ZDK kristisiert CO2-Pläne der Bundesregierung

Massive Kritik an den Plänen der deutschen Bundesregierung zu den CO2-Zielvorgaben für leichte Nutzfahrzeuge hat der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) geäußert. Sie sehen für 2020 ein Ziel von 145 Gramm CO2 je Kilometer als Grenzwert vor.

Dadurch werde verhindert, dass sich der Nutzfahrzeug-Bestand erneuere und ein Trend hin zu mehr, weil kleinen und leichten Transportern begünstigt, stellt der Branchenverband fest. Damit wäre weder der Wirtschaft noch der Umwelt gedient. ZDK-Präsident Robert Rademacher hat diese Position mit konkreter Aktionsvorlage stellvertretend für 38 300 Kfz-Meisterbetriebe in Schreiben an die Bundesminister Brüderle, Röttgen und Ramsauer dargelegt.

Hauptkritikpunkt ist, dass die absehbare „Strafsteuer“ insbesondere die größeren leichten Nfz, welche die Zielvorgaben am allerwenigsten erreichen könnten, drastisch „bis hin zur absoluten Unverkäuflichkeit“ verteuere. Die Erfahrung aus dem Handel zeige, dass zwar kleine und mittelständische Handwerks-Unternehmen durchaus als Kunden für umweltfreundliche Fahrzeuge zu gewinnen seien, dies gelte aber dann nicht mehr, wenn diese Fahrzeuge kein vertretbares Preis-/ Leistungsverhältnis mehr aufweisen.

Die Folge: Entweder schieben die Unternehmen den Neukauf so lange wie möglich auf, oder sie weichen auf kleinere Fahrzeuge aus, mit denen sich am ehesten die niedrigen Emissionsziele erreichen lassen, vermutet der ZDK. Damit aber sinke die durchschnittliche Transportkapazität pro Fahrzeug und die Zahl der Fahrten stiege, was verstopfte Straßen und deutlich steigende Emissionen zur Folge hätte.

Das Kfz-Gewerbe fordert daher, die Frist für die bereits sehr ambitionierte Zielvorgabe von 175 Gramm CO2 pro Kilometer bis ins Jahr 2017 oder 2018 zu strecken. Erst wenn eine Folgenabschätzung vorliege, könne man sich an niedrigere, langfristige Emissionsziele herantasten. Die EU-Kommission schlägt die schrittweise CO2-Reduktion auf 175 g/km von 2014 bis 2016 und auf 135 g/km bis 2020 vor. Erst war man sich mit Frankreich und Italien einig, dass schon das Unterschreiten der ersten Grenze äußerster Anstrengungen bedarf und dass das zweite Ziel selbst mit modernster Technik und unter wirtschaftlich unzumutbaren Konditionen nicht erreichbar sei. Nun erwäge die Bundesregierung, dieses Bündnis der Ablehnung aufzugeben, beklagt der ZDK.

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