“Zukunft des Autos“: Ohne Kaufanreiz wird es für Elektrofahrzeuge aber schwer

Berlin – Wird über Elektroautos diskutiert, geht es um Neuwagenpreise und Batteriekapazität. Doch damit, mahnt EurotaxSchwacke, sei es längst nicht getan. „Sollen alternative Antriebe den gesellschaftlichen Wunsch nach kohlendioxidarmer Mobilität erfüllen, muss noch viel passieren“, so der unter anderem auf Marktdaten und Analysen im Automobilbereich spezialisierte, unabhängige Dienstleister bei der Berliner Vorstellung der Ergebnisse seiner Studie „Zukunft des Autos“.

Finanzielle Risiken absichern

Wesentlicher Punkt ist demnach: Wie sichern Pkw-Hersteller die technischen und vor allem finanziellen Risiken der neuen Technologien gegenüber den Kunden ab? Im Mittelpunkt [foto id=“315409″ size=“small“ position=“right“]steht dabei für EurotaxSchwacke mit eigenem Fokus auf Restwertermittlung, -management und Schadenkalkulation: Autos mit alternativen Antrieben dürfen nicht überproportional an Wert verlieren.

Mit Garantie und Leasinglösungen

Besonders Elektrofahrzeuge benötigen laut Michael Bergmann ein hohes Maß an Absicherung, um erfolgreich zu sein. Der EurotaxSchwacke-Chef empfiehlt Herstellern von Elektroautos, ihre Kunden durch Garantie- und Leasinglösungen mindestens acht Jahre lang sorgenfrei fahren zu lassen. „Werden so die Risiken eines Batterieaustausches, der bei einem Mittelklasseauto rund 10 000 Euro kosten könnte, minimiert, steigen die Restwerte der Elektroflitzer – und damit die Marktakzeptanz.“[foto id=“315410″ size=“small“ position=“left“]

Kontinuierlicher Anstieg

Experten erwarten für Deutschland zunächst wieder einen leichten Anstieg beim Neufahrzeugverkauf auf knapp 3,1 Millionen und danach bis 2020 einen relativ konstanten Absatz von drei Millionen Einheiten pro Jahr. Der Anteil der alternativen Antriebskonzepte, insbesondere der Vollhybrid– und Elektromodelle, klettert demnach kontinuierlich von einem Prozent in diesem Jahr, was rund 27 000 Einheiten entspricht, über zwölf Prozent oder 370 000 Einheiten bis 2015 auf 23 Prozent im Jahr 2020 mit dann schon rund 671 000 Einheiten. „In gleichem Maße wird der Anteil der traditionellen Benzin- und Dieselmodelle bis 2020 auf 77 Prozent sinken“, rechnet man bei EurotaxSchwacke vor.

Lesen Sie weiter auf Seite 2: Bis 2020 bis 13 Prozent Marktanteil; Jeder dritte ein Vollhybridbenziner; Relativ hohe Akzeptanz

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Bis 2020 bis 13 Prozent Marktanteil

Den Marktanteil der Elektrofahrzeuge einschließlich der mit eigener Stromerzeugung mittels Reichweiten-Verlängerer sagen die Fachleute mit Werten zwischen neun und 13 Prozent im Jahr 2020[foto id=“315412″ size=“small“ position=“right“] in den fünf großen europäischen Automärkten mit einem Gesamtaufkommen von bis zu 1,6 Millionen Fahrzeugen voraus. Bedingung allerdings: Entsprechende Garantien und Leasinglösungen seitens der Hersteller für die neuen Technologien müssen zur Verfügung stehen.

Jeder dritte ein Vollhybridbenziner

Bei dem im hessischen Maintal ansässigen Automobilanalysten gehen die Marktexperten davon aus, dass bis 2020 bis zu 400 000 Vollhybridautos in Deutschland verkauft werden, jeder dritte ein Vollhybridbenziner, der Rest Vollhybriddiesel. „Damit würde der Marktanteil von mageren 0,2 Prozent [foto id=“315413″ size=“small“ position=“left“]in diesem Jahr auf bis zu 14 Prozent in 2020 steigen.“ Volumenmäßig würden demnach mit rund 123 000 Einheiten die meisten Vollhybridmodelle im Segment der unteren Mittelklasse abgesetzt. Anteilsmäßig ist dagegen zu erwarten, dass 2020 im Sportwagensegment mit einem Anteil bis zu 82 Prozent die meisten Vollhybrid-Modelle verkauft werden.

Relativ hohe Akzeptanz

„Insgesamt“, so EurotaxSchwacke-Chef Bergmann, „ist mit einer relativ hohen Akzeptanz dieses alternativen Antriebskonzeptes in Deutschland im Vergleich zu anderen europäischen Ländern zu rechnen.“

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Gast auto.de

Dezember 24, 2010 um 9:16 pm Uhr

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