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Es sieht auf dem ersten Blick aus, wie ein ganz normales Motorrad und dennoch fehlt ein wesentliches Merkmal: der Tank. Auch einen Auspuff sucht man vergeblich. Doch beides wird bei einem Zweirad mit Elektromotor natürlich nicht benötigt wird. Während bei KTM ein E-Motorrad erst noch in der Erprobung ist, kann man die Maschinen von Zero Motorcycles bereits kaufen.
Zero Motorcycles, gegründet von dem ehemaligen NASA-Ingenieur Neal Saiki, hat sein Hauptquartier im kalifornischen Santa Cruz südlich von San Francisco. „Es war von Anfang an unser Ziel, ein leistungsstarkes Elektromotorrad für den Straßenverkehr zu entwickeln“, erzählt Neal Saiki bei einem Gespräch bei der Vorstellung der Elektromotorräder in Oberschleißheim bei München. „Das Zero S ist ein faszinierendes Motorrad, das mit jedem Hügel und jedem Hindernis spielend fertig wird.“
Tatsache ist, dass die neue Straßenmaschine namens Zero S Supermoto, die auch einmal abseits der Straße genutzt werden kann, extrem leicht zu bedienen ist. Kein Wunder bei einem Gesamtgewicht von gerade einmal [foto id=“77080″ size=“small“ position=“right“]102 Kilogramm. Die 22 kW/31 PS beschleunigen die Maschinevon 0 auf 80 km/h in rund 4 Sekunden, und der Vorwärtstrieb wird bei knapp 100 km/h beendet. Der leistungsstarke Elektromotor stammt aus dem Schwarzwald-Städtchen Schönau von der Perm GmbH. 25 Mitarbeiter sind dort beschäftigt und bauen Elektromotoren für die verschiedensten Anwendungsbereiche.
Preiswert ist das Vergnügen allerdings nur im Verbrauch der Stromressourcen. Laut Herstellerangaben liegen die Betriebskosten bei einem Cent pro Kilometer. Knapp 10 000 Euro müssen dagegen inklusive Versand auf den Tisch geblättert werden, damit das US-Unternehmen eine Zero S über den Atlantik schickt.
Etwas preiswerter wird das Geländemotorrad Zero X angeboten: Die Enduro kostet 7400 Euro und bewegt sich mit nur 68,5 kg extrem leichtfüßig, und wenn für den Transport der Lithiumionen-Akku ausgebaut wird, sind es nur noch 48 kg, die verstaut werden müssen. In knapp 2 Sekunden flitzt die kleine Enduro auf 50 km/h und lässt damit so manch stärkere Maschine und praktisch jedes Auto an der Ampel stehen.
Der Lithiumionen-Akku wird im kleinen Werk, in dem bis dato rund 250 Maschinen gebaut wurden, zusammengesetzt. Die patentierte Stromquelle ist wie fast alle Teile der Motorräder recycelbar und benötigt [foto id=“77081″ size=“small“ position=“left“]weniger als 4 Stunden Aufladezeit. Die Reichweiten liegen bei allen angebotenen Zweirädern je nach Fahrweise zwischen 65 und 100 km. Die erwartete Lebensdauer der Batterie beträgt nach Herstellerangaben fünf bis sechs Jahre. Der Preis einer Batterie wird von Zero Motorcycles mit 2900 Euro beziffert – Tendenz fallend.
Im Moment wird für die Zero S Supermoto die Straßenzulassung in Europa beantragt. Edwin Belonje, zuständig für den Vertrieb und das Marketing in Europa ist zuversichtlich, dass dieses Prozedere bis Ende Juni abgeschlossen ist. Für Deutschland sind zwei Vertriebsbereiche geplant, der Norden und der Süden. In den einzelnen Regionen sollen Händler- und Servicebetriebe aufgebaut werden. Interessenten müssen sich momentan noch über die Webseite www.zeromotorcycles.com eine Zero bestellen, die dann auch an die Haustür geliefert wird.
Mit einer Zielvorgabe von 1500 verkauften Maschinen im Jahr 2009 zeigt sich Zero Motorcycles optimistisch. Interessant sind die kleinen Flitzer allemal: leiser, preiswerter und handlicher kann man heutzutage kaum unterwegs sein.
Motor: Perm. Elektromotor
Max. Leistung: 22 kW (31 PS) / 16 kW (23 PS)
Max. Drehmoment: 84,6 Nm / 67,7 Nm
Reichweite: ca. 100 km / ca. 65 km
Gewicht inkl. Akku: 102,1 kg / 68,5 kg
Höchstgeschwindigkeit: 100 km/h / 85 km/h
Preis: 9900 Euro / 7400 Euro
geschrieben von (ar/ds) veröffentlicht am 25.05.2009 aktualisiert am 25.05.2009
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