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Für das Kfz-Gewerbe wird das zu Ende gehende Jahr mit voraussichtlich 2,9 Millionen Neuzulassungen besser als erwartet abschließen. Zu dieser Beurteilung kommt Robert Rademacher, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes (ZDK). Die erreichten Verkäufe liegen drei Prozent unter der für Deutschland als Normalwert angesehenen Marke von drei Millionen Einheiten, für Rademacher kein Anlass, von der viel zitierten Krise zu sprechen. Überdies war im Gebrauchtwagengeschäft nicht nur ein mengenmäßiges Plus, sondern auch eine Erholung der in den vergangenen beiden Jahren völlig unzureichenden Gewinne zu verzeichnen. Die Werkstattauslastung lag stabil auf Vorjahresniveau. Rademacher sieht eine gute Chance, dass die Umsatzrendite der Händlerbetriebe am Jahresende über einem Prozent liegen wird und gab dem Jahr 2013 die Note „Drei minus“. Für 2014 rechnet der ZDK angesichts verbesserter wirtschaftlicher Rahmenbedingungen mit drei Millionen Neuzulassungen.
Allerdings hofft Rademacher, dass bei Herstellern und Importeuren Vernunft einkehrt und sie die Eigenzulassungen zurückfahren. Von Januar bis Oktober lag die Eigenzulassungsquote bei 29 Prozent. „Die Hälfte wäre richtig“, sagt Rademacher und verweist auf die durchschnittlich zehn Prozent, die Kurzzeit-Eigenzulassungen in den europäischen Nachbarländern ausmachen. Eine klare Absage erteilt der ZDK den derzeit in den Berliner Koalitionsverhandlungen auf dem Tisch liegenden Plänen für eine Pkw-Maut, die wahrscheinlich im Hinblick auf EU-Regelungen nicht durchführbar ist. Er spricht sich dagegen für die Umsetzung der Vorschläge der Bodewig-Kommission aus, 15 Jahre lang einen Sonderfonds mit jährlich 7,2 Milliarden Euro zu schaffen. Dieser soll aus Steuermitteln des Bundes, der Dividende der Deutschen Bahn und einer auf die Bundesstraßen erweiterten Lkw-Maut für die Sanierung des Verkehrswegenetzes gespeist werden.
Im Internet an sich sieht der ZDK keine Gefahr für den klassischen Autohandel. Auf das sich ändernde Kaufverhalten müssten sich die Händler einstellen. Problematisch seien allerdings im Gegensatz zu den Internetbörsen die Internetportale, wo anonym bleibende Anbieter mit Dumpingangeboten auftreten. Die Kunden kämen dann zur Beratung ins Autohaus, erwarteten dann dort aber neben dem vollen Leistungsspektrum den Internetpreis. Beide Erwartungen zugleich könnten allerdings nicht erfüllt werden. Hersteller und Händler gemeinsam müssen aus der Sicht des ZDK in Zukunft im Internet mehr Präsenz zeigen. Als Beispiel nannte Rademacher für den Servicebereich das Projekt „Fair Garage“ der Deutschen Automobil Treuhand (DAT). Das Portal kombiniert Ersatzteilpreise und Arbeitszeitvorgaben der Hersteller mit den Stundensätzen der teilnehmenden Betriebe. Für die Kunden bedeutet das eine verbindliche und nachvollziehbare Preisgestaltung. Und daher könne „Fair Garage“ eine sinnvolle Ergänzung des Werkstattgeschäftes sein.
Der ebenso prognostizierte Rückgang der selbständigen Händlerbetriebe von derzeit rund 7 800 Betriebe auf etwa 4 500 Betriebe in sechs Jahren sei nicht auszuschließen. Allerdings werde die Zahl der derzeit rund 15 000 Händlerstandorte nur unwesentlich abnehmen, weil in zunehmendem Maße der einzelne Händler mehrere Filialen übernehme.
geschrieben von auto.de/(friwe/mid) veröffentlicht am 26.11.2013 aktualisiert am 26.11.2013
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