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Sie gilt als eine der schönsten Strassen der Welt: Die Panamericana führt über 22 750 Kilometer von Alaska (USA) bis nach Feuerland an die Südspitze Argentiniens. Rainer Zietlow fuhr diese Strecke in nur elf Tagen, 17 Stunden und 22 Minuten – Rekord. Sein treues Vehikel war der Volkswagen Touareg. Nahezu sämtliche Klimazonen durchquerte der Abenteurer mit dem Sechszylinder-TDI. In allen Lagen erwies sich der Volkswagen-SUV als souveräner Alleskönner. Den alten Weltrekord für die Passage der gesamten Interkontinentalstrecke aus dem Jahr 2006 konnte Rainer Zietlow mit dem Touareg um vier Tage unterbieten.
Während seines Interkontinentaltrips befuhr Zietlow auch den wohl bekanntesten Abschnitt des längsten Highways der Welt: Die Mexikaner waren es nämlich1950, die ihren Bauabschnitt der legendären Panamericana als Erste fertigstellen konnten. Ihre Pionierleistung wollten Beamte des mexikanischen Verkehrsministeriums mit einem internationalen Autorennen feiern. Zugelassen waren zunächst nur fünfsitzige Limousinen im Serienzustand. So entschieden die Amerikaner Hershel McGriff und Ray Elliott die Premiere dieses heute legendären Rennens für sich, als sie mit ihrem Oldsmobile 88 nach sechs Tagen [foto id=“394287″ size=“small“ position=“left“]gewannen. Schon bei der zweiten Auflage der Rallye im Jahr 1951 wurde die Beschränkung der Rennklassen aufgehoben. Sofort dominierten europäische Sportwagen: Sieger wurde ein italienisch-amerikanisches Team auf einem Ferrari 212.
Ermutigt durch Rennerfolge des 300 SL in Europa, beschloss der Mercedes-Vorstand seinerzeit, bereits im Jahr 1952 mit drei Fahrzeugen bei der Carrera Panamericana zu starten. Es folgte ein spektakulärer Triumph, der dieses Rennen zum Mythos machte. Karl Kling und Hans Klenk führten ihren 300 SL zum Sieg, dicht gefolgt von Hermann Lang und Erwin Grupp im zweiten Werkswagen.
Dieser deutsche Doppelsieg wurde aber erst durch einen Unfall zur Legende: Bei Kling/Klenk durchschlug während des Rennens ein Geier die Windschutzscheibe und verletzte den Beifahrer im Gesicht. Aus kurzer Ohnmacht erwachend, sagte Hans Klenk trocken: „Karle fahr weiter.“ Am letzten Tag startete das Team von Rang vier und erreichte nach einer furiosen Aufholjagd als erstes die Ziellinie.
Das Geheimnis dieses Erfolges war eine Idee Hans Klenks. Jahre später revolutionierte diese Idee den Rallyesport: Bei einer ersten Erkundungsfahrt der Strecke notierte Klenk sich neben den Kilometerangaben zahlreiche Gefahrenpunkte. Das „Gebetbuch“ der Rallyefahrer war geboren. Die gesamte internationale Fahrerelite früherer Tage gab sich schon auf der Carrera Panamericana die Ehre. 1953 siegte Formel-1-Ikone Juan Manuel Fangio mit einem Lancia D 24. 1954 holte die noch heute lebende Porsche-Legende Hans [foto id=“394288″ size=“small“ position=“left“]Hermann einen dritten Rang mit dem damals noch unterlegenen 550er Porsche Spider. Übrigens: Seit diesem Erfolg nennt die VW-Konzern-Tochter ihre besonders sportlichen Modelle „Carrera“.
Schwere und tödliche Unfälle begleiteten die Carrera Panamericana, weshalb sie schon 1954 verboten wurde. Erst 34 Jahre später lebte sie wieder auf. Als Klassikerveranstaltung mit Autos von gestern, die fahren, als gäbe es kein Morgen. Bis heute ist das knallhart gefahrene Oldtimer-Rennen nichts für weichgespülte Charaktere.
geschrieben von auto.de/(ampnet/tw) veröffentlicht am 13.12.2011 aktualisiert am 13.12.2011
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