maulkorb umgebunden wird. Sie dürfen nicht immer das bringen, was sie wirklich möchten.
Was E10 anbelangt, so wurde an einigen Tankstellen das normale Super einfach in Super plus umgetauft. Das ist leider eine Tatsache, auch wenn man es nicht wahrhaben möchte. Nur welche Säule hat nun wirklich das drin, was drauf steht? Tja, das ist schwierig und kann Otto Normalverbraucher leider nicht sehen und entscheiden. Und in solchen Fällen leider auch nicht ändern !

Gast auto.de

März 13, 2011 um 9:31 am Uhr

hallo leute auch ich habe mitgemacht bin mal zur abwechslung 30 km mit dem radel unterwegs gewesen war auch mal schön bei diesem wetter,werde auch heute wieder mit frau und kinder radeln
den polikern und oelmultis müssen wirs mal richtig zeigen , mein mazda verträgt das E 10 auch nicht laut hersteller
wir sollten in nächster zeit wirklich nur das nötigste mit unsern autos erledigen
dann sehen wir mal weiter.

Gast auto.de

März 13, 2011 um 8:02 am Uhr

zu "katastrophale Informationslage": der dt. Autofahrer ist sehrwohl Informiert über die Auswirkungen von E10 auf das Triebwerk seines Fahrzeugs. Bei mir z.B. hat Renault Deutschland in einer persönlichen Mail mitgeteilt:"ist für den Benzinmotor Ihres Renault in werkseitigem Auslieferungszustand die erhöhte Beimischung von bis zu 10 % Ethanol freigegeben". Das heist: in einem Schadensfall muss ich
1) Nacweisen der Schuld von E10
2) wenn ich einmal die Reifen wechsle, ist mein Auto nicht mehr im "werkseitigem Auslieferungszustand" – keine Garantie für E10
So Ähnlich wirds vielen anderen gehen, deswegen Boykott weil am Ende bleibe ich auf den Kosten sitzen.

Gast auto.de

März 13, 2011 um 7:18 am Uhr

Es waere doch schon ein echter Fortschritt, wenn man in Berlin endlich mal auf echte Wissenschaftler und auf das Volk hoeren wuerde und nicht saemtliche Autofahrer bevormunden und fuer bloed halten wuerde.
Es ist ein echtes geistiges Armutszeugnis, wie man in Berlin jetzt starrkpoefig an dem albernen E10 festhalten will.
Als ob das Zeug umweltvertraegl;icher wuerde, nur weil man in Berlin nichts sinnvolleres zu beschliessen weiss.
Und solche Nitchtsnutze werden auch noch von deutschen Steuergeldern bezahlt. Der blanke Hohn.

Gast auto.de

März 12, 2011 um 10:27 pm Uhr

Zu Autofan am 12.03. 12:33Uhr.
Ja,Michel, du hast noch immer nicht verstanden worum es überhaupt geht.Du wählst sicher auch eine dieser Regierungsparteien.Was stört dich die Umweltpolitik du entnimmst ja den Strom aus der Steckdose! Aber du mußt wohl auch viel Zeit haben, um dieses zu schreiben!
Sei ein fairer Partner…immer!

Gast auto.de

März 12, 2011 um 7:44 pm Uhr

sorry meinte 13

Gast auto.de

März 12, 2011 um 7:43 pm Uhr

Zu Antwort 14, glaubst du wirklich den Medien? Das ist leichtsinnig.

Gast auto.de

März 12, 2011 um 4:37 pm Uhr

Ich auch!,obwihl ich Diesel fahre!!!

Gast auto.de

März 12, 2011 um 12:37 pm Uhr

Noch einen Nachsatz zu meinem Kommentar:

Am Montag stellte WISO in einem Test fest, dass es zur Zeit keinen "wirklichen" E10 Kraftstoff zu kaufen gibt, der Prozentuale Anteil eher dem bisherigen E5 entspricht.

Frage: Wie kommt bei vielen der plötzliche Mehrverbrauch zu stande, wenn man faktisch immer noch e5 zu kaufen bekommt?

Nochmals einen schönen Gruß

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