Zulieferer: Autokäufer müssen bald tiefer in die Tasche greifen

Auf höhere Neuwagenpreise werden sich mittelfristig die deutschen Autokäufer einstellen müssen. Diese Auffassung jedenfalls vertreten die meisten deutschen Automobilzulieferer. Als Grund dafür geben sie genau wie viele Hersteller an, dass die gestiegenen Rohstoffpreise auf den Weltmärkten dafür verantwortlich seien.

So gehen 87 Prozent der Unternehmen aus der deutschen Zulieferbranche davon aus, dass die Rohstoffpreise in den kommenden Jahren steigen werden. Mit 86 Prozent rechnen fast genauso viele von ihnen damit, dass die Hersteller wiederum steigende Einkaufspreise für zugelieferte Komponenten an die Autokäufer weitergeben. Das sind die Ergebnisse einer gemeinsamen Befragung von 100 Einkaufsverantwortlichen bei Automobilzulieferbetrieben, die die Universität St. Gallen, das Allensbach Institut und die Fachzeitschrift „Automobilwoche“ jetzt veröffentlicht haben.

Vor diesem Hintergrund müssen nach Ansicht von Branchenkennern mehr „Frühwarnsysteme“ etabliert werden, die die Konzentration von zu viel Marktmacht auf Seiten der Lieferanten rechtzeitig erkennen. Zudem müssen Einkaufsprozesse in den betreffenden Unternehmen weiter optimiert werden. „Die Automobilzulieferer müssen aufpassen, dass sie langfristig nicht ihre Verhandlungsposition gegenüber den Lieferanten gefährden“, warnt etwa Gerd Kerkhoff, Geschäftsführer der Unternehmensberatung „Kerkhoff Consulting“. Dies sei aber nur zu erreichen, „wenn die Einkaufsmanager bereits bei der Produktplanung mit am Tisch sitzen sollten. Gerade hier verschwenden immer noch viele Zulieferer großes Potenzial an Einflussmöglichkeiten bei der Preisgestaltung“, so der Experte.

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