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Wohnwagen als rollende Urlaubsdomizile sind in. Doch nicht jedem gefallen die beige-weißen Caravans mit Außenhaut aus Alu oder Kunststoff. Eine Alternative sind Wohnwagen mit Holzaufbauten. Lange waren die hölzernen Anhänger vor allem als Unterkünfte von Bauarbeitern oder Zirkusartisten bekannt. Zunehmend finden sich aber auch auf dem Freizeitfahrzeugmarkt nostalgisch anmutende, aber flammneue und hochmodern ausgestattete Holz-Caravans.
Die Spannbreite reicht dabei von luxuriösen Holzhäusern für den Dauerstellplatz am Ferienort bis zu kleinen Schäferwagen für die nostalgische Nacht im Wald. Selbst rollende Saunen sind im Angebot. Aus den Hallen von Tischlermeister Martin van Neuß in Krefeld rollen die „TimeOut-Caravans“, in Handarbeit gefertigt nach der Form historischer Zirkuswagen. Die Holzaufbauten bekommen durch ein abgerundetes Kupferdach mit Oberlichtband, Echtholzfenster und Türen mit Messingbeschlägen ihre klassische Optik. [foto id=“93809″ size=“small“ position=“right“]Trotz des „historischen“ Aussehens sind die Caravans technisch voll auf der Höhe der Zeit. Sie rollen auf Markenfahrwerken, sind isoliert und bieten mit Heizung und Kühlschrank den auch von herkömmlichen Caravans gewohnten Komfort.
Die Krefelder fertigen individuell und nach Kundenwunsch, bei der Gestaltung des Innenraums ist der Käufer völlig frei. Mit seinem Team realisiert Martin van Neuß vom mobilen Multimediabüro bis zum Verkaufswagen fast alle Wünsche. Und der Chef legt großen Wert auf Leichtbau: Auf ein Gewicht von gerade mal 1 250 Kilogramm kommt sein Modell Gipsy bei vier Metern Nutzlänge, mit Kupferdach und Massivholzeinrichtung. So kann der Gipsy im Gespannbetrieb von vielen Pkw problemlos mit 100 km/h-Zulassung gezogen werden. Einen Tick größer ist der Camelot, er wiegt bei einer nutzbaren Länge von 6,24 Metern rund 1 500 Kilogramm. Die Handwerkskunst hat ihren Preis: 27 200 Euro bis 29 700 Euro werden fällig. Auch Kunden, die nicht auf Caravans stehen, werden bei van Neuß fündig: Er realisiert auch Reisemobile mit Holzaufbau (www.timeout-caravans.de).
Eine weitere Neuinterpretation des Themas „mobiles Wohnen in Holz“ kommt aus Göttingen. Axel Borghorst kennt Bau- und Zirkuswagen noch aus seiner Studentenzeit. Damals nutzte er gemeinsam mit seinen Kommilitonen einen ehemaligen Zirkuswagen, der im Garten der Wohngemeinschaft als zusätzlicher Wohn- und Rückzugsraum stand. Das hat offenbar Spuren hinterlassen und den Agraringenieur geprägt. Denn heute baut und vertreibt er solche rollenden Behausungen unter dem beziehungsreichen Namen „Wohlwagen“.
Mit „klassischem“ Camping hat das Luxusmodell jedoch nur wenig zu tun. Das beginnt schon beim Gewicht und den Abmessungen. Das Holzhaus auf Rädern ist satte 9,20 Meter lang, üppige zweieinhalb Meter breit und obendrein sechs Tonnen schwer. [foto id=“93810″ size=“small“ position=“left“]Mit einem Pkw als Zugwagen geht da gar nichts, ein Traktor oder ein zugstarker Laster sind das Mittel der Wahl. Im Zugbetrieb liegt die erlaubte Höchstgeschwindigkeit bei gerade mal 25 km/h. Damit taugt das Modell nicht für die große Urlaubsreise, sondern richtet sich eher an Dauercamper mit festem Stellplatz. Der „Wohlwagen“ kann aber auch als Gästehaus, Atelier, Gartensauna, als zusätzliches Zimmer, Therapie-Raum, Büro oder Wochenendhaus genutzt werden. Borghorst sieht sein Produkt als Refugium für ein bis zwei Personen, die „Abstand vom Alltag suchen“.
Der Wohnraum ist gut acht Meter lang und zwischen 1,99 Meter und 2,45 Meter hoch. Rund 22 Quadratmeter bis 27 Quadratmeter Wohnfläche stehen zur Verfügung, je nach Modell. Zur Erweiterung des Wohnraums dient ein Erker (2,80 Meter breit, 2,08 Meter tief), der beim Transport des Wagens ins Fahrzeuginnere geschoben wird. Dem Erker gegenüber liegt eine vier Quadratmeter große, herausklappbare Terrasse, über die man in den Wagen gelangt. Im Inneren dominieren helles Holz und viel Licht. Rechts der Tür verbreitet ein Kaminofen in kalten Nächten wohlige Wärme. Die auf einem Podest installierte Küche bietet einen lauschigen Fensterplatz für zwei, die rechte Fahrzeugseite dient als Schlaf- oder Arbeitsraum. Für die Nacht wird ein Doppelbett heruntergeklappt, tagsüber kann ein Schreibtisch genutzt werden. Ein Sanitärabteil im Erker rundet die Ausstattung ab. Je nach Ausstattung kostet der Wagen zwischen 25 000 Euro und 35 000 Euro (www.wohlwagen.de).
Wem das zu luxuriös ist, kann es auch eine Nummer einfacher haben, etwa mit dem Nachbau eines historischen Schäferwagens von Bernd Wonner aus dem bayerischen Hainsfarth. Ihn gibt es in verschiedenen Größen und Ausführungen als Gartenhaus, für (Urlaubs-)Reisen oder als Gartensauna. [foto id=“93811″ size=“small“ position=“right“]Die Wagen sind alle aus Massivholz gebaut und besitzen auf Wunsch ein Fahrgestell mit Straßenzulassung für 25 km/h oder 80 km/h Höchstgeschwindigkeit. In der Grundausstattung kostet ein BoWo Schäferwagen „Classic“ 5 980 Euro mit einem Sauna-Ausbau 10 960 Euro. Bauartbedingt sind im Schäferwagen links und rechts immer Sitzbänke installiert, darunter liegen die Räder. Das Konzept schränkt die Nutzungsmöglichkeiten etwas ein. Aber Wonner bietet auch den Forstwagen an. Der hat eine rechteckige und frei einteilbare Grundfläche, so dass auch ein Bett eingebaut werden kann. Preis: ab 12 480 Euro. Speziell für mobile Zeitgenossen bietet Wonner den Reisewagen an, dessen Innenraum mit Bettsofa, Holz-Klapptisch und Spüle ausgestattet werden kann. Leer, für den Selbstausbau, kostet der Reisewagen 5 980 Euro, ein Standard-Ausbau kommt auf 2 780 Euro. Optional liefert Wonner für alle Wagen Holzöfen, Spüle, Gasherd, Bett, oder WC (www.schaeferwagen.de).
geschrieben von (gp/mid) veröffentlicht am 21.07.2009 aktualisiert am 21.07.2009
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