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Opel
Der Opel Ampera im ultimativen Check: Elf Tage lang ist das Elektroauto intensiv getestet worden. Dabei wurden viele schöne Geschichten erlebt. Diese sind in elf Erlebnisberichten festgehalten. Teil 10: Räuberpistolen.
Manche Legenden sind unsterblich. Wer auf leisen Rädern durch den Spessart rollt, begegnet ihnen häufig: Dafür muss der Ampera die A3 verlassen und südöstlich von Aschaffenburg die kleinen Straßen suchen. Dann wittert der Fahrer ohne Ablenkung durch Abgase das Wirtshaus im Spessart. Und sitzt auf den Fährten der Räuber. Wenn der Ampera elektrisch fährt, bleibt sein Benziner stumm, knapp 60 Kilometer werden noch als elektrische Reichweite signalisiert, denn seine Heimatgarage mit Steckdose steht bereits am Rand des Räuberwalds. Da ist es nicht weit zum Wirtshaus im Spessart, das nie eindeutig identifiziert wurde, aber sicher nicht mehr existiert. Es soll beim Bau der Autobahn verschwunden sein, das gehört vielleicht auch zu den Legenden im Spessart.
Der Naturpark bündelt rund 1 300 Quadratkilometer Fläche, meist schöne Wälder und viele gruselige Geschichten über verbrecherische Gesellen und vereinsamte Galgenvögel. Im Ampera führen wir heute unseren Wilhelm Hauff mit, das Wirtshaus im Spessart diente ihm, dem späten Romantiker, ein paar Jahre nach 1 800, als Treff für Geschichtenerzähler. Daraus entwickelte sich, auch unter Mithilfe der frechen Liselotte Pulver und des schönen Carlos Thompson 1957 im Wirtshaus-Film die unsterbliche Räuber-Legende.
Die Menschen gruseln sich halt gerne, und der finstere Spessart mit noch immer dunklen Wäldern eignet sich mitten in Deutschland zum Abenteuer. Die bösen Räuber im Spessart waren um 1 800 herum meist heimatlose Vagabunden, Bettler und Diebe, rohe Kerle zwar, aber keine Mörder, selten reichte es bei ihnen zum Totschlag. Reisende Kaufleute waren ihre Ziele. Dennoch wurden sie eisern verfolgt, gerichtet und gehenkt oder enthauptet. Nach dem Warum wurde nie gefragt.
Heute schnurrt der Ampera sicher durch den berühmten Wald. Es sind einsame Straßen, an Ladestationen für E-Autos wird hier (noch) nicht gedacht. Aber der Ampera hat sein zweites Benziner-Herz dabei. Unermüdlich rollt er weiter. Auf der Spur der Räuber im Spessart. Sie tragen im Jahr 2014 Uniformen, arbeiten mit Radarpistolen und messen Geschwindigkeiten. Den weißen Ampera haben sie nicht erwischt.
geschrieben von auto.de/(wp/mid) veröffentlicht am 30.05.2014 aktualisiert am 30.05.2014
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