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ZF und E.Go Mobile: Zusammenarbeit für den Stadtverkehr von morgen

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Vollautomatisch Menschen oder Güter von A nach B bewegen, dabei die Umwelt vor Emissionen bewahren und gleichzeitig die sogenannte „Vision Zero“ im Auge behalten, also unfallfrei zu fahren – dieses ehrgeizige Projekt verfolgt ein Joint Venture namens E.Go Moove zwischen dem Technologiekonzern ZF Friedrichshafen und dem Elektroauto-Startup E.Go Mobile aus Aachen.

Zulieferer ZF und E.Go Mobile arbeiten zusammen an autonomen Fahrzeug

Ziele sind Entwicklung, Produktion und Vertrieb eines autonomen Fahrzeugs. Als erster Prototyp wurde jetzt der People und Cargo Mover auf dem Campus der RWTH Aachen präsentiert. „Der Individualverkehr in der Stadt wird in Zukunft anders aussehen als heute." Das prophezeit Torsten Gollewski, Leiter der ZF-Vorentwicklung und gleichzeitig Geschäftsführer der Zukunft Ventures GmbH. Die vor knapp einem Jahr gegründete Gesellschaft mit Sitz in Friedrichshafen soll sich an Firmen beteiligen, die auf solchen Technologiefeldern aktiv sind, die das Interesse des ZF-Konzerns wecken. In dieses Konzept passt E.Go Mobile wie maßgeschneidert. Sie beteiligt sich gemeinsam mit Partnern aus Wissenschaft und Industrie an Förderprojekten, die Forschung und Entwicklung zukunftsweisender Technologien verfolgen. Bekannt wurde das junge Unternehmen durch sein kompaktes Elektroauto E.Go Life aus eigener Produktion, das im kommenden Jahr zu Preisen ab 15 900 Euro (vor Abzug der Elektrofahrzeugprämie) auf den Markt kommen soll.

ZF, führend in der Antriebs- und Fahrwerk- sowie der aktiven und passiven Sicherheitstechnik, zählt zu den weltweit größten Automobilzulieferern. Ein wichtiger Baustein für das Engagement des Unternehmens bei E.Go Moove ist das ZF-Antriebssystem. Darüber hinaus wird das Unternehmen seine Fahrerassistenz-, Fahrwerks- sowie seine für die Umfeld- und Objekterkennung wichtigen Sensor-Fusion-Technologien beisteuern. Gleichzeitig kommt das autonome Fahrsystem ProAI von ZF zum Zug, das als integriertes, Cloud-updatefähiges System eine zentrale Rolle spielen soll. Es kann dank künstlicher Intelligenz Daten weit schneller als bisherige Systeme verarbeiten und zur Optimierung der Sicherheit im Verkehr mit der Umgebung kommunizieren.

Prof. Dr. Günther Schuh, Gründer und Chef der E.Go Mobile AG, beurteilt die Vorteile eines Joint Ventures mit ZF so: „Mit diesem starken Partner können wir nun schon kurzfristig Städten und den Treibern neuer Mobilität zulassungstaugliche Testflotten anbieten, da unsere Start-up-Dynamik mit der Industrialisierungskompetenz und dem Marktzugang von ZF zusammenkommt." Neue Fahrzeugkonzepte wie der elektrisch angetriebene People und Cargo Mover müssten mit ständiger kontinuierlicher Verbesserung entwickelt und gleichzeitig kostengünstig realisiert werden, so der 58-jährige Professor.

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Der Stadtverkehr von morgen wird autonom und elektrisch

Die Aufgaben der selbst fahrenden Fahrzeuge für die Stadt werden in Zukunft keine Trennung mehr von Personen- und Warenverkehr erforderlich machen. Dafür hat Torsten Gollewski ein Beispiel parat: „Besonders der durch Online-Bestellungen explodierende Versand von Paketen und der Wunsch der Kundschaft nach individuell stattfindender Belieferung eröffnet eine Lücke für das autonome Fahren. Was dabei geschieht, entspricht exakt dem, was ein selbständig fahrendes Robotaxi macht. Die Marktsegmente sind also nicht mehr klar trennbar. Darüber hinaus wissen wir aus vielen Marktanalysen, dass es Potenziale gibt, den Individualverkehr in der Stadt anders zu organisieren." Elektrisch, also emissionsfrei fahrende People Mover könnten eine ernst zu nehmende Alternative für einen zukünftigen öffentlichen Nahverkehr darstellen.

Das sind wohl wahrhaft faszinierende Zukunftsaussichten: Ein solches Gefährt könnte den öffentlichen Nahverkehr viel individueller an die Bedürfnisse der jeweiligen Fahrgäste anpassen. Vorbei mit Gedrängel in überfüllten Bussen, vorbei mit langen Wegen bei Regen oder Schnee zu entfernten Haltestellen. Und weitere Möglichkeiten werden sich eröffnen. Kinder erreichen ohne Begleitung der Eltern die Schule, Behinderte erlangen plötzlich wieder eine ungeahnte Mobilität, Senioren bleiben weiterhin beweglich, auch dann, wenn ihre durch das Alter eingeschränkte Leistungsfähigkeit die gefahrlose Bedienung eines herkömmlichen Autos unmöglich macht.

„Das wird natürlich noch eine Zeit brauchen, bis wir so weit sind", gibt Gollewski zu. „Aber die Antworten auf Fragen nach Lösungen für den zukünftigen Individualverkehr in den Innenstädten kennen wir bereits." Wie lange das dauert ist weniger eine Frage der Technik als eine Frage der Gesetzgebung. So wird zum Beispiel der People Mover anfangs über Lenkrad und Pedalerie verfügen, damit der Fahrer eingreifen kann, sollte es einmal wider erwarten brenzlig werden. So verlangt es zum Beispiel auch ein Gesetzentwurf von Bundestag und Bundesrat, nach dem Computer für eine bestimmte Zeit und in bestimmten Situationen die Kontrolle über das Fahrgeschehen im Auto übernehmen dürfen. Wichtigste Neuerung: Der Mensch soll auch beim Einsatz des Computers vorerst die letzte Verantwortung behalten. Grundsätzlich gibt es für die Gesetzgeber beim automatisierten beziehungsweise autonomen Fahren vier Entwicklungsstufen:

• Das teilautomatisierte Fahren: Der Fahrer muss das System dauerhaft überwachen und jederzeit zur vollständigen Übernahme der Fahraufgabe bereit sein.

• Das hochautomatisierte Fahren: Der Fahrer muss das System nicht dauerhaft überwachen. Das System warnt den Fahrer aber rechtzeitig, wenn dieser eingreifen muss.

• Das vollautomatisierte Fahren: Der Fahrer muss das System nicht überwachen. Das System ist in allen Situationen in der Lage, einen "risikominimalen" Zustand herzustellen.

• Das autonome, also fahrerlose Fahren: Das System übernimmt das Fahrzeug vollständig vom Start bis zum Ziel; alle im Fahrzeug befindlichen Personen sind nur Passagiere.

Spätestens ab Stufe drei sind Änderungen erforderlich. Da der technische Fortschritt gerade auf diesem Gebiet besonders rasant verläuft, haben die Gesetzgeber daher eine mögliche Anpassung der Vorschrift schon für 2019 in Aussicht gestellt. Anders sieht es im amerikanischen Bundesstaat Michigan mit seiner Autometropole Detroit aus. Dort sind bereits jetzt Autos im Versuchsbetrieb zugelassen, die weder Lenkrad noch Gas und Bremse haben.

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